Umweltschutzorganisation sieht nur schwachen Kompromiss – Einigung der EU-Länder ist zwar ein Fortschritt, aber Umfang der Richtlinie wurde verringert und geschwächt – Deutlich weniger Unternehmen erfasst als sinnvoll.
Bild der Woche: Naturspektakel Kranichzug
Sie sind wieder da. Seit Kurzem sieht man in Teilen Österreichs ein ganz besonderes Naturspektakel am Himmel. Große und kleine Schwärme von europäischen Kranichen (wissenschaftlich: Grus grus) ziehen derzeit gen Süden in ihr Winterquartier. Ein spektakulärer Anblick, der erst seit ein paar Jahren auch über Österreich zu sehen – und zu hören – ist.
Am obigen Foto und in folgenden Video siehst du Bilder eines Kranichzuges vom Neusiedler See.
Kraniche ziehen in ihr Winterquartier
Jedes Jahr im Herbst (Oktober/November) ziehen die gut 1,30 Meter großen Vögel in großen Schwärmen auf zwei Routen in ihr Winterquartier. Die Kraniche, die man über Österreich beobachten kann, fliegen entlang der baltisch-ungarischen Zugroute ins Warme. Die Vögel starten von ihren Brutplätzen in Finnland oder Mittel- und Ost-Estland und ziehen über den Osten Österreichs nach Nordafrika, Südfrankreich und Spanien. Wer in Österreich lebt und die ziehenden Kraniche sehen will, musste bis vor ein paar Jahren zumindest bis nach Ost-Ungarn oder Südost-Ungarn fahren. Dort tummelten sich die Vögel zu Hunderttausenden. Von den ungarischen Rastplätzen ging der Zug früher auf schmaler Front nach Süden, über die Balkanhalbinsel in den Nahen Osten. Österreich wurde dabei nur von einzelnen, verirrten Vögeln besucht. Das ist heute nicht mehr so.
Rätselhaft: Vögel haben ihre Flugroute verändert
Spannender Fakt: Seit ein paar Jahren kann man den spektakulären Zug tausender europäischer Kraniche auch über Österreich beobachten. Die Vögel haben in den letzten Jahren ihre traditionelle Flugroute verändert. Aus bisher nicht geklärten Ursachen haben die Kraniche damit begonnen, von der in den Nahen Osten führenden Route auf halbem Weg abzuweichen (in etwa auf unserer Höhe) und Richtung Westen zu ziehen. Warum die Vögel ihre Route verändert haben, kann die Wissenschaft (noch) nicht beantworten.
Hier können Sie in Österreich Kraniche beobachten
Die Schwärme sind untertags aber auch in der Nacht unterwegs. Beobachten kann man sie sowohl nördlich, als auch südlich der Alpen, besonders in Ost-Österreich, im nördlichen Alpenvorland und neuerdings auch im südostlichen Vorland der Alpen. Dabei überfliegen sie auch Großstädte wie Wien, Graz, Linz oder Salzburg. Die Zugvögel sind auf ihren Wanderungen zum Teil sehr stimmfreudig. Ihre trompetenartigen Rufe hört man noch über Kilometer – ein beeindruckendes Hörerlebnis, da die Tiere in so großer Zahl unterwegs sind. Ein regelrechter Hotspot ist das Gebiet des Nationalparks Neusiedler See-Seewinkel. Hier befindet sich derzeit der einzige, österreichische Rastplatz der Vögel, an dem sie auch auf dem Boden zu beobachten sind. Sie bleiben hier allerdings nur kurz und machen ein, zwei Tage Rast.
Wissenswertes über den Grauen Kranich
Kraniche fliegen im Durchschnitt mit Geschwindigkeiten zwischen 45 bis 70 Stundenkilometer. Bei schwerem Sturm und starkem Rückenwind können es im Extremfall bis zu 120 Stundenkilometer werden. Man erkennt die Zugvögel, neben ihrer Körpergröße (1,30 Meter) und ihrem langen Hals auch daran, dass sie in Formation fliegen. Kraniche ziehen meist in Keilformation oder in schrägen Reihen, um Energie zu sparen. Kraniche galten als Brutvögel in Österreich ab 1885 als ausgestorben. 133 Jahre später, im Jahr 2018, brütete dann zum ersten Mal wieder ein Kranichpaar in Österreich im Waldviertel. Erfahre in unserem Artenlexikon mehr über die beeindruckenden Zugvögel.
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