WWF Österreich und kroatische Projektpartner stellen natürlichen Fluss an Teilen der Drau wieder her – EU-Renaturierungsgesetz als Antwort auf Klima- und Biodiversitätskrise gefordert
Game over! Keine Kohle für die Kohle
Berlin/Wien, 11. April 2014 – Mit einer symbolischen Aktion hat der WWF am Rande der aktuellen Tagung des Weltklimarats (IPCC) in Berlin gegen die fortgesetzte Subventionierung klimaschädlicher Energieerzeugung protestiert. Die dort versammelten Wissenschaftler und Politiker beraten noch bis Sonntag über Wege zur Minderung der klimaschädlichen Treibhausgase.
Vor dem Konferenzzentrum präsentierten WWF-Aktivisten den „Climate Disaster Jackpot“, einen einarmigen Banditen, mit dem Subventionen verzockt und weltweit in fossilen Energieprojekten fehlinvestiert werden. Öffentliche Steuergelder fließen so in Projekte zur kurzfristigen Profitmaximierung auf Kosten des Klimawandels.
„Der Weltklimarat sagt es laut und deutlich: Der Klimawandel ist ein massives Risiko. Die Zeit zu handeln, wird knapp. Daher fordern wir einen sofortigen Subventionsstopp für fossile Energieträger. Auch Banken, Investoren und Finanzdienstleister müssen sich von solchen Projekten abwenden. Wir verspielen unsere Zukunft, wenn wir weiter auf Kohle, Gas und Öl setzen, statt auf erneuerbare Energien und Energieeffizienz“, sagt Dr. Stephan Singer, Direktor Globale Energiepolitik von WWF International. Stattdessen muss die Energiearmut in Entwicklungsländern bekämpft und Gelder für Energieeffizienzmaßnahmen und Förderprogramme für erneuerbare Energien zur Verfügung gestellt werden.
Weltweit fließen Milliardensummen in den Bau von Kohlekraftwerken und in die Förderung anderer fossiler Energieträger. Jedes neue Kraftwerk zementiert den Status Quo für Jahrzehnte und verhindert einen Technologiewechsel hin zu einer Energie- und Stromversorgung mit Erneuerbaren. Global werden jährlich über eine Billion US-Dollar in die Förderung von fossilen Energieträgern investiert. Erneuerbare Energien erhalten lediglich ein Viertel davon.
Zeitgleich veröffentlicht der WWF heute einen Report mit Fallstudien aus verschiedenen Ländern, der zeigt wie vielfältig erneuerbare Energien weltweit gefördert und Treibhausgase reduziert werden können. Die Studie nennt die wichtigsten wirtschaftlichen, sozialen, ökologischen und ethischen Argumente für ambitionierten Klimaschutz.
„Die Erzeugung von Energie aus fossilen Energieträgern ist für einen Ausstoß von jährlich 32 Milliarden Tonnen CO2 pro Jahr verantwortlich, das entspricht etwa zwei Dritteln der globalen Treibhausgasemissionen. Um die Erderwärmung deutlich unter der Zwei-Grad-Schwelle zu begrenzen, müssen wir unsere Energiegewinnung und unser Konsumverhalten grundlegend verändern“, fordert Tabaré Arroyo Currás, Mitautor der Studie. Die Menschheit muss die selbstgewählte Abhängigkeit von fossilen Energieträgern endlich beenden und den Schalter auf saubere und nachhaltige Energie umlegen.
Weitere Informationen:
MMag. Franko Petri, WWF Pressesprecher, Tel. 01-48817-231, E-Mail: franko.petri@wwf.at. Fotos von der Aktion
Rückfragen
News
Aktuelle Beiträge
Good News: Immer mehr Luchse durchstreifen das Dinarische Gebirge
Wildtierkameras im Dinarischen Gebirge in Slowenien und Kroatien haben 129 Luchse und 30 Jungtiere festhalten. Eine schöne Erfolgsgeschichte des LIFE Lynx Projektes, das der WWF unterstützt!
Good News: Seeadler nutzen Natura 2000-Gebiete
In Natura 2000-Gebieten verbringen Seeadler besonders viel Zeit! Das zeigt eine neue Studie mit Beteiligung von WWF Österreich und BirdLife Österreich.
Globale Massenbleiche in Korallenriffen: WWF fordert wirksamen Klimaschutz
Wetter- und Ozeanografiebehörde der Vereinigten Staaten bestätigt vierte globale Korallenbleiche – WWF: „Die Regenwälder der Meere stehen in Flammen“ – Nur wirksamer Klimaschutz kann Korallenriffe retten
WWF und BirdLife: Seeadler lieben Natura 2000-Gebiete
Neue Studie: Seeadler jagen und brüten besonders gerne in Europaschutzgebieten – Umweltschutzorganisationen fordern Stärkung des Natura 2000-Netzwerks und Bundesländer-Unterstützung für EU-Renaturierungsgesetz
WWF: Strategische Agenda der EU muss Klima- und Naturschutz zur Priorität machen
Entwürfe für EU-Agenda noch sehr schwach und mit großen Lücken – WWF fordert vollen Kanzler-Einsatz für ambitionierten Klima- und Naturschutz im EU-Dokument
WWF-Erfolg: Ein neuer Seitenarm für die Drau
Wir haben an der kroatischen Drau einen neuen Seitenarm geschaffen! Durch ihn kann der Fluss wieder dynamischer fließen – und geschützte Arten können einen neuen Lebensraum finden.
Großprojekt gegen Wildtierkriminalität startet
Grenzüberschreitendes EU LIFE Projekt soll bis 2028 Wildtierkriminalität in Deutschland und Österreich reduzieren
WWF: Biber ist Schlüsselart in Zeiten von Klima- und Biodiversitätskrise
Welt-Bibertag: heimische Nager helfen bei Renaturierung und erhöhen Artenvielfalt – Umweltschutzorganisation fordert mehr Raum für tierischen Bauingenieur