Zersiedelung und Straßenbau zerstören den Lebensraum von Hasen und anderen Wildtieren – VCÖ und WWF fordern Reduktion des Bodenverbrauchs und ein Ende der Zersiedelung
Hoffnungsgebiet für Indochinesischen Tiger massiv bedroht
Phnom Penh/Kambodscha, 29. Jänner 2015 – Eine neue Straße mit einem Grenzübergang zu Vietnam würde in Kambodschas berühmten Mondulkiri-Waldschutzgebiet irreversiblen Schaden anrichten, warnt der WWF in einem internationalen Aufschrei. Das potenzielle UNESCO-Welterbe beheimatet viele in Südostasien bedrohte Arten. Zudem ist das Gebiet für die Wiederansiedlung von Tigern vorgesehen. Für den WWF wäre der Bau dieser Straße, die nur wenig zu Wirtschaft und Entwicklung beitragen würde, ein schwerer Schlag gegen eines der größten und bedeutendsten Ökosysteme in der Region am Mekong. „Das Schutzgebiet ist eine Schatztruhe für die Artenvielfalt und versorgt die Bevölkerung mit Trinkwasser, Nahrung und wichtigen Lebensgrundlagen“, warnt Sam Ath Chhith, Direktor von WWF Kambodscha.
Im Mondulkiri-Waldschutzgebiet lebt der Riesen-Ibis, der Nationalvogel von Kambodscha. Auch wilde Elefanten, Leoparden, das Siamesische Krokodil, 230 Vogelarten und die weltgrößte Banteng-Population – eine asiatische Wildrindart – leben in der „Serengeti Asiens“. Die kambodschanische Regierung und der WWF planen dort außerdem die Wiederansiedlung des in dieser Region bereits ausgerotteten Indochinesischen Tigers, von dem heute nur noch weniger als 350 Tiere in freier Wildbahn existieren. „Der geplante Straßenbau ist völlig unvereinbar mit diesen Plänen und muss von der Regierung Kambodschas sofort verworfen werden“, fordert Teak Seng, Naturschutzdirektor des WWF-Mekong-Regionalprogramms.
Seng weist darauf hin, dass das Mondulkiri-Schutzgebiet mit wild lebenden Tigern ein enormes Potenzial für den Tourismus in Kambodscha hat, von dem die lokalen Gemeinden und die Provinzregierung enorm profitieren würden. Zudem würden dann auch zusätzliche Gelder für Naturschutzmaßnahmen in die Region strömen. „Die 36 Straßenkilometer im Schutzgebiet würden nicht nur das Tigergebiet zerschneiden sondern auch Wilderern die Tore öffnen und den illegalen Handel mit geschützten Arten zwischen Vietnam und Kambodscha erleichtern“, warnt Georg Scattolin, Leiter des Internationalen Programmes des WWF Österreich der selbst das Gebiet bereist hat.
Weitere Informationen:
MMag. Franko Petri, Pressesprecher WWF, Tel. 01-48817-231 oder 0676-83488231, E-Mail: franko.petri@wwf.at,
Fotos und Karten:
https://www.dropbox.com/sh/21paqaevixf4d4g/AADI-bYbsNfFDmo3BaHlWiNoa?dl=0
Rückfragen
News
Aktuelle Beiträge
Natürliche Schutzmaßnahmen: WWF, Österreichische Bundesforste und viadonau stellen gemeinsame Projekte vor
Umweltschutzorganisation und Unternehmen zeigen gemeinsam Vorteile natürlicher Schutzmaßnahmen – für Umwelt, Wirtschaft und Gesellschaft
WWF-Umfrage zur EU-Wahl: Drei von fünf Parteien wollen starken Green Deal
WWF-Check zeigt Unterstützung für Green Deal mit „zusätzlichen und stärkeren“ Maßnahmen – Große Unterschiede bei Natur- und Klimaschutz sowie Abbau umweltschädlicher Subventionen
WWF: Dringend Alternativstandorte für Krankenhaus Gols prüfen
Negative Folgen für Wasserhaushalt und geschützte Arten – Naturverträglichere Alternativen in unmittelbarer Nähe vorhanden – WWF fordert bessere Standortprüfung
EU-Renaturierungsgesetz: WWF kritisiert fahrlässige Bundesländer-Blockade
Umweltschutzorganisation: Bundesländer blockieren europäischen Kompromiss – Angriff auf Naturschutz ist verantwortungslos
WWF Earth Hour im Zeichen von nachhaltiger Ernährung
Weltweite Umweltschutzaktion am Samstag – Wahrzeichen rund um den Globus schalten von 20:30 bis 21:30 Uhr das Licht aus – WWF Österreich fordert Klimaschutz durch Ernährungswende
WWF zum Tag des Waldes: Umsetzung der Forstgesetznovelle wichtiger denn je
Klima- und Biodiversitätskrise macht Wäldern zu schaffen – Novelle soll naturnahe Wälder künftig stärker vor Verbauung und Rodung schützen – Umweltschutzorganisation fordert rasche Adaption des nationalen Waldentwicklungsplans
WWF schlägt Alarm: Entwaldung in brasilianischer Savanne schnellt in die Höhe – Rückgang im Amazonas
Entwaldung im Cerrado dramatisch gestiegen – Weltweiter Fleischkonsum als größter Treiber – Delegation aus Indigenenen und WWF fordert Nachschärfung des EU-Waldschutzgesetzes
WWF: Zerstörung des Platzertals durch Tiwag sinnlos
Aktuelle Studie: Leistungserhöhung der bestehenden Kraftwerksgruppe Sellrain-Silz als Alternative zu Naturzerstörung im Platzertal – WWF fordert von der Landespolitik eine Alternativenprüfung und den sofortigen Stopp des Kaunertal-Monsterprojekts