Großes Mausohr © AdobeStock_388032534

Geheimnisvolle Fledermäuse

4. August 2022 | Team Panda News

Wenn du abends draußen bist und aufmerksam in den dämmrigen Himmel schaust, kannst du sie sehen: Kleine dunkle Flatterwesen, die mit großer Geschwindigkeit durch die Luft sausen und dabei immer wieder rasant die Richtung wechseln. Es sind Fledermäuse auf der Jagd.

Aber wen jagen sie? Sind sie womöglich hinter uns her, um unser Blut zu saugen wie Graf Dracula?! Keine Sorge! Es gibt nur in Süd- und Mittelamerika drei Vampirfledermaus-Arten, die sich vom Blut anderer Tiere ernähren. Sie brauchen aber nur so wenig davon, dass es die „angezapften“ Tiere kaum merken.

Das Große Mausohr ist Österreichs größte Fledermaus © A.Vorauer / WWF

Das Große Mausohr: Österreichs größte Fledermausart © Vorauer / WWF

Fledermäuse und Flughunde sind die einzigen Säugetiere, die aktiv fliegen können! Mit Mäusen oder Hunden sind sie übrigens nicht verwandt. Fledertiere sind sehr nützlich. Sie fressen kiloweise Insekten und Spinnentiere. Manche mögen auch Blütennektar.


Noch mehr Fledis-Wissen gefällig? Dann schau mal in unser neues TEAM PANDA-Video „Fledermäuse: Das große Flattern“ rein!

Weltweit gibt es 1000 Arten von Fledermäusen und rund 200 Arten von Flughunden. In Österreich leben 28 Fledermausarten. Sie sind alle geschützt, weil sie sehr selten geworden sind.

Der Große Abendsegler © A.Vorauer / WWF

Der Große Abendsegler © A.Vorauer / WWF

Auch der Große Abendsegler muss mal ruhen. Wenn er jagt, ist er ist der schnellste Flieger unter den einheimischen Fledermäusen! Bei seinen Ausflügen zur Beutejagd erreicht er bis zu 60 Stundenkilometer.

Fledermäuse haben sechs Sinne

Wir Menschen können sehen, hören, riechen, schmecken und tasten. Macht insgesamt fünf Sinne. Auch die Fledermaus kann sehen, riechen und tasten. Zusätzlich beherrscht sie den „Blindflug“: Sie fliegt bei völliger Dunkelheit bis zu 50 km/h schnell, ohne irgendwo anzustoßen. Dabei helfen ihr zwei Arten von Gehör: das passive, mit dem sie „automatisch“ hört, wenn zum Beispiel ein Nachtfalter vorbeiflattert. Und das aktive Gehör, die sogenannte Echo-Ortung.

Wie die Echo-Ortung funktioniert

Fledermäuse stoßen aus Maul oder Nase ganz hohe Töne aus, die wir Menschen nicht hören können. Das nennt man Ultraschall. Treffen diese Ultraschalltöne auf ein Hindernis, werden sie als Echo zur Fledermaus zurückgeworfen. Mit ihren riesigen Ohren kann sie dann genau hören, ob eine Mauer, ein Mensch oder ein Insekt das Echo verursacht hat. Am Echo erkennt die Fledermaus sogar, wie schnell sich ein Beutetier bewegt und in welche Richtung es fliegt. Und das alles in den Bruchteilen einer Sekunde!

Eine Große Hufeisennase © A.Vorauer / WWF

Eine Große Hufeisennase © A.Vorauer / WWF

Weil Fledermäuse nachts unterwegs sind, brauchen sie tagsüber ein Versteck zum Schlafen, meist eine Höhle, Felsspalte oder Baumhöhle. Aber auch alte Scheunen mit Löchern zum Ein- und Ausfliegen sind gute Schlafplätze.


Besonders clever: Die Krallenfüße der Fledermäuse haben eine „Schließ-Automatik“, damit die Tiere auch im Schlaf nicht herunterfallen können.

Die meisten Fledermausarten bekommen nur einmal im Jahr Junge. Wie bei allen Säugetieren, kommen die Babys lebend zur Welt. Oft bilden die Weibchen Gruppen in Höhlen und gebären dort ihre Jungen. Meist ist es nur ein Jungtier. Die Jungen werden von den Müttern gesäugt. Ende August werden die kleinen Fledermäuse selbstständig. Ab Oktober suchen Fledermäuse ihr Winterquartier.

Eine alte Feldscheune © pixabay

Eine alte Feldscheune © pixabay

Leider gibt es nicht mehr viele naturnahe Landschaften und immer weniger alte Gebäude, in denen Fledermäuse tagsüber und während des Winterschlafs ungestört leben können.

Was tut der WWF für den Fledermausschutz?

Der WWF schützt wilde Naturgebiete wie die March-Thaya-Auen in Niederösterreich. So werden auch alte Bäume erhalten, in denen Fledermäuse gerne Unterschlupf suchen. Fleißige Helfer bauen auch Fledermaus-Kästen aus Holz. Außerdem setzen wir uns für eine naturnahe Landwirtschaft ohne Gift und für den Schutz der Insekten ein.

Auch du kannst den Fledermäusen helfen!

  • Wenn du Besitzer alter Häuser kennst, bitte sie, dass sie Einfluglöcher im Dach oder Keller offen lassen.
  • Besorge oder baue einen Fledermaus-Kasten und bitte einen Erwachsenen, ihn am Haus oder an einem Baum möglichst hoch aufzuhängen.
  • Setze im Garten oder im Blumenkisterl Pflanzen, die mit ihren Blüten Insekten und Nachtfalter – die Lieblingsbeute vieler Fledermausarten – anlocken. Hier findest du unsere TEAMPANDA-TIPPS: Hilf den Insekten zum Anlegen bunter Blumenwiesen.

Kennst du schon unseren Fledermaus-Basteltipp?
Hier gehts zur Anleitung – viel Spaß!

 

Rückfragen

Weitere Neuigkeiten

Reichtum der Alpen

Reichtum der Alpen

Die Alpen sind nicht nur das höchste Gebirge, sondern zugleich die größte und artenreichste Naturregion Mitteleuropas. Sie sind: ARTEN-reich WALD-reich WASSER-reich GIPFEL-reich ERLEBNIS-reich Noch! Denn immer mehr Seilbahnen, Skipisten, Kraftwerke, Straßen und...

mehr lesen
Die Alpen: eine Schatzkammer der Natur

Die Alpen: eine Schatzkammer der Natur

Hohe Gipfel und sanfte Hügel, bunte Bergwiesen und dichte Wälder, verwunschene Moore und wilde Flüsse - die Alpen sind das größte und höchste Gebirge Europas. In einem riesigen Bogen erstrecken sie sich vom Mittelmeer bis ins mittlere Osteuropa. Vielleicht plant ihr...

mehr lesen
Regional und saisonal essen – aber warum?

Regional und saisonal essen – aber warum?

Essen ist lebensnotwendig. Es liefert die Energie für alles, was wir tun: lernen, schlafen, schwimmen oder einen Kopfstand machen. Dafür werden auf der ganzen Welt riesige Mengen an Nahrungsmitteln erzeugt und verarbeitet. Kein Wunder, dass unsere Ernährung große...

mehr lesen
Spannende Auen-Rätselrallye

Spannende Auen-Rätselrallye

Mach mit und gewinne! Wenn du mit deiner Familie oder deinen Freund*innen das WWF-Reservat Marchegg besuchst, erlebst du den Auen-Dschungel hautnah und kannst viele Tiere beobachten! In dieser ganz besonderen Auenlandschaft leben über 500 gefährdete Tier- und...

mehr lesen
Bastle dein „Meer in der Schachtel“

Bastle dein „Meer in der Schachtel“

Hast du Lust, dein eigenes "Meer in der Schachtel" zu basteln? Das geht ganz einfach! Als Taucher:in bist du selbst mittendrin! Du brauchst: Schuhschachtel (ohne Deckel) Blaues und gelbes Papier Bunt- oder Filzstifte Schere Klebstoff Dünnen Karton Nähnadel Blauen...

mehr lesen
Wale auf Wanderschaft

Wale auf Wanderschaft

Wale gehören zu den erstaunlichsten Lebewesen unseres Planeten. Wir Menschen bewundern ihre schiere Größe, ihre Intelligenz und auch, wie sie sich untereinander verhalten. So verfügen Wale über ein zwei Arten von "Sprache", die ihnen zum Beispiel bei der Orientierung...

mehr lesen
Wie die Tierwelt überwintert

Wie die Tierwelt überwintert

Brrr, kalt! Rasch, rein ins Warme! Das gilt im Winter nur für uns Menschen. Die Wildtiere leben das ganze Jahr hindurch im Freien. In der kalten Jahreszeit ist das besonders schwierig. Die Nahrung ist dann sehr knapp. In diesem Artikel verraten wir dir, welche...

mehr lesen
Äcker und Felder statt Regenwälder

Äcker und Felder statt Regenwälder

Was für ein trauriger Rekord: Seit dem Jahr 2004 ging in den besonders schlimm betroffenen Gebieten insgesamt 43 Millionen Hektar Regenwald verloren. Das hat der WWF für einen Bericht ausgerechnet, der dieser Tage veröffentlicht wurde. Unkontrollierte Waldbrände im...

mehr lesen
WWF-Aktion: Wiese und Bäume statt Beton!

WWF-Aktion: Wiese und Bäume statt Beton!

© Johannes ZinnerDer 20. Oktober 2021 ist ein wichtiger Tag für den Schutz unseres Bodens. Der WWF hat Vertreter*innen der Regierung, der Bundesländer und der Gemeinden an einen Tisch gebracht. Wir fordern: Politikerinnen und Politiker müssen den Flächen“fraß“ endlich...

mehr lesen
Am 29. Juli ist Welterschöpfungstag

Am 29. Juli ist Welterschöpfungstag

Am 29. Juli ist Welterschöpfungstag Der so genannte Earth Overshoot Day oder Welterschöpfungstag findet heuer bereits am 29. Juli statt. Es ist der Tag, an dem die Ressourcen der Erde - das heißt alle Naturgüter die wir zum Beispiel für Nahrung, Kleidung und Baustoffe...

mehr lesen
Ich habe einen Namen!

Ich habe einen Namen!

Pia! Schön, dass du da bist! Gemeinsam mit dem TEAM PANDA setze ich mich für einen lebendigen Planeten ein. Schließlich bin ich ein Panda. Ein Großer Panda. Seit vielen Jahren bin ich als Maskottchen des WWF auf der ganzen Welt als Zeichen für den Schutz unserer Erde...

mehr lesen
Der Komodowaran

Der Komodowaran

Die riesigen Echsen sehen den Dinosauriern ziemlich ähnlich. Eine direkte Verwandtschaft gibt es trotzdem nicht! Warane entwickelten sich nämlich erst viele Millionen Jahre, nachdem die Dinos von der Erde verschwunden waren. Die größte Echse unserer Zeit Der...

mehr lesen
Die bizarren Echsen der Welt

Die bizarren Echsen der Welt

Weltweit gibt es tausende verschiedene Arten von Reptilien. Dazu zählen etwa Krokodile und Schildkröten, oder die in Österreich heimische Ringelnatter und die Zauneidechse. Viel riesiger als unsere Eidechse ist ... Der Komodowaran Die größte Echse der Welt kann drei...

mehr lesen
Die 10 größten Geheimnisse von Löwen

Die 10 größten Geheimnisse von Löwen

1. Fast alle wilden Löwen leben in Afrika, aber eine kleine Gruppe ... ... gibt es in Indien! Der Sasan Gir Nationalpark im Westen Indiens ist die einzige Region außerhalb Afrikas, in der noch freilebende Löwen zu finden sind. 2. Löwen sind Schwergewichte Männchen...

mehr lesen
Am 5. Dezember ist Weltbodentag

Am 5. Dezember ist Weltbodentag

Mit dem internationalen Tag des Bodens, der jedes Jahr am 5. Dezember stattfindet, soll auf die Bedeutung der Böden und ihre Gefährdung aufmerksam gemacht werden. Der WWF erinnert die Österreichische Bundesregierung am Weltbodentag, was nach der Nationalratswahl 2019...

mehr lesen
Immer mehr Grün verschwindet unter Beton

Immer mehr Grün verschwindet unter Beton

  In der modernen Landwirtschaft werden immer nur die gleichen Pflanzen angebaut. Die eintönigen Felder tragen meistens Weizen, Mais und Gerste.   Kein Lebensraum für Tiere © pixabay.com Die Felder reichen bis zum Rand der Fläche. So bleibt kein Platz mehr...

mehr lesen
Dein Geld kann mehr!

Dein Geld kann mehr!

Sparen und Umweltschutz - wie hängt das zusammen? Was Banken auf der ganzen Welt mit dem Geld der Sparer*innen machen, wirkt sich sehr stark auf die Umwelt und auf die Gesellschaft aus. Warum das so ist?. Der WWF will erreichen, dass möglichst viele Banken mit dem...

mehr lesen
Was macht die Bank mit unserem Geld?

Was macht die Bank mit unserem Geld?

Die Bank hat von selbst kein Geld. Sie braucht das Geld der Leute die es ihr anvertrauen. Bringst Du Dein Geld zur Bank, dann liegt es aber nicht einfach im Safe. Die Bank verwendet es und leiht es weiter an Menschen und Unternehmen, die damit etwas kaufen oder bauen....

mehr lesen