Studie: Ökologische Nachhaltigkeit rechnet sich für Österreichs Unternehmen

15. November 2012 | Presse-Aussendung

Wien, 16. November 2012 – Ökologische Nachhaltigkeit rentiert sich. Davon sind 80 Prozent  der heimischen Unternehmen überzeugt. Integrierte Nachhaltigkeitsprogramme mit quantitativen Zielen und klaren Verantwortlichkeiten sind dennoch rar. Das zeigt die Studie „Wirtschaftsbarometer Klimaschutz 2012“ von WWF CLIMATE GROUP und KPMG. Die Hälfte der Unternehmen hält negative Auswirkungen auf den eigenen Betrieb durch die Folgen […]

Wien, 16. November 2012 – Ökologische Nachhaltigkeit rentiert sich. Davon sind 80 Prozent  der heimischen Unternehmen überzeugt. Integrierte Nachhaltigkeitsprogramme mit quantitativen Zielen und klaren Verantwortlichkeiten sind dennoch rar. Das zeigt die Studie „Wirtschaftsbarometer Klimaschutz 2012“ von WWF CLIMATE GROUP und KPMG. Die Hälfte der Unternehmen hält negative Auswirkungen auf den eigenen Betrieb durch die Folgen des Klimawandels für wahrscheinlich. 98 Prozent vermissen klare nationale politische Vorgaben.

Die Studie „Wirtschaftsbarometer Klimaschutz 2012“ erhebt bereits das dritte Jahr in Folge die Meinung österreichischer Unternehmen zur internationalen Klimapolitik, deren Umsetzung auf EU- sowie nationaler Ebene und zu unternehmensinterner Nachhaltigkeit. Befragt wurden 137 Unternehmen aller Branchen und Größen in ganz Österreich.

„Das ‚Wirtschaftsbarometer Klimaschutz 2012‘ belegt den dringenden Handlungsbedarf seitens der Politik. Österreichs Unternehmen vermissen klare Vorgaben zum Klimaschutz. Gefragt sind dringend verbindliche CO2-Reduktionsziele, klare Rahmenbedingungen für die Wirtschaft und effektive politische Maßnahmen – insbesondere im Hinblick auf die in einer Woche startenden und für ein Kyoto-Folgeabkommen entscheidenden Weltklimakonferenz in Doha“, betont Gerald Steindlegger, Geschäftsführer des WWF Österreich.

Ökologische Nachhaltigkeit rentiert sich für 80 Prozent der Unternehmen  
Insgesamt 80 Prozent der Studienteilnehmer sind davon überzeugt, dass sich gelebte ökologische Nachhaltigkeit in ihrem Unternehmen auch wirtschaftlich rentiert – u.a. durch neue Marktchancen, Ressourcen- und Energieeinsparungen. Allerdings erst 37 Prozent der befragten Unternehmen verfolgen interne Nachhaltigkeitsprogramme mit quantitativen Zielen und klaren Verantwortungsbereichen. „In diesen Firmen ist Nachhaltigkeit ein Teil der Unternehmensstrategie. Das Nachhaltigkeitscontrolling erfolgt bereits auf hohem Standard mittels Key Performance Indicators, regelmäßiger Updates an die Geschäftsführung und externer oder interner Datenprüfungen“, erklärt KPMG-Partner Gert Weidinger.

In der Mehrheit der Unternehmen ist das Nachhaltigkeitsprogramm noch nicht so fortgeschritten, es gibt vorwiegend qualitative Ziele. Sieben Prozent der Unternehmen geben an, derzeit gar kein Nachhaltigkeitsprogramm umzusetzen. Was hingegen positiv auffällt: „Nachhaltigkeitsthemen gewinnen auf Geschäftsführungsebene einen zunehmenden Stellenwert. In 74 Prozent der befragten Unternehmen liegt die höchste Verantwortung für Nachhaltigkeit bei der gesamten oder einem Mitglied der Geschäftsführung“, so KPMG-Partner Peter Ertl.

Hauptanreiz für Nachhaltigkeitsprogramme: „Das Richtige zu tun“  
Die drei wichtigsten Anreize für nachhaltiges Handeln im Unternehmen sind laut Studie die eigenen Unternehmenswerte und die Absicht „Das Richtige zu tun“ (57 Prozent), gefolgt von den positiven Auswirkungen auf die Mitarbeiter (41 Prozent) und den Interessen von Aufsichtsrat, Eigentümern oder Investoren (39 Prozent). Nicht börsennotierte Unternehmen beurteilen den Druck von Eigentümerseite fast doppelt so hoch (44 Prozent) als börsennotierte Unternehmen (22 Prozent). Für jeweils mehr als ein Drittel der Befragten zählen Reputations- und Brand-Management sowie Innovations- und Chancenmanagement zu den drei relevantesten internen Faktoren für nachhaltiges Handeln.

Wirtschaft will schärfere Klimaziele
85 Prozent der Studienteilnehmer erachten es für sinnvoll, die Klimaschutzziele auf EU-Ebene zu verschärfen und die CO2 -Reduktion von 20 auf 30 Prozent bis zum Jahr 2020 anzuheben. Die Hälfte dieser Befragten allerdings nur unter der Voraussetzung, dass keine Wettbewerbsnachteile gegenüber Nicht-EU-Staaten (USA, China, Indien etc.) entstehen. Die Erreichbarkeit der internationalen Klimaschutzziele wird von den heimischen Unternehmen allerdings auch im dritten Studienjahr pessimistisch eingeschätzt.  Nur 20 Prozent halten es für realistisch, den Klimawandel unter der entscheidenden Zwei-Grad-Celsius-Grenze zu stabilisieren und so die schlimmsten Folgen für Menschen und Natur zu verhindern. Mehr als die Hälfte (58 Prozent) stuft diese Begrenzung des durchschnittlichen globalen Temperaturanstiegs um maximal zwei Grad Celsius bis zum Jahr 2050 als schwer erreichbar ein.

Zur Studie
An der Studie „Wirtschaftsbarometer Klimaschutz 2012“ nahmen Geschäftsführer und Führungskräfte von 137 Unternehmen aller Branchen und Unternehmensgrößen aus ganz Österreich teil. Schwerpunkte bilden der Finanz- und Versicherungssektor (14 Prozent), der Sektor Industrieprodukte, Anlagen- und Maschinenbau (13 Prozent), Dienstleistung (12 Prozent) und der Handel (11 Prozent). 16 Prozent der Unternehmen sind an der Börse notiert, zwei Drittel haben mehr als 250 Mitarbeiter. Die Befragung erfolgte im Oktober 2012 mittels elektronischem Fragebogen. Erhoben wurden die Meinungen der Unternehmen zur internationalen Klimapolitik, zu deren Umsetzung auf EU- sowie nationaler Ebene und zu individuellem Nachhaltigkeitsmanagement in Unternehmen. Die Studie ist ein Kooperationsprojekt der Unternehmensplattform WWF CLIMATE GROUP und des Wirtschaftsprüfungs- und Beratungsunternehmens KPMG. 2012 wurde die Erhebung bereits das dritte Jahr in Folge durchgeführt.

WWF CLIMATE GROUP: Grüne Lösungen aus der Wirtschaft
Die WWF CLIMATE GROUP ist eine der bedeutendsten privaten Klimaschutzinitiativen Österreichs. Die Plattform klimafreundlicher Unternehmen wurde 2007 vom WWF gegründet. Zu den aktuell acht Mitgliedern in Österreich zählen das Einrichtungsunternehmen IKEA, der Finanzdienstleistungskonzern Allianz, das Telekommunikationsunternehmen A1 Telekom Austria, der Getränkehersteller Pfanner, der internationale Technologiekonzern Fronius, der Drogeriefachhändler dm drogerie markt, der Finanzdienstleister Erste Group und der Lebensmitteleinzelhändler SPAR. Die Unternehmen verbindet das Ziel, ihre CO2-Emissionen innerhalb von drei Jahren um 15 Prozent zu reduzieren, Bewusstseinsbildung bei Kunden und Mitarbeitern sowie klimafreundliche Angebote und Aktivitäten zu fördern. Gemeinsam erreichen die Mitglieder der WWF CLIMATE GROUP derzeit rund 65.000 Mitarbeiter und 20 Millionen Kunden in Österreich. Weitere Informationen unter www.climategroup.at.

KPMG
Als Verbund rechtlich selbstständiger, nationaler Mitgliedsfirmen ist KPMG International Cooperative („KPMG International“) mit ca. 145.000 Mitarbeitern in 152 Ländern eines der größten Wirtschaftsprüfungs- und Beratungsunternehmen weltweit. In Österreich ist KPMG eine der führenden Gruppen in diesem Geschäftsfeld und mit rund 1.000 Mitarbeitern an acht Standorten präsent. Die Unternehmensleistungen sind in die Geschäftsbereiche Prüfung (Audit) und Beratung (Advisory & Tax) getrennt. Im Mittelpunkt von Audit steht die Prüfung von Konzern- und Jahresabschlüssen. Tax steht für die steuerberatende Tätigkeit von KPMG. Der Bereich Advisory bündelt hohes fachliches Know-how zu betriebswirtschaftlichen, regulatorischen und transaktionsorientierten Themen. Weitere Informationen unter www.kpmg.at

Rückfragehinweis:
Mag.(FH) Lisa Simon, Pressesprecherin WWF Österreich, Tel. 01-48817-215, Mobil: 0676-83488215,
E-Mail: lisa.simon@wwf.at.
Mag. Mariana Herrloss, Unternehmenskommunikation, KPMG, Tel. 01-313 32-730, Mobil: 0664-266 50 82,
E-Mail: mherrloss@kpmg.at
Mag. Iris Zeppezauer, Unternehmenskommunikation, KPMG, Tel. 0732-6938-2157, Mobil: 0664-816 1053,
E-Mail: izeppezauer@kpmg.at  

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