Zersiedelung und Straßenbau zerstören den Lebensraum von Hasen und anderen Wildtieren – VCÖ und WWF fordern Reduktion des Bodenverbrauchs und ein Ende der Zersiedelung
WWF enttäuscht über Freispruch für mutmaßlichen Wilderer von Braunbär Roznik
Wien, Klagenfurt, am 11. Januar 2012 – Mit Enttäuschung und Unverständnis reagiert der WWF auf den heutigen Freispruch jenes Kärntner Jägers, der im Juni 2009 den Braunbären „Roznik“ im Grenzgebiet zu Slowenien illegal erschossen haben soll. „Es ist unfassbar, das es in Österreich, das so stolz auf sein Umweltbewusstsein ist, möglich ist, sich ungestraft über Naturschutz- und Jagdgesetze hinwegzusetzen, und streng geschützte Tierarten abzuschießen!“, erklärt WWF-Bärenexperte Christian Pichler geschockt.
Zwar würde man das Bemühen der Staatsanwaltschaft und der Ermittler sowie des Kärntner Landesjagdverbandes, die die Aufklärung des Falles vorangetrieben haben, anerkennen, so der WWF. „Das Ergebnis ist aber ernüchternd, und ein völlig falsches Signal an Menschen, die das Jagdrecht möglicherweise nicht so ernst nehmen“, sagt Pichler.
Bei einem derartig sensiblen Bärenvorkommen wie in Kärnten, wo fünf bis acht Männchen vermutet werden, zähle jedes einzelne Individuum, so der WWF. Auch bei anderen gefährdeten Arten wie dem Seeadler oder Kaiseradler, häufen sich in Österreich die Fälle illegal geschossener Tiere. Auch beim Wolf, von dem im Jahr 2011 deutlich weniger Individuen als 2010 nachgewiesen wurden, liegt die Vermutung nahe, dass diese Tiere nicht alle abgewandert sind. „Wollen wir unsere gefährdeten Arten nun ein zweites Mal endgültig ausrotten?“, fragt sich Pichler.
In Kärnten sei es jetzt umso wichtiger, dass LH-Stv. und Naturschutzreferent Uwe Scheuch und Agrar-Landesrat Josef Martinz aktiv den Bärenschutz vorantreiben, und endlich das international längst übliche genetische Monitoringprogramm starten. „Nur die DNA-Analyse der Bärenspuren liefert wissenschaftlich haltbare Daten über das tatsächliche Bärenvorkommen. Erst dann können gezielte Schutzmaßnahmen gesetzt werden.“
Kärnten ist das wichtigste Schlüsselgebiet für die natürliche Wiederbesiedlung der Alpen durch den Braunbären. Im gesamten Alpenraum werden derzeit nur etwa 45 Braunbären vermutet.
Rückfragehinweis:
Claudia Mohl, WWF-Pressesprecherin, Tel. 01/488 17-250, E-Mail: claudia.mohl@wwf.at
Rückfragen
News
Aktuelle Beiträge
Natürliche Schutzmaßnahmen: WWF, Österreichische Bundesforste und viadonau stellen gemeinsame Projekte vor
Umweltschutzorganisation und Unternehmen zeigen gemeinsam Vorteile natürlicher Schutzmaßnahmen – für Umwelt, Wirtschaft und Gesellschaft
WWF-Umfrage zur EU-Wahl: Drei von fünf Parteien wollen starken Green Deal
WWF-Check zeigt Unterstützung für Green Deal mit „zusätzlichen und stärkeren“ Maßnahmen – Große Unterschiede bei Natur- und Klimaschutz sowie Abbau umweltschädlicher Subventionen
WWF: Dringend Alternativstandorte für Krankenhaus Gols prüfen
Negative Folgen für Wasserhaushalt und geschützte Arten – Naturverträglichere Alternativen in unmittelbarer Nähe vorhanden – WWF fordert bessere Standortprüfung
EU-Renaturierungsgesetz: WWF kritisiert fahrlässige Bundesländer-Blockade
Umweltschutzorganisation: Bundesländer blockieren europäischen Kompromiss – Angriff auf Naturschutz ist verantwortungslos
WWF Earth Hour im Zeichen von nachhaltiger Ernährung
Weltweite Umweltschutzaktion am Samstag – Wahrzeichen rund um den Globus schalten von 20:30 bis 21:30 Uhr das Licht aus – WWF Österreich fordert Klimaschutz durch Ernährungswende
WWF zum Tag des Waldes: Umsetzung der Forstgesetznovelle wichtiger denn je
Klima- und Biodiversitätskrise macht Wäldern zu schaffen – Novelle soll naturnahe Wälder künftig stärker vor Verbauung und Rodung schützen – Umweltschutzorganisation fordert rasche Adaption des nationalen Waldentwicklungsplans
WWF schlägt Alarm: Entwaldung in brasilianischer Savanne schnellt in die Höhe – Rückgang im Amazonas
Entwaldung im Cerrado dramatisch gestiegen – Weltweiter Fleischkonsum als größter Treiber – Delegation aus Indigenenen und WWF fordert Nachschärfung des EU-Waldschutzgesetzes
WWF: Zerstörung des Platzertals durch Tiwag sinnlos
Aktuelle Studie: Leistungserhöhung der bestehenden Kraftwerksgruppe Sellrain-Silz als Alternative zu Naturzerstörung im Platzertal – WWF fordert von der Landespolitik eine Alternativenprüfung und den sofortigen Stopp des Kaunertal-Monsterprojekts