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Widerstand gegen Lobau-Autobahn geht weiter! Energiewende heißt auch Verkehrswende
Am 5. Oktober haben junge Klimaschützer*innen gemeinsam mit angesehenen Wissenschaftler*innen wie Prof. Helga Kromp-Kolb die so genannte Lobauer Erklärung vorgestellt. Sie kritisieren darin die geplante Stadtautobahn, die als so genannte Nordost-Umfahrung Wien vom Stau entlasten soll. Zumindest wird das von den zuständigen Politiker*innen versprochen. Umweltschützer*innen sehen es anders! Denn der Spruch „Wer Straßen sät, wird Verkehr ernten“ gilt nicht erst seit der Klimakrise.
Ähnlich sieht das auch die 16jährige Schülerin Clara von Fridays for Future: „Wir können es uns nicht mehr leisten, die Klimakrise zu ignorieren oder gar klimaschädliche Großprojekte umzusetzen. Die Zeit rennt uns davon und wir müssen jetzt handeln um uns noch vor den schlimmsten Folgen der Klimakrise zu bewahren. Wir brauchen eine Zukunft und deshalb werden wir nicht aufhören dafür auf die Straße zu gehen“.
Die Bauarbeiten für die Stadtautobahn beginnen gerade. Teil des Straßenprojekts ist auch ein Tunnel unter der Wiener Lobau. Dieser ist besonders umstritten. Denn die Lobau ist als wichtiges Feuchtgebiet die Heimat seltener Arten und ist Teil des Nationalparks Donau-Auen. Seit Wochen protestieren in Wien Klimaschützer*innen gegen die Lobau-Autobahn und Stadtstraße. Sie haben bei der geplanten Baustelle sogar ein Camp mit Zelten errichtet.
Die Gegner der Lobau-Autobahn sagen, dass der Tunnel nicht nur das Grundwasser im Naturschutzgebiet bedroht, sondern auch die Zersiedelung, also das Verbauen von Boden fördert. Denn die neue Autobahn macht es Autofahrer*innen leichter, sich außerhalb von Wien, wo das billiger ist, Häuser zu bauen und mit dem Auto zur Arbeit in die Stadt zu pendeln. Doch „wirksamer Klimaschutz heißt, dass klimaschädliches Verhalten vermieden – und umweltfreundliches Handeln, wie Bahnfahren, belohnt wird“, stellt WWF-Klimaexpertin Lisa Plattner klar. Leider versagt Österreich seit Jahren bei der Erfüllung der Klimaziele.
Vieles wird von Politikerinnen und Politikern versprochen, jedoch viel zu wenig umgesetzt. Damit unser Land das Ziel der UN-Klimakonferenz von Paris erreicht, nämlich die Erderhitzung unter 1,5 Grad Celsius zu halten, braucht es doppelt so große Anstrengungen! „Statt einer neuen Autobahn, die die CO2-Emissionen weiter steigen lässt, sollten beispielsweise die „Öffis“ ausgebaut und mehr Rad- und Fußwege angelegt werden“, so Lisa vom WWF.
Lisa ist außerdem enttäuscht, dass die von Österreichs Bundesregierung groß angekündigte „Ökologische Steuerreform“ so schwach ausgefallen ist. Der nun geltende Preis von 30 Euro pro Tonne CO2 ist so niedrig, dass klimaschädliches Handeln weiterhin niemandem besonders weh tut. In Schweden ist CO2 fast vier Mal so teuer!
Der WWF fordert daher dringend eine Nachbesserung. Mehr dazu. Sonst ist zu erwarten, dass die sogenannte CO2-Bepreisung in Österreich gar keine positive Wirkung auf den Klimaschutz hat. Genauso wenig wie eine neue Autobahn.
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