Neuer Report: Großteil der heimischen Artengruppen und Lebensräume sind in keinem guten Zustand, Tendenz negativ – Politik säumig, Bund und Länder gefordert
NGOs zur Spendenabsetzbarkeit : "Jetzt weg mit der Spendensteuer"

Wien, 25. 11. 2008 – Mit einer Protestveranstaltung vor dem Parlament unter dem Motto "Jetzt weg mit der Spendensteuer", läuteten österreichische Sozial- und Umwelt-Organisationen heute die letzte Runde im Kampf um die Absetzbarkeit von Spenden ein. Obwohl alle politischen Parteien seit Jahren die Einführung der Spendenabsetzbarkeit versprochen haben, ist diese bislang nicht beschlossen worden. Österreich ist damit gemeinsam mit Finnland in Europa weiterhin das traurige Schlusslicht in dieser Frage.
Nun haben die politischen Verantwortlichen in Österreich eine weitere Chance ungenützt verstreichen lassen: Der Antrag zur Spendenabsetzbarkeit ist heute im Finanzausschuss des Parlaments verschoben worden. Und im neuen Regierungsprogramm ist die Spendenabsetzbarkeit mit keiner Silbe erwähnt. "Es kann nicht sein, dass sich Menschen und Umwelt in Zeiten wirtschaftlicher Flaute ganz hinten anstellen müssen. Daher: "Jetzt Wort halten und steuerliche Absetzbarkeit von Spenden mit 2009 einführen", fordern die heimischen NGOs.
Kommt die Spendenabsetzbarkeit nicht, rechnen die heimischen NGOs wie Ärzte ohne Grenzen, Caritas, Diakonie, GLOBAL 2000, Greenpeace, Hilfswerk, Licht für die Welt Rotes Kreuz, SOS Kinderdorf, Volkshilfe und WWF mit weiteren gravierenden Auswirkungen, da im Zuge der Wirtschaftsflaute das Spendenvolumen sinken, der Bedarf an den Leistungen der NGOs aber gleichzeitig steigen wird.
Im Rahmen der Protestaktion "Jetzt weg mit der Spendensteuer" machen die Spitzen der heimischen Sozial- und Umwelt-Organisationen, darunter Caritas-Präsident Franz Küberl, Diakonie-Direktor Michael Chalupka, GLOBAL 2000 Geschäftsführer Klaus Kastenhofer, Greenpeace-Geschäftsführer Alexander Egit, Hilfswerk-Geschäftsführer Walter Marschitz, Rotkreuz-Generalsekretär Wolfgang Kopetzky, Volkshilfe- Bundesgeschäftsführer Erich Fenninger und Licht ins Dunkel-Gründer Kurt Bergmann deshalb heute, Dienstag Vormittag, vor dem Parlament auf das uneingelöste Versprechen der Politik aufmerksam und fordern erneut eine Umsetzung noch im Jahr 2009 ein.
Zum Auftakt überreichten hochrangige NGO-Vertreter dem Vorsitzenden des Finanzausschusses Günther Stummvoll eine DVD, um die Parteien an ihre fix gemachte Zusage in dieser Frage zu erinnern. Die DVD enthält einen Ausschnitt aus der TV-Diskussion mit Ingrid Thurher vor exakt zwei Monaten (25. September). Damals haben die fünf Spitzenkandidaten der im Parlament vertretenen Parteien, Faymann, Molterer, Van der Bellen, Strache und Haider auf die Frage von Ingrid Thurnher, ob sie für eine solche Absetzbarkeit seien, mit einem klaren "Ja" geantwortet.
Stummvoll versprach bei der Übergabe der DVD, dass die Spendenabsetzbarkeit im Jahr 2010 umgesetzt werde. Dies ist den NGOs allerdings zu wenig. Der einheitliche Grundtenor: "Wir brauchen die Entlastung jetzt. Während die Wirtschaft mit Milliardensummen unterstützt wird, müssen sich Menschen und Umwelt ganz hinten anstellen. Das kann nicht die Lösung sein. Es braucht ein deutliches Ja zur Solidarität. Wir werden keine Vertröstung mehr hinnehmen."
Rückfragehinweis:
Maga. Silke Ruprechtsberger, Caritas Österreich- Kommunikation, Tel: 01/48831- 417 bzw. 0664/82 66 909
Mag. Dieter Hernegger, Interessensvertretung österreichischer gemeinnütziger Vereine (IÖGV), Tel: 0676/ 688 30 93
Rückfragen
News
Aktuelle Beiträge
WWF-Erfolg: Comeback des Blauflossen-Thunfisch
Der Blauflossen-Thunfisch im Atlantik und Mittelmeer ist nicht mehr überfischt! Ein bedeutender Meilenstein im Artenschutz, der zeigt, wie wichtig Zusammenarbeit ist.
Tag des Thunfischs: Rückkehr des Blauflossen-Thunfischs als wichtiger Artenschutz-Erfolg
Artenschutz zeigt Wirkung: Bestände des Blauflossen-Thunfischs nach über 30 Jahren endlich stabil – WWF fordert mehr Einsatz für nachhaltige Fischerei
WWF und Land Tirol setzen Maßnahmen für gefährdete Vogelarten am Inn
Seltene Vögel zur Brutzeit an den Inn zurückgekehrt – Land Tirol unterstützt Artenschutz-Projekt INNsieme connect – Aufruf zur Rücksichtnahme auf Kiesbänken
Hunde-Spaziergang am Inn: Wie man Vogel-Nachwuchs schützen kann
An den Kiesbänken des Inns brüten derzeit wieder seltene Vogelarten. Doch Hundebesitzer:innen und ihre freilaufenden Hunde können den Nachwuchs unwissentlich gefährden.
WWF: Neues Brutfloß sichert Überleben der bedrohten Flussseeschwalbe
Neu renoviertes Brutfloß als geschützter Nistplatz für die bedrohten Zugvögel – WWF fordert Schutzgebiete und Renaturierung an der March
WWF-Erfolg: Altes Brutfloß, neue Hoffnung für die Flussseeschwalbe
Ein in die Jahre gekommenes Brutfloß in der Nähe des WWF-Auenreservats Marchegg in Zwerndorf wurde erfolgreich renoviert! Eine wichtige Maßnahme, um das Überleben der bedrohten Flussseeschwalben in Niederösterreich zu sichern.
Neuer RH-Bericht: WWF fordert verbindliche Obergrenze für Bodenverbrauch
Rechnungshof-Bericht fordert mehr Verbindlichkeit beim Bodenschutz – WWF sieht sich in Forderungen bestätigt und kritisiert “zahnlose Bodenpolitik”
Naturgefahren: WWF fordert Sicherheitsprüfung für Kraftwerk Kaunertal
Österreichische Staubeckenkommission soll Ausbauprojekt auf aktuelles Risiko für Naturgefahren überprüfen – Bisheriges Gutachten veraltet und lückenhaft