Internationaler Tag der Tierwelt am Sonntag – Umweltschutzorganisation WWF fordert besseren Schutz der Lebensräume von Jaguar, Gorilla und Co.
Forschung aus dem Rafting-Boot: Wissenschafts-Community untersucht die letzten Auwälder des Tiroler Inn und fordert stärkeren Schutz
Der erste „Science Raft“ dokumentierte ökologische Besonderheiten und Defizite des Alpenflusses - Wissenschaft und Umweltschutz für weitere Renaturierungen und freie Fließstrecke
Innsbruck, am 29. August 2020. Vier Tage, zwei Raftingboote und acht motivierte Forscher*innen – das ist der „Science Raft“, der heuer erstmals durch eine Zusammenarbeit der Regionalgruppe Westösterreich der Austrian Biologist Association (ABA) mit dem Interreg-Projekt INNsieme und der Wasserrettung Innsbruck durchgeführt wurde. „Die ersten Ergebnisse zeigen, dass wir den Inn und seine Ufer stärker schützen und erhalten müssen. Es geht nur mit der Natur, nicht gegen sie“, sagt INNsieme-Projektleiterin Elisabeth Sötz von der Umweltschutzorganisation WWF Österreich. Die Flussreise auf insgesamt 140 Flusskilometern führte die Wissenschaftler*innen bisher von Mils bei Imst zu den Auen in Silz, Rietz und Mieming, über die Renaturierung in Telfs, die Gaisau bis zu den Völser und Kranebittener Innauen.
„Der Science Raft ermöglicht uns, abgelegene, schwer erreichbare Buchten und Flussinseln zu erkunden. Die Fahrt im Boot entlang der Strömung hilft uns dabei, den Fluss besser zu verstehen“, erklärt die Limnologin Anna Schöpfer. „Die Ufer sind über weite Strecken stark verbaut, viele Auwälder fallen trocken. Renaturierungen können dem entgegenwirken“, resümiert Schöpfer. Eine weitere Beobachtung bezieht sich auf Schotterstandorte, die besonders auf die Dynamik des Flusses angewiesen sind und verschiedenen Pflanzenarten wichtigen Lebensraum bieten, am Inn aber immer seltener vorkommen. „Das verdeutlicht, wie wichtig eine freie Durchgängigkeit von Flüssen für die Auenvegetation am Inn ist“, erklärt die Botanikerin Lena Nicklas.
Innsbrucker Vizebürgermeisterin unterstützt Projekt
Am heutigen Samstag legte der Science Raft einen Stopp am Ufer des Innsbrucker Marktplatzes ein, wo er von Vizebürgermeisterin Uschi Schwarzl begrüßt wurde. „Der Science Raft ist eine tolle Gelegenheit, den Inn, den wir als so selbstverständlich wahrnehmen, wieder einmal ins Zentrum des Bewusstseins zu rücken. Und das ist gut so. Denn der Inn ist nicht nur das namengebende Wahrzeichen unserer Stadt, sondern die Lebensader des Inntals und darüber hinaus. Deshalb begrüße ich das INNsieme-Projekt und den Science Raft – denn so bekommt der Schutz des Alpenflusses wieder eine neue Aufmerksamkeit“, erklärt Vizebürgermeisterin Schwarzl.
Noch ist die Reise der Wissenschaftler*innen nicht zu Ende. Erst in Langkampfen wird der Science Raft im Laufe des Sonntags offiziell beendet – mit möglichst vielen, wertvollen Erkenntnissen. „Als Ergebnis wird ein Dokumentarfilm entstehen, der die Bedeutung von Schutzgebieten und Renaturierungen am Inn thematisiert und die Öffentlichkeit für die ökologischen Beeinträchtigungen der Flusslandschaft sensibilisieren soll“, sagt die Biologin Anna Schöpfer.
Rückfragehinweis:
Lisa Reggentin – Projektkommunikation INNsieme
Mobil: +43 676 83 488 307
E-mail: lisa.reggentin@wwf.at
Rückfragen
News
Aktuelle Beiträge
WWF fordert Planungsstopp im Kaunertal als Teil der Tiwag-Neuaufstellung
Gutachten zeigen große Planungsmängel bei Megaprojekt Kaunertal – Tiwag-Vorstand Alexander Speckle in der Verantwortung – Geld besser in Energiewende investieren, anstatt für Milliardengrab verschwenden
Vor Raumordnungs-Gipfel: WWF fordert Bundesländer zum Handeln auf
Umweltschutzorganisation legt sieben Punkte umfassendes Forderungspaket vor: Raumordnung ökologisieren, Straßenbau einschränken, Naturschutzgebiete ausweisen
WWF kritisiert Ablehnung des EU-Lieferkettengesetzes
Umweltschutzorganisation fordert raschen Beschluss des jahrelang verhandelten Kompromisses – Einheitlicher Rechtsrahmen wäre Meilenstein für Umwelt, Menschenrechte und Wirtschaft
EU-Renaturierungsgesetz: WWF begrüßt Einigung im europäischen Parlament
Gesetzesentwurf nimmt wichtige Hürde – Wiederherstellung der Natur unverzichtbar für Klima, Biodiversität und Ernährungssicherheit – WWF fordert Bund und Länder zu Unterstützung auf
Detektivarbeit am Polarkreis: WWF entwickelt Methode zur besseren Erforschung von Eisbären
Welt-Eisbären-Tag am 27. Februar – WWF bringt Tempo in schwieriges Aufspüren der Einzelgänger: “Umwelt-DNA” von Eisbär-Schneespuren analysiert
Good News: Erfolgreiche Schneeleoparden-Zählungen in Nepal und Indien
Zum ersten Mal wurden in Indien Schneeleoparden gezählt. Das Ergebnis: 718 Schneeleoparden leben dort in freier Wildbahn. Auf 90 der Großkatzen kam eine Erhebung im größten Nationalpark Nepals.
AVISO: Weltweite Umweltschutz-Aktion “WWF Earth Hour” findet am 23. März statt
Wahrzeichen rund um den Globus schalten eine Stunde das Licht aus – Zeichen für mehr Umwelt- und Klimaschutz – WWF Österreich lädt zum Mitmachen ein
Studien bestätigen: Töten von Fischottern ist wirkungslos
Das Töten von Fischottern führt zu keiner messbaren Erholung für Fischbestände in Fließgewässern. Das zeigen eine Reihe von Untersuchungen in Oberösterreich.