Zersiedelung und Straßenbau zerstören den Lebensraum von Hasen und anderen Wildtieren – VCÖ und WWF fordern Reduktion des Bodenverbrauchs und ein Ende der Zersiedelung
WWF zum Welt-Artenschutztag: Flächenfraß bedroht heimische Artenvielfalt
Anlässlich des weltweiten Artenschutz-Tages am 3. März fordert die Naturschutzorganisation WWF Österreich schärfere Maßnahmen gegen den hohen Bodenverbrauch. „Die Zerstörung wertvoller Natur ist einer der massivsten Treiber der Biodiversitätskrise. Acht von zehn EU-rechtlich geschützten Arten und Lebensräumen sind in keinem guten Zustand. Daher braucht es dringend ein Rettungspaket“, sagt WWF-Bodenschutz-Sprecherin Maria Schachinger. Besonders wichtig seien ein Bodenschutz-Vertrag mit wirksamen Maßnahmen gegen den Flächenfraß: von einer verbindlichen Obergrenze über neue Naturschutzgebiete bis zur Ökologisierung der Raumordnung. „Die Zeit der Lippenbekenntnisse muss endlich vorbei sein. Seit 20 Jahren versprechen uns Bund, Länder und Gemeinden die Reduktion des Bodenverbrauchs auf 2,5 Hektar. Derzeit liegt Österreich aber bei 11,5 Hektar und damit um das Vierfache über dem eigenen Nachhaltigkeitsziel“, kritisiert Schachinger.
Hoher Flächenfraß mit Folgen
Nur noch rund sieben Prozent der Landschaft sind weitgehend frei von menschlichen Eingriffen und nur noch 14 Prozent der heimischen Flüsse können frei fließen. 90 Prozent der ursprünglichen heimischen Moorfläche sind bereits zerstört worden. „Trotz vieler Warnsignale wird weiterhin landauf, landab rücksichtslos verbaut. Immer mehr Grünräume verschwinden unter neuen Straßen, Logistikzentren und Chalet-Dörfern. Daher muss der aktive Bodenschutz politisch endlich ernst genommen werden“, fordert WWF-Expertin Maria Schachinger.
Neben einem höheren Schutz bedrohter Natur fordert der WWF auch massive Investitionen in die Wiederherstellung bereits zerstörter Lebensräume. „Nur so können wir gefährdete Arten in Feuchtgebieten, Flüssen, Mooren und Wäldern vor dem Aussterben bewahren“, erklärt Maria Schachinger. Laut den Zielen der europäischen Biodiversitätsstrategie 2030 sollen 30 Prozent der EU-relevanten und gestörten Lebensräume und Arten bis 2030 verbessert werden. Zudem sollen bis 2030 zehn Prozent der Staatsfläche als streng geschützte Gebiete ausgewiesen werden. Derzeit liegt Österreich aber weit darunter. „Daher braucht es auch eine ambitionierte österreichische Biodiversitätsstrategie, die mit einem wirksamen Aktionsplan versehen wird“, fordert WWF-Expertin Schachinger.
Verbraucht und versiegelt
Das Umweltbundesamt definiert Bodenverbrauch als den Verlust biologisch produktiver Böden durch Verbauung für Siedlungs- und Verkehrszwecke, aber auch für intensive Erholungsnutzungen, Deponien, Abbauflächen, Kraftwerksanlagen und ähnliche Intensivnutzungen. Knapp die Hälfte davon (41 Prozent) wird versiegelt, also mit einer wasserundurchlässigen Schicht überzogen.
News
Aktuelle Beiträge
Natürliche Schutzmaßnahmen: WWF, Österreichische Bundesforste und viadonau stellen gemeinsame Projekte vor
Umweltschutzorganisation und Unternehmen zeigen gemeinsam Vorteile natürlicher Schutzmaßnahmen – für Umwelt, Wirtschaft und Gesellschaft
WWF-Umfrage zur EU-Wahl: Drei von fünf Parteien wollen starken Green Deal
WWF-Check zeigt Unterstützung für Green Deal mit „zusätzlichen und stärkeren“ Maßnahmen – Große Unterschiede bei Natur- und Klimaschutz sowie Abbau umweltschädlicher Subventionen
WWF: Dringend Alternativstandorte für Krankenhaus Gols prüfen
Negative Folgen für Wasserhaushalt und geschützte Arten – Naturverträglichere Alternativen in unmittelbarer Nähe vorhanden – WWF fordert bessere Standortprüfung
EU-Renaturierungsgesetz: WWF kritisiert fahrlässige Bundesländer-Blockade
Umweltschutzorganisation: Bundesländer blockieren europäischen Kompromiss – Angriff auf Naturschutz ist verantwortungslos
WWF Earth Hour im Zeichen von nachhaltiger Ernährung
Weltweite Umweltschutzaktion am Samstag – Wahrzeichen rund um den Globus schalten von 20:30 bis 21:30 Uhr das Licht aus – WWF Österreich fordert Klimaschutz durch Ernährungswende
WWF zum Tag des Waldes: Umsetzung der Forstgesetznovelle wichtiger denn je
Klima- und Biodiversitätskrise macht Wäldern zu schaffen – Novelle soll naturnahe Wälder künftig stärker vor Verbauung und Rodung schützen – Umweltschutzorganisation fordert rasche Adaption des nationalen Waldentwicklungsplans
WWF schlägt Alarm: Entwaldung in brasilianischer Savanne schnellt in die Höhe – Rückgang im Amazonas
Entwaldung im Cerrado dramatisch gestiegen – Weltweiter Fleischkonsum als größter Treiber – Delegation aus Indigenenen und WWF fordert Nachschärfung des EU-Waldschutzgesetzes
WWF: Zerstörung des Platzertals durch Tiwag sinnlos
Aktuelle Studie: Leistungserhöhung der bestehenden Kraftwerksgruppe Sellrain-Silz als Alternative zu Naturzerstörung im Platzertal – WWF fordert von der Landespolitik eine Alternativenprüfung und den sofortigen Stopp des Kaunertal-Monsterprojekts