Erfolg: Das Pinselohr ist wieder da!

15. Januar 2021 | Team Panda News

Große Freude herrscht heute beim WWF Österreich! Erstmals konnte tatsächlich nachgewiesen werden, dass es einen Luchs in Tirol gibt. Die Waldkatzen sind in Österreich unmittelbar vom Aussterben bedroht. Daher ist jedes einzelne Tier wichtig, damit die Art weiter bestehen kann. Insgesamt wird die Anzahl der Luchse in Österreich auf höchstens 40 geschätzt.

Wo in Österreich Luchse leben

Es gibt bei uns drei Regionen, in denen Luchse leben. Sie überlappen sich manchmal mit den Nachbarländern. Das liegt daran, dass Wildtiere bei ihren Wanderungen Staatsgrenzen überwinden.

Gruppe eins: im Norden
Jene 23 Luchse, die die Forscher*innen ab und zu in Niederösterreich beobachten können, gehören zur böhmisch-bayerisch-österreichischen Population. Unter „Population“ versteht man alle Tiere einer Art, die in einem bestimmten Gebiet vorkommen. Das Luchs-Gebiet umfasst hier Teile von Tschechien, Deutschland und Österreich. Die Tiere streifen hin und her, keines von ihnen lebt ausschließlich in Österreich.

Edit: am 22. Jänner 2021 wurde bekannt, dass auch im Quellenschutzgebiet der Stadt Wien (Region Hochschwab/Rax/Schneeberg), zwei Luchse gesichtet wurden! Hier erfährst du mehr darüber

Gruppe zwei: in Oberösterreich
Etwa sechs Luchse haben ihren Lebensraum in und um den Nationalpark Kalkalpen in Oberösterreich. Die große, scheue Waldkatze ist aber leider auch im Nationalpark stark bedroht.

Gruppe drei: im Westen
Im Osten unseres Nachbarlandes Schweiz gibt es eine Luchs-Population, die langsam wächst. Luchse, besonders männliche, bewohnen ein riesiges Gebiet. Sie sind Einzelgänger. Ein zweites erwachsenes Männchen sucht sein Revier dann in benachbarten Regionen. Dadurch gibt es jetzt auch wieder einige Luchse in Vorarberg – und jetzt einen Hinweis in Tirol.

Die Luchs-Gebiete sind wie Inseln im Meer

Leider sind die drei Gebiete in denen in Österreich Luchse leben, sehr weit voneinander entfernt. Die Tiere können daher nicht aufeinander treffen um sich zu vermehren. Straßen, Industriegebiete und Siedlungen bilden viele Hindernisse, die sie nicht überqueren können. Dazu kommt noch Wilderei, also das verbotene Töten der streng geschützten Tiere. Der Luchs hat bei uns kaum natürliche Feinde in der Tierwelt. Nur wir Menschen können ihm gefährlich werden.

Ein Wettlauf gegen die Zeit

Damit die Luchse nicht aussterben, müssten sie die Möglichkeit haben, mehr Junge zu bekommen. Es gibt nur vier bis fünf Weibchen, die zwei Babys pro Jahr zur Welt bringen. Drei von vier Jungluchsen sterben aber, bevor sie selbst für Nachwuchs sorgen können. Im Durchschnitt werden Luchse zehn Jahre alt. Man muss nicht gut in Mathe sein um sich auszurechnen, dass dabei keine großen Zahlen herauskommen.

Was der WWF macht

Vor 50 Jahren wurden die einst ausgerotteten Luchse in einigen Ländern Europas wiederangesiedelt. Anfangs vermehrten sie sich gut. Der WWF und andere Naturschutzorganisationen konnten hoffen, dass die Tierart langfristig überlebt. Doch derzeit sind die Luchs-Vorkommen viel zu klein und zu weit voneinander entfernt.

Der WWF kämpft dafür, dass die Österreichischen Bundesländer gemeinsam handeln! Das Wachsen der Population scheitert nämlich nicht am zu kleinen Lebensraum oder an zu wenig Wildtieren als Beute für die Luchse. Es fehlen gemeinsame Maßnahmen für den Schutz der Großkatze. Umso erfreulicher, dass es einem Luchs gelungen ist, auf natürliche Weise nach Tirol zurückzukehren!

Lies hier mehr über den Luchs und andere große Tiere des Waldes!

Wie du dich für den Luchs einsetzen kannst? Hier findest du die Tipps vom TEAM PANDA.

 

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