Der “Zweite Österreichische Klima-Sachstandsbericht” zeigt Probleme und Maßnahmen gegen die Klimakrise – WWF ruft Politik zum Handeln auf
Zerstörung Schwarze Sulm: Umweltverbände ziehen gegen Kraftwerkspläne erneut vor Gericht

Die Naturschutzorganisation WWF Österreich, ÖKOBÜRO und der Arbeitskreis zum Schutz der Koralpe ziehen nach der wasserrechtlichen Bewilligung des Kraftwerks Schwarze Sulm erneut vor den Verwaltungsgerichtshof, dem Höchstgericht in diesem Verfahren. “Mit diesem geplanten Kleinwasserkraftprojekt droht die Zerstörung einer der wertvollsten Flussstrecken Österreichs, das steht in keiner Relation zur gewonnenen Energie. Das Land Steiermark muss den Gewässerschutz ernst nehmen und die Schwarze Sulm im Regionalprogramm nach dem Wasserrechtsgesetz unter Schutz stellen”, sagt WWF-Gewässerschutzexpertin Marie Pfeiffer. Der WWF fordert einen endgültigen Stopp des Kraftwerksprojekts und mehr verbindlichen Schutz für frei fließende Flüsse. “Gerade in Zeiten des Artensterbens und der Klimakrise dürfen frei fließende Flüsse nicht mehr für die Interessen privater Investoren geopfert werden”, sagt Marie Pfeiffer vom WWF.
Kraftwerksprojekt Schwarze Sulm seit Jahren umstritten
Das Kraftwerksprojekt Schwarze Sulm beschäftigt die heimischen Gerichte bereits seit Jahren. Das Höchstgericht hat im Wasserrechtsverfahren den Umweltschutzorganisationen schon zwei Mal Recht gegeben, nun hat das darunter liegende steirische Landesverwaltungsgericht zum dritten Mal zugunsten der Projektwerber entschieden. “Wir haben hier eine Entscheidung in der Steiermark, die aus unserer Sicht erneut im direkten Widerspruch zu dem Spruch des Verwaltungsgerichtshofes steht. Wir sind daher zuversichtlich, dass das Höchstgericht die massiven Verfahrensfehler erkennt und uns ein drittes Mal recht gibt”, sagt Umweltjurist Gregor Schamschula von ÖKOBÜRO.
Bedeutung der Schwarzen Sulm
Der etwa 17 Kilometer lange Oberlauf der Schwarzen Sulm gehört zu den längsten unberührten Fließstrecken Österreichs. Vielfältige Lebensräume säumen die Schluchtstrecken des Flusses und bieten nicht nur der Bevölkerung ein wertvolles Naherholungsgebiet, sondern auch der reichhaltigen Tier- und Pflanzenwelt ein einzigartiges Refugium.
Der Grün-Alternative Verein zur Unterstützung von Bürger:inneninitiativen “BIV” unterstützt die Umweltschutzorganisationen durch eine Beteiligung an den Anwaltskosten.
News
Aktuelle Beiträge
WWF begrüßt Pfundser Ergebnis gegen Ausbau Kraftwerk Kaunertal
Bevölkerung von Pfunds lehnt Ausbauprojekt ab – WWF fordert Absage des Planungsfossils und Prüfung von Alternativen
Good News: Berggorilla-Check in Uganda gestartet
Wie viele Berggorillas leben noch im Bwindi-Sarambwe-Gebiet? Diese Frage soll eine aktuelle Erhebung beantworten. Erstmals werden auch Schimpansen gezählt.
WWF: Luchse in Österreich nach wie vor gefährdet
Nur maximal 35 Individuen in ganz Österreich – Lebensraumzerschneidung isoliert Bestände – WWF fordert bessere Raumplanung und Bekämpfung der Wildtierkriminalität
WWF: Neue Studie zeigt Leistbarkeit gesunder und biologischer Ernährung
Warenkorb-Untersuchung: Gesündere Ernährung und weniger Verschwendung ermöglichen Bio-Qualität ohne Mehrkosten – Vorteile für Umwelt, Gesundheit und Haushaltsbudget
Neue Studie: Pumpspeicher im Platzertal könnte “Milliardengrab” werden
Studie zu Kaunertal-Ausbau zeigt fehlende Wirtschaftlichkeit – Projekt wäre teuerstes Pumpspeicherkraftwerk Österreichs – WWF fordert Wirtschaftlichkeitsprüfung aller Alternativen
Wie Wale wandern: WWF veröffentlicht digitale Plattform zum Schutz “mariner Superhighways”
Schiffsverkehr, Lärm und Verschmutzung stören die Wanderrouten der Wale zunehmend – WWF veröffentlicht interaktives Online-Tool zum Schutz der Ozeanriesen
Bodenverbrauch: WWF sucht die “Schlimmste Bausünde Österreichs”
Naturschutzorganisation lässt online über sechs Negativbeispiele für hohen Bodenverbrauch abstimmen – “Kein Weiter-wie-bisher” im heimschen Bodenschutz gefordert
WWF: Zwei Seeadler besendert – Population im Aufwind
90 Seeadler-Paare in Österreich – Beringungen und Besenderungen liefern wichtige Erkenntnisse für Artenschutz – Zahlreiche Bedrohungen für heimische Population