Wildtierkameras im Dinarischen Gebirge in Slowenien und Kroatien haben 129 Luchse und 30 Jungtiere festhalten. Eine schöne Erfolgsgeschichte des LIFE Lynx Projektes, das der WWF unterstützt!
Klimakonferenz Doha: Kasse machen mit heißer Luft
Doha, 3. Dezember 2012 – Die zweite Woche der Klimaschutzverhandlungen soll Schwung in die weiterhin schleppenden Gespräche in Doha bringen. Kaum Fortschritte gibt es bei den drei Hauptthemen Fahrplan für ein neues Weltklimaabkommen bis 2015, der Finanzierung des Klimaschutzes und die Ausgestaltung der zweiten Verpflichtungsperiode des Kyoto-Protokolls. Auch bei den Verhandlungen zu Klima-Anpassungsmaßnahmen und Waldschutz laufen die Verhandlungen zäh.
Gerade um die Modalitäten für die zweite Periode des Kyoto-Protokolls wird hart gerungen. Bekanntermaßen haben Polen, Russland, die Ukraine und viele osteuropäische Staaten bei der Festlegung der Emissionsminderungen für die erste Phase des Kyoto-Protokolls Vorgaben erhalten, die weit über dem damaligen Emissionsstand lagen. Diese sogenannte „heiße Luft“ sollte verkauft werden können. Der Überschuss an Verschmutzungsrechten ist aber mit insgesamt 13 Milliarden Tonnen an Kohlendioxid-Äquivalenten so gigantisch, dass der CO2-Preis rapide verfiel und weiterhin viele dieser Zertifikate im Handel sind. Die Menge entspricht den gesamten EU-Emissionen von drei Jahren. Jetzt wird gerade von diesen Ländern darum gekämpft, diese Hypothek auch in die zweite Phase des Kyoto-Protokolls zu überführen. “Wenn es nicht gelingt, diese Altlasten endlich zu entsorgen und alte Fehler auszumerzen, ist auch die zweite Phase des Kyoto-Protokolls von Beginn an nur ein Papiertiger“, sagt Gerald Steindlegger, Geschäftsführer des WWF Österreich.
Umweltminister Nikolaus Berlakovich reist heute zur UN-Klimakonferenz nach Doha. Im Vorfeld hat er angekündigt, auf eine Fortsetzung des Kyoto-Protokolls und auf einen Weltklimaschutzvertrag drängen zu wollen. „Berlakovich soll aufhören, sich hinter den großen Klimasündern zu verstecken und Österreich als Klimaschutzvorreiter positionieren! Dazu muss er ein Klimaschutzprogramm mit minus 30 Prozent Treibhausgasen bis 2020 und minus 95 Prozent bis 2050 erstellen, verbindlich beschließen und finanzieren“, erklärt Steindlegger.
Weitere Informationen:
Sylvia Ratzlaff, WWF Deutschland, Pressesprecherin, Tel. 0151/ 1885 4846 und lokal in Doha +974/ 66 07 93 79.
Vor Ort erreichen Sie ebenfalls Regine Günther, WWF Leiterin Klima und Energiepolitik sowie Barbara Lueg, internationale Klimafinanzierung.
Claudia Mohl, WWF Österreich, Pressesprecherin, Tel. 01/488 17-250
Rückfragen
News
Aktuelle Beiträge
Good News: Seeadler nutzen Natura 2000-Gebiete
In Natura 2000-Gebieten verbringen Seeadler besonders viel Zeit! Das zeigt eine neue Studie mit Beteiligung von WWF Österreich und BirdLife Österreich.
Globale Massenbleiche in Korallenriffen: WWF fordert wirksamen Klimaschutz
Wetter- und Ozeanografiebehörde der Vereinigten Staaten bestätigt vierte globale Korallenbleiche – WWF: „Die Regenwälder der Meere stehen in Flammen“ – Nur wirksamer Klimaschutz kann Korallenriffe retten
WWF und BirdLife: Seeadler lieben Natura 2000-Gebiete
Neue Studie: Seeadler jagen und brüten besonders gerne in Europaschutzgebieten – Umweltschutzorganisationen fordern Stärkung des Natura 2000-Netzwerks und Bundesländer-Unterstützung für EU-Renaturierungsgesetz
WWF: Strategische Agenda der EU muss Klima- und Naturschutz zur Priorität machen
Entwürfe für EU-Agenda noch sehr schwach und mit großen Lücken – WWF fordert vollen Kanzler-Einsatz für ambitionierten Klima- und Naturschutz im EU-Dokument
WWF-Erfolg: Ein neuer Seitenarm für die Drau
Wir haben an der kroatischen Drau einen neuen Seitenarm geschaffen! Durch ihn kann der Fluss wieder dynamischer fließen – und geschützte Arten können einen neuen Lebensraum finden.
Großprojekt gegen Wildtierkriminalität startet
Grenzüberschreitendes EU LIFE Projekt soll bis 2028 Wildtierkriminalität in Deutschland und Österreich reduzieren
WWF: Biber ist Schlüsselart in Zeiten von Klima- und Biodiversitätskrise
Welt-Bibertag: heimische Nager helfen bei Renaturierung und erhöhen Artenvielfalt – Umweltschutzorganisation fordert mehr Raum für tierischen Bauingenieur
LH-Konferenz: WWF fordert Bundesländer-Ja zum EU-Renaturierungsgesetz
Umweltschutzorganisation: Ablehnung der Länder beruht auf einem inhaltlich längst überholten Verhandlungsstand – Blockade einer europaweiten Weichenstellung durch Österreich sachlich nicht mehr zu rechtfertigen