Team Panda fragt nach: Was ist deine Arbeit, Georg?

Georg Scattolin leitet drei Teams des WWF Österreich, die sich mit Ernährung, Klimaschutz und internationalem Naturschutz beschäftigen

 

Was machst du beim WWF?

Ich bin Biologe und habe mich auf den Schutz der Meere spezialisiert. Seit ich Teamleiter bin, spielt sich meine Arbeit meistens am Schreibtisch ab. Mit meinem Computer „reise“ ich allerdings jeden Tag sehr weit! Denn die Kolleg*innen, mit denen ich mich virtuell treffe, sitzen am anderen Ende der Welt, in Asien oder auf Inseln im Pazifischen Ozean.

Wegen der Zeitverschiebung starten wir unsere Zoom-Meetings in der Früh, wenn in Asien Nachmittag ist. Am Vormittag gebe ich auch oft Interviews fürs Österreichische Fernsehen oder Radio. Meist geht es dabei um vom Aussterben bedrohte Arten. Nachmittags schreibe ich meistens Berichte, korrigiere Texte oder bereite mich auf Besprechungen vor.

 

Was war das bisher spannendste Erlebnis bei deiner Arbeit?

Pia Panda, die fröhlich eine Faust in die Luft wirft

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Vor einigen Jahren war ich im Dschungel unterwegs, im Grenzgebiet von Thailand und Myanmar. Plötzlich sah ich eine ganz frische Tigerspur. Der riesige Tatzenabdruck stammte ganz eindeutig von der Großkatze. Ich fand es echt aufregend an der Stelle zu stehen, in der in der Nacht zuvor ein Tiger vorbeigekommen war. In diesem Moment war ich auch besonders froh, für den Schutz dieser tollen Tiere arbeiten zu dürfen!

Georg vom WWF mit einer Tigerspur

Stimmt es, dass du früher in der Umweltbildung gearbeitet hast?

Ja, das ist richtig! Ich habe jahrelang am WWF Seewinkelhof, unserem Umweltbildungszentrum im Nationalpark Neusiedler See – Seewinkel gearbeitet. Dabei war es immer besonders schön, wenn ich Kindern und Jugendlichen die unglaubliche Vielfalt unserer Natur zeigen konnte. Wir haben zum Beispiel „summende Hügel“ gehört und Ameisenlöwen kennengelernt.

Es gibt bei uns Löwen, die wie Ameisen aussehen?!

(Georg lacht). Nein, keine Sorge! Ameisenlöwen heißen die Larven eines libellen-ähnlichen Insekts, der Ameisenjungfer. Die Larven leben räuberisch. Sie bauen Trichter in sandigen Böden, in denen sie ihre Beute fangen. Daher kommt wohl ihr Name. Gefährlich sind die Ameisenlöwen aber nur für ihre Beutetiere, das sind neben Ameisen auch Spinnen, Asseln, Tausendfüßler und Schmetterlingsraupen.

Der Ameisenlöwe – er kann bis zu eineinhalb Zentimeter groß werden – wartet am Grund des Trichters. Gerät ein Beutetier auf die Trichterwand, bewirft er es mit Sand, sodass es den Halt verliert und besser abrutscht. Es kommt nicht mehr heraus! Am Trichtergrund ergreift der Ameisenlöwe seine Beute blitzschnell mit seinen Zangen und lähmt es mit einem Gift.

Hier beobachten Kinder einen Ameisenlöwen

Wie bist du zum WWF gekommen?

Als Volksschüler habe ich in den Donauauen ganz aus der Nähe einen Wiedehopf beobachtet. Der Vogel ist direkt vor mir gelandet und hat seinen riesigen, orangefarbenen Schopf aufgestellt. Ich war echt beeindruckt!

Damals habe ich beschlossen, dass ich später die Natur schützen will und habe Biologie studiert. Nach meinem Zivildienst beim WWF bin ich dann gleich in der Organisation geblieben. In meiner Arbeit erlebe ich nun täglich, wie sehr unser Handeln damit verknüpft ist, wie es dem Planeten geht.

Wiedehopf

Wie meinst du das?

Wenn wir zum Beispiel den Regenwald retten wollen, dann müssen wir darauf achten, woher unser Holz kommt und welche Lebensmittel wir essen. Wertvoller Regenwald wird oft abgeholzt, um Tierfutter anzubauen, das dann an Österreichische Schweine verfüttert wird – auch wenn das Fleisch als „regional“ verkauft wird! Weniger davon und dafür mehr (Bio-)Gemüse essen, das hilft der Natur und dem Klima. Vieles haben wir selbst in der Hand…

Georg im Kui Buri/Thailand

Wie schützt du selbst die Umwelt?

Bei uns kommen nur Bioprodukte auf den Tisch und wir sprechen viel über die Vielfalt der Natur und warum es so wichtig ist, sie zu schützen. Ich bin mit meinen beiden Töchtern auch viel draußen zum Vögel beobachten und auf bunten Orchideenwiesen. Außerdem radle ich jeden Tag zur Arbeit, egal ob‘s draußen schneit oder die Sonne scheint. Auf dem Foto seht ihr unser WWF Dienst-E-Bike. Damit kommen wir schnell und bequem zu Terminen!

Georg Scattolin am WWF Dienstfahrrad

Was sind deine Lieblingstiere?

Fische! Darum habe ich auch Meeresbiologie studiert. Am meisten beeindrucken mich Anemonenfische, denn die sind echt mutig! Beim Tauchen im Korallenriff hat mir schon öfter einer einfach frech auf die Taucherbrille geklopft.

Kennst du übrigens schon unseren TEAM PANDA Malwettbewerb zu diesen „Clownfischen“? Schau mal rein!

Willst du noch etwas sagen, zum Beispiel was du dir wünscht?

Die Natur sorgt für die Luft, die wir atmen, für das Wasser das wir trinken, für die Lebensmittel die wir essen und vieles mehr. Daher wünsche ich mir, dass die Menschen verstehen, wie sehr wir alle von einer gesunden Natur abhängig sind, und ihr Leben mehr danach ausrichten.

 

Georg im Interview

Willst du etwas von Georg wissen?

Wenn du noch mehr von Georg erfahren willst, schreib ihr gerne an teampanda@wwf.at! Vielleicht hast du auch Lust, ein Referat über eine bedrohte Tierart zu halten? Dann helfen dir unsere Wissensblätter sicher gut weiter! Mehr Interviews mit WWF-Expert*innen findest du hier und hier!
Falls ihr in der Schule über den Naturschutz sprechen wollt, haben wir für deine Lehrerin oder deinen Lehrer Informationen für den Unterricht zusammengestellt:

 

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