Platzertal-Speicher zur UVP aufgelegt – Sicherheitsrisiken durch Naturgefahren weiterhin ungeklärt – WWF fordert Stopp des Projekts und verweist auf naturverträgliche Alternativen
WWF warnt vor Staatsziel Wachstum: Großprojekte sollen auf Kosten von Umwelt und Natur „durchgeboxt“ werden

Wien, am 07. März 2018 – Anlässlich des heutigen Beschlusses des Staatsziels „Wirtschaftswachstum“ im Ministerrat bekräftigt der WWF Österreich seine Kritik am Vorgehen der Bundesregierung. „Anstatt aktiv gegen die Klimakrise und Umweltverschmutzung vorzugehen, plant die Bundesregierung eine einseitige Kräfteverschiebung zugunsten umweltschädlicher Großprojekte. Neben dem symbolischen Staatsziel sind noch etliche weitere Projekte zulasten von Natur und Umwelt geplant, zum Beispiel ein Kahlschlag bei der Umweltverträglichkeitsprüfung und der Rückbau hoher österreichischer Standards auf den EU-Schnitt“, sagt Hanna Simons, die Leiterin der Natur- und Umweltschutzabteilung des WWF Österreich. Entlarvend seien in diesem Zusammenhang auch die Aussagen von IV-Präsident Georg Kapsch, der im heutigen STANDARD erklärt, wie kritische Projekte auf Kosten der Umwelt „durchgeboxt“ werden sollen. „Wenn sich diese Linie durchsetzt, landen wir bei den Umweltrechten bald wieder in der Zeit vor Zwentendorf und Hainburg“, warnt Simons vor einem Dammbruch.
Aufgrund der für die Verankerung des Staatsziels notwendigen Zwei-Drittel-Mehrheit fordert der WWF die parlamentarische Opposition auf, gemeinsam Nein zu den Regierungsplänen zu sagen. „NEOS und SPÖ dürfen sich auf keine Packeleien zulasten von Umwelt und Natur einlassen. Ansonsten verlieren sie ihre umweltpolitische Glaubwürdigkeit“, betont Hanna Simons, die auch an die klaren Worte von NEOS-Justizsprecherin Irmgard Griss im Wahlkampf 2017 erinnert. „Von so einer Staatszielbestimmung halte ich ehrlich gesagt sehr, sehr wenig. Die Verfassung ist nicht dazu da, sie wird mit vielen neuen Bestimmungen überfrachtet (…) Im Zusammenhang mit dem Anlass der dritten Piste finde ich das fast lächerlich“, so Griss in einem Video-Interview mit dem WWF.
Rückfragehinweis:
Gerhard Auer, Leitung Kommunikation & Kampagnen, Email: gerhard.auer@wwf.at, Tel.: 01/ 488 17 – 231
Rückfragen
News
Aktuelle Beiträge
WWF-Grillfleisch-Check: Billigfleisch-Aktionen befeuern die Naturzerstörung
Mehr als die Hälfte der Grillfleisch-Produkte enthält Übersee-Futtermittel ohne Umweltstandards – Tropische Wälder und Savannen werden dafür abgeholzt – WWF: Umweltzerstörung am Grill stoppen
“Viel verbautes Österreich”: WWF schreibt Bundeshymne neu
Chor singt in Kunstaktion über hohen Bodenverbrauch in Österreich – WWF fordert Bodenschutz-Vertrag mit verbindlicher Obergrenze für Bodenverbrauch
Hoher Bodenverbrauch: WWF schreibt Bundeshymne um
In einem Video präsentiert der WWF eine neue Version der Bundeshymne, in der das „viel verbaute Österreich“ besungen wird.
Seeadler getötet: WWF und BirdLife fordern Aktionsplan gegen Wildtierkriminalität
Besenderter Seeadler “Dante” stirbt nach Schussverletzung und Zugkollision – WWF und BirdLife fordern konsequentes Vorgehen gegen illegale Verfolgung streng geschützter Arten
Sie haben abgestimmt: Größte Bausünde steht in Ohlsdorf
Das Logistikzentrum in Ohlsdorf wurde zur größten Bausünde gewählt! Für den Bau mussten 19 Hektar Wald weichen – ein trauriges Beispiel für die fehlgeleitete Bodenpolitik in Österreich.
Zerstörung Schwarze Sulm: Umweltverbände ziehen gegen Kraftwerkspläne erneut vor Gericht
WWF, ÖKOBÜRO und Arbeitskreis zum Schutz der Koralpe reichen Revision beim Höchstgericht ein – Forderung nach endgültigem Projektstopp und verbindlichen Schutz für frei fließende Flüsse
WWF warnt zum Ferienstart vor Artenschmuggel im Gepäck
Mitbringsel aus seltenen Tier- und Pflanzenarten gefährden Artenvielfalt – Geld- und Gefängnisstrafen drohen auch bei ungewolltem Schmuggel – WWF-Souvenir-Ratgeber klärt auf
Neuer WWF-Bodenreport: Bis 2050 drohen weitere 1.000 Quadratkilometer verloren zu gehen
Politische Ziele bislang deutlich verfehlt, Prognose negativ – WWF fordert Kurswechsel mit Bodenschutz-Vertrag