© Ola Jennersten / WWF-Sweden
TIGER

Der Tiger ist leicht an seinem gestreiften Fell zu erkennen. Doch die schwarzen Streifen auf dem orangefarbenen Fell sehen nicht nur toll aus: Das Streifenmuster ist bei jedem Tiger anders – wie der menschliche Fingerabdruck! Durch sein einzigartiges Muster kann man einen Tiger leicht von anderen Tigern unterscheiden.
Steckbrief

Familie
Katzen

Ernährung
Hirsche, Wildschweine, Wildrinder, Affen, Vögel, Reptilien, Fische

Größe
bis 1,1 Meter Schulterhöhe / 1,4 bis 3 Meter von Kopf bis Hinterteil

Lebensraum
Asien

Alter
Bis 15 Jahre

Superkraft
Er jagt Tiere, die doppelt so groß sind wie er selbst!

Gewicht
75 bis 325 Kilogramm

Bedrohungen
Lebensraumverlust, Nahrungsmangel, Jagd

Weibliches Tier
Tiger

Männliches Tier
Tiger
Wie sieht der Tiger aus?
Der Tiger ist die größte Raubkatze der Welt. Er hat einen großen Kopf und einen langen Schwanz. Seine Vorderbeine sind besonders muskulös. Obwohl der Tiger groß und stark ist, läuft er flink und elegant. Unter seinen Pfoten befinden sich dicke Polster, die es ihm ermöglichen, weich aufzutreten und sich lautlos fortzubewegen. Die Krallen des Tigers sind lang, scharf und halbmondförmig gebogen. Damit sie sich beim Laufen nicht abnutzen, kann der Tiger seine Krallen einziehen.
Das Fell des Tigers ist sein Markenzeichen. Es ist orange mit dunklen Streifen. Der Bauch des Tigers ist weiß. Mit seinem gestreiften Fell ist der Tiger zwischen Büschen und Sträuchern perfekt getarnt. Die Streifen sind bei jedem Tiger anders – wie ein menschlicher Fingerabdruck.
Was kann der Tiger?
Im Gegensatz zu anderen Katzen ist der Tiger nicht wasserscheu. Er kann richtig gut schwimmen! Manche Tiger haben sogar kleine Schwimmhäute zwischen den Zehen, fast wie Enten.
Damit der Tiger seine Beute im dichten Wald nicht übersieht, hat er besonders gute Augen. Selbst wenn es stockdunkel ist, sieht er alles. Aber nicht nur seine Augen helfen ihm, sich zurechtzufinden: Der Tiger hat extrem empfindliche Tasthaare, die sich vor allem am Maul befinden.
Der Tiger wird auch als „König des Dschungels“ bezeichnet. Dort hat er eine besonders wichtige Aufgabe: Er achtet darauf, dass alles im Gleichgewicht bleibt: Der Tiger jagt große Pflanzenfresser wie zum Beispiel Hirsche. So sorgt er dafür, dass es nicht zu viele dieser Tiere gibt. Das ist gut, denn mehr Hirsche fressen mehr Pflanzen. Die anderen Tiere hätten dann nicht mehr genug zu fressen.
Was frisst der Tiger?
Der Tiger frisst nur Fleisch, und davon ganz schön viel. An einem Tag vertilgt er 18 bis 40 Kilogramm Fleisch auf einmal – so viel wiegt ein ganzes Reh! Der Tiger jagt Tiere, die in seiner Umgebung leben. Am liebsten mag er Hirsche, Wildschweine und wilde Rinder, aber auch Antilopen, Ziegen, Affen, Vögel, Fische und sogar Elefanten stehen auf seinem Speiseplan.
Der Tiger ist ein geschickter Jäger. Er schleicht sich oft im Dunkeln an seine Beute heran. Mit seinem Angriff überrascht der Tiger seine Beute und muss sie nicht lange verfolgen.
Das Gebiss des Tigers ist perfekt an seine Nahrung angepasst. Seine Eckzähne sind lang und spitz, damit er kräftig zubeißen kann. Die Zunge des Tigers ist rau wie Schleifpapier. Damit kratzt er beim Fressen Fleischreste von den Knochen.
Wie bekommt der Tiger Babys?
Der Tiger ist ein Einzelgänger und lebt gerne allein. Doch wenn Tigerweibchen und Tigermännchen Babys bekommen wollen, treffen sie sich. Etwa 100 bis 110 Tage nach der Paarung bringt das Weibchen in einem sicheren Versteck zwei bis drei Tiger-Babys zur Welt. Am Anfang sind die Jungen blind und wiegen nur so viel wie ein Zwergkaninchen. Die Tiger-Mama kümmert sich ganz allein um ihre Jungen. Eineinhalb bis zwei Jahre leben sie bei der Mutter. In dieser Zeit bringt sie den kleinen Tigern bei, sich an ihre Beute heranzupirschen und zu jagen. Dann verlassen die Jungen das Gebiet (auch „Revier“) und suchen sich ihr eigenes.
Wie lebt der Tiger?
Der Tiger lebt in Asien. Der asiatische Kontinent ist sehr groß und die Natur ist überall ein bisschen anders. Deshalb kann der Lebensraum des Tigers sehr unterschiedlich sein. Damit es dem Tiger gut geht, braucht er genügend Nahrung und Wasser zum Plantschen.
In seinem Revier möchte der Tiger am liebsten ungestört sein. Um anderen Tigern zu zeigen, wem das Revier gehört, markiert er es mit Duft- und Kratzspuren. Tigerweibchen brauchen genügend Platz, um sich und ihre Jungen zu versorgen. Dafür reicht ein kleines Revier. Männliche Tiger leben in viel größeren Gebieten. Diese können so groß sein wie die Stadt Paris. Die Größe seines Gebiets hängt davon ab, wie viel Nahrung er findet. Das Revier eines Männchens überschneidet sich oft mit den Revieren mehrerer Weibchen, mit denen es Junge bekommen kann.
Was bedroht den Tiger?
Vor 100 Jahren gab es in Asien noch viel mehr Tiger. Sogar in Europa war der Tiger zuhause. Die größte Gefahr für den Tiger ist der Mensch. Denn er zerstört den Lebensraum des Tigers. Er fällt Bäume und baut Straßen dort, wo der Tiger lebt. Der Tiger findet immer weniger Orte, an denen er ungestört jagen und Nachwuchs bekommen kann.
Im Tierreich hat der Tiger keine Feinde. Nur der Mensch jagt ihn, weil er sein schönes Fell haben will. Manche Menschen glauben sogar, dass der Tiger besondere Kräfte hat und Krankheiten heilen kann – Blödsinn! Weil der Tiger so beeindruckend ist, möchten ihn manche Menschen als Haustier halten. Das ist sehr gefährlich und für den Tiger schädlich. Heute leben mehr Tiger in Gefangenschaft als in freier Natur!

So schützt der WWF den Tiger:
- Seit 1966 setzt sich der WWF für den Tiger ein. Wo der Tiger zu Hause ist, hat der WWF besondere Orte geschaffen. Du kannst sie dir wie einen riesigen Park vorstellen. Dort sind die Tiere sicher und können in Ruhe leben.
- Der WWF schützt den Tiger vor Abschuss und Verfolgung. Der WWF will strenge Regeln, damit Menschen ihm nichts tun. Weil sich nicht alle Leute an die Regeln halten, bildet der WWF Wildhüter:innen aus. Diese Menschen passen auf den Tiger und seinen Lebensraum auf.
- Der WWF spricht mit Menschen, die in der Nähe des Tigers leben. Er erklärt ihnen, was den Tiger so besonders macht. So soll er in seiner Heimat beliebter werden.
- Der WWF arbeitet mit Expert:innen zusammen, um mehr über den Tiger herauszufinden. Sie beobachten ihn ganz genau und kontrollieren, wo es wie viele Tiger gibt. Je besser sie den Tiger kennen, desto besser können sie ihn schützen.

So kannst du den Tiger schützen:
- Halte in der Schule ein Referat über den Tiger. So erfahren auch deine Mitschüler:innen mehr über diese tolle und schützenswerte Tierart.
- Sammle Spenden für den Tiger, damit ihn der WWF noch besser schützen kann.
- Verzichte im Urlaub auf Souvenirs von bedrohten Tierarten – zum Beispiel Tigerkrallen.