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Beifang – ungenutzt, tot oder verletzt zurück

Ungenutzt, tot oder verletzt zurück ins Meer

38 Millionen Tonnen Beifang pro Jahr – Das entspricht 40 % des weltweiten Fischfangs.

Eine der größten Bedrohungen für die verbleibenden Fischbestände stellt die kommerzielle und unselektive Fischerei dar, insbesondere der wahllose Fang von Nichtzielarten.

In europäischen Gewässern gelten derzeit zwei von drei Fischbeständen als überfischt. Jährlich werden rund 1,9 Millionen Tonnen Fisch als unnützer Beifang zurück ins Wasser geworfen.
Fangschiffe sind auf die Verarbeitung von einer oder wenigen Fischarten spezialisiert. Weil die Fangmethoden in der Regel nicht selektiv sind, bleiben neben den Zielarten unzählige Jungfische, Meeressäuger, Seevögel und andere Meereslebewesen in den Netzen hängen.

Der Beifang ist ein erhebliches Problem für den globalen Meeresschutz und das Management natürlicher Ressourcen. Er ist eine gigantische Verschwendung, die ganze Arten an den Rand des Aussterbens bringt, die Basis der Fischerei bedroht und den empfindlichen Lebensraum Meer zerstört – ganz abgesehen von der Frage, ob wir es ethisch vertreten können, dass Lebewesen wie Müll wieder ins Meer zurückgeworfen werden.

in einem Netz gefangene Lederschildkröte, © by Michel Gunther / WWF-Canon
in einem Netz gefangene Lederschildkröte, © by Michel Gunther / WWF-Canon

Die Plattfischindustrie zählt dabei zu den Schlimmsten:

51.3 % ihrer Fänge gehen durchschnittlich wieder über Bord. Für 1 Kilo Scholle oder Seezunge kommen sogar bis zu 15 Kilo Beifang mit in die Netze.

Die gefährlichsten Fangtechniken

  • Schleppnetze: Kegelförmige, oft kilometerlange Netze, die entweder durch freies Wasser oder über den Meeresboden gezogen werden. Diese „Grundschleppnetze“ zerstören dabei komplette Ökosysteme.
  • Langleinen: Die Langleinen-Fischerei arbeitet mit bis zu 100 Kilometer langen Angelschnüren, an denen jeweils mehrere tausend beköderte Haken befestigt sind.
  • Treibnetze/Stellnetze: Diese bis zu 30 Meter hohen Netze hängen entweder dicht unter der Wasseroberfläche oder werden am Boden verankert. Fische einer bestimmten Größe verhaken sich mit ihren Kiemen oder Flossen darin, aber auch zahlreiche Meeressäuger, Seevögel, Haie, Schildkröten, etc. verenden in ihnen qualvoll.
Delfin als Beifang im Netz, © by Stephen Dawson/WWF-Canon
Delfin als Beifang im Netz, © by Stephen Dawson/WWF-Canon

WWF bietet Lösungen

Weniger Beifang bedeutet mehr wirtschaftlich verwertbaren Fang, stabilere Fischbestände und gesündere Meere.
Der WWF engagiert sich gemeinsam mit Fischereien, Universitäten und Regierungen für die Entwicklung und Verbreitung von selektiven Fanggeräten.

So hat der internationale Wettbewerb „Smart Gear“ („Schlaue Netze“) des WWF  dazu beigetragen, dass für verschiedene Fischereien technische Lösungen bis zur Marktreife entwickelt werden konnten.
Die Thunfisch-Langleinen Industrie stellt weltweit eine große Bedrohung für viele Tierarten dar, vor allem für Seevögel und Meeresschildkröten. In einem einzigartigen Modelprojekt testete der WWF rund 4 Jahre lang mit 1.300 Fischeren den neuentwickelten Rundhaken anstatt des klassischen J-förmigen Hakens. Das Ergebnis war verblüffend: der Beifang von Schildkröten konnte um 90 % reduziert werden.

J-Haken und Rundhaken, © by WWF-US / Jill HATZAI
J-Haken und Rundhaken, © by WWF-US / Jill HATZAI

Neben der technischen Komponente soll auch die ethische, ökologische und ökonomische Dimension des Rückwurf-Irrsinns deutlich werden. Jährlich gehen so der globalen Fischerei 50 Millionen US-Dollar durch den Raubbau in den Meeren verloren.

Hinweis: Dieser Inhalt wurde zuletzt vor mehr als einem Jahr aktualisiert. Zahlen und Fakten könnten daher nicht mehr aktuell sein. Bitte benutzen Sie die Globale Suche um aktuellere Inhalte zum Thema auf wwf.at zu finden.

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