Geier im Sturzflug: Wilderer fürchten fliegende Signale am Himmel

3. September 2015 | Presse-Aussendung

WWF Presseaussendung Wien, 3. September 2015 – Afrikas Geier stehen vor dem Aus, befürchtet der WWF Deutschland. Die Naturschützer verweisen auf alarmierende neue Untersuchungen, die zeigen, dass die Populationen in 22 afrikanischen Ländern massiv zurückgehen. Biologen der kanadischen Universität von Britisch-Kolumbien überprüften die Bestände von acht der neun afrikanischen Geierarten: Demzufolge hat sich ihre Zahl […]

WWF Presseaussendung

Wien, 3. September 2015 – Afrikas Geier stehen vor dem Aus, befürchtet der WWF Deutschland. Die Naturschützer verweisen auf alarmierende neue Untersuchungen, die zeigen, dass die Populationen in 22 afrikanischen Ländern massiv zurückgehen. Biologen der kanadischen Universität von Britisch-Kolumbien überprüften die Bestände von acht der neun afrikanischen Geierarten: Demzufolge hat sich ihre Zahl in den zurückliegenden drei Jahrzehnten mehr als halbiert. Bei sieben der acht untersuchten Vogelarten registrierten die Forscher sogar einen Rückgang um mehr als 80 Prozent. „Die Ergebnisse sind extrem alarmierend“, so WWF-Experte Arnulf Köhncke. „Geier sind quasi die Gesundheitspolizei der Savanne und spielen eine immens wichtige Rolle im Ökosystem.“ Ohne die Aasfresser muss man beispielsweise davon ausgehen, dass sich Krankheiten wie Tollwut deutlich schneller und weiter verbreiten.“

Der WWF sieht einen engen Bezug zwischen dem Sturzflug der Geier und der gravierenden Wilderei-Krise in Afrika. Jäger, die auf Elfenbein oder Nashorn aus sind, haben es nicht direkt auf die Vögel abgesehen. Sie vergiften die Kadaver getöteter Elefanten aber dennoch, um sich die Vögel vom Hals zu schaffen. Denn kreisende Geier sind für Wildhüter ein unersetzbarer Hinweis auf akute Fälle von Wilderei. Die Vögel brauchen nicht einmal 30 Minuten um einen frisch getöteten Elefanten zu finden. Das erhöht für Wilderer die Gefahr erwischt zu werden, denn sie benötigen etwa doppelt so lange, um die Stoßzähne zu entfernen.

Die aktuelle Studie zeigt, dass insgesamt mehr als 60 Prozent der verendet aufgefundenen Geier dem Gifttod zum Opfer gefallen sind. Neben Wilderern sind Rinderhirten für die Vergiftung der Vögel verantwortlich. Auch sie haben eigentlich nicht die Geier im Visier, sondern vergiften gerissene Tiere oder legen Giftköder aus, um sich potenzieller Räuber wie Hyänen, Löwen oder Schakalen zu entledigen. Neben dem Vergiften ist die gezielte, illegale Jagd auf Geier ein wichtiger Grund für ihren Sturzflug. Den Vögeln wird ein Wert in der traditionellen Medizin zugeschrieben.

Um die Geier vor dem Aussterben zu bewahren, ist nach Einschätzung des WWF ein Bündel von Maßnahmen nötig. Geierforscher fordern die Nutzung von gefährlichen Giften strikter zu regulieren und den Strafvollzug gegen illegale Tötung der Vögel und den Handel mit Geiern zu verschärfen. Auch der Kampf gegen die ausufernde Wilderei auf Elefanten und Nashörner könne indirekt den Geiern helfen.

Weitere Informationen:


MMag. Franko Petri, Pressesprecher WWF, Tel. 01-48817-231, E-Mail: franko.petri@wwf.at. Link zum Fachartikel in der Ausgabe der Fachzeitschrift Conservation Letter: http://bit.ly/1Q81z7G.

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