Zersiedelung und Straßenbau zerstören den Lebensraum von Hasen und anderen Wildtieren – VCÖ und WWF fordern Reduktion des Bodenverbrauchs und ein Ende der Zersiedelung
WWF jubelt: Vogelparadies Kopacki Rit an der Donau gerettet
Wien, Zagreb, am 4. April 2014 – Das kroatische Ministerium für Umwelt und Naturschutz hat eine der größten geplanten Naturzerstörungen an der Donau gestoppt. An der kroatisch-serbischen Grenzstrecke des Flusses sollte auf Druck der lokalen Schifffahrtsbehörde ein 53 Kilometer langer, naturbelassener Donauabschnitt reguliert und ins Korsett gezwängt werden. Dadurch wäre den wertvollen Donauauen des Naturparks Kopacki rit, einem international bekannten Vogelparadies, buchstäblich das Wasser abgegraben worden. „Der Stopp der sinnlosen Zerstörung des wertvollsten Augebietes der gesamten Donau ist ein großer Erfolg für den europäischen Naturschutz“, freut sich Arno Mohl vom WWF.
Die aktuelle Entscheidung des kroatischen Ministeriums für Umwelt und Naturschutz vom 26. März 2014, ist nicht zuletzt dem massiven Widerstand von Naturschutzorganisationen wie dem WWF, EuroNatur und der kroatischen Gesellschaft für Vogel- und Naturschutz zu verdanken. Mehr als 20.000 Menschen, darunter auch zahlreiche ÖsterreicherInnen, haben im Jahr 2012 eine Petition für die Rettung des Kopacki rit unterstützt. Auch die EU-Kommission und das EU Parlament hatten sich gegen das Regulierungsprojekt ausgesprochen, das EU-Recht widersprochen hätte.
Die Maßnahmen im Kopacki Rit hätten die Donau ausgerechnet in der streng geschützten Kernzone des zukünftigen Fünf-Länder Biosphärenparks Mur-Drau-Donau massiv beschädigt und die Artenvielfalt gefährdet. Im Kopacki Rit, dem sogenannten „Amazonas Europas“, leben 300 verschiedene Vogelarten, 64 Fischarten und bis zu 50 Wildkatzen. Im vergangenen Jänner wurde die Region im Rahmen der ersten grenzübergreifenden Seeadlerzählung an der Donau als das wichtigste Gebiet für den Seeadler in ganz Europa identifiziert. Die steiermärkischen Grenzmur-Auen zwischen Spielfeld und Bad Radkersburg sollen Teil dieses internationalen Biosphärenparks werden.
Obwohl sich die fünf Regierungen von Österreich, Slowenien, Ungarn, Kroatien und Serbien in mehreren Abkommen für den strengen gemeinsamen Schutz von Mur, Drau und Donau ausgesprochen haben, sind die Naturwerte dieser Flüsse noch nicht gesichert.
So könnte die kroatische Wasserbaulobby das Kopacki Rit-Projekt unter einem neuen Deckmantel wieder auferstehen lassen. Darüber hinaus soll an der Drau bei Osijek ein riesiges Wasserkraftwerk errichtet werden. „Der ‚Amazonas Europas‘ braucht weiterhin unsere Unterstützung“, so Mohl vom WWF. Im Rahmen eines Schutzkonzeptes für die Donau, Drau und Mur, machen sich der WWF und seine Projektpartner unter anderem für den Rückbau von bereits beeinträchtigen Flussabschnitten im zukünftigen 5-Länder Biosphärenpark stark.
Rückfragehinweis:
Claudia Mohl, WWF Pressesprecherin, Tel. 01/48817-250, E-Mail: claudia.mohl@wwf.at
Rückfragen
News
Aktuelle Beiträge
Natürliche Schutzmaßnahmen: WWF, Österreichische Bundesforste und viadonau stellen gemeinsame Projekte vor
Umweltschutzorganisation und Unternehmen zeigen gemeinsam Vorteile natürlicher Schutzmaßnahmen – für Umwelt, Wirtschaft und Gesellschaft
WWF-Umfrage zur EU-Wahl: Drei von fünf Parteien wollen starken Green Deal
WWF-Check zeigt Unterstützung für Green Deal mit „zusätzlichen und stärkeren“ Maßnahmen – Große Unterschiede bei Natur- und Klimaschutz sowie Abbau umweltschädlicher Subventionen
WWF: Dringend Alternativstandorte für Krankenhaus Gols prüfen
Negative Folgen für Wasserhaushalt und geschützte Arten – Naturverträglichere Alternativen in unmittelbarer Nähe vorhanden – WWF fordert bessere Standortprüfung
EU-Renaturierungsgesetz: WWF kritisiert fahrlässige Bundesländer-Blockade
Umweltschutzorganisation: Bundesländer blockieren europäischen Kompromiss – Angriff auf Naturschutz ist verantwortungslos
WWF Earth Hour im Zeichen von nachhaltiger Ernährung
Weltweite Umweltschutzaktion am Samstag – Wahrzeichen rund um den Globus schalten von 20:30 bis 21:30 Uhr das Licht aus – WWF Österreich fordert Klimaschutz durch Ernährungswende
WWF zum Tag des Waldes: Umsetzung der Forstgesetznovelle wichtiger denn je
Klima- und Biodiversitätskrise macht Wäldern zu schaffen – Novelle soll naturnahe Wälder künftig stärker vor Verbauung und Rodung schützen – Umweltschutzorganisation fordert rasche Adaption des nationalen Waldentwicklungsplans
WWF schlägt Alarm: Entwaldung in brasilianischer Savanne schnellt in die Höhe – Rückgang im Amazonas
Entwaldung im Cerrado dramatisch gestiegen – Weltweiter Fleischkonsum als größter Treiber – Delegation aus Indigenenen und WWF fordert Nachschärfung des EU-Waldschutzgesetzes
WWF: Zerstörung des Platzertals durch Tiwag sinnlos
Aktuelle Studie: Leistungserhöhung der bestehenden Kraftwerksgruppe Sellrain-Silz als Alternative zu Naturzerstörung im Platzertal – WWF fordert von der Landespolitik eine Alternativenprüfung und den sofortigen Stopp des Kaunertal-Monsterprojekts