© AdobeStock_400497198

STÖR

Pia in blauer Sprechblase

Der Stör gilt als lebendes Fossil. Denn er lebt schon sehr lange auf unserer Erde. Bereits vor über 200 Millionen Jahren schwamm der Stör durch unsere Flüsse und Meere. Damals gab es noch Dinosaurier! Sein Aussehen hat sich in den vielen Jahren kaum verändert.

Steckbrief

Icon Familie

Familie

Sörartige

Icon Essen

Ernährung

Insektenlarven, Krebstiere, Muscheln, Schnecken, Würmer, Fische

Icon mit Lineal

Größe

27 Zentimeter bis 7 Meter

Icon mit Globus

Lebensraum

Asien, Europa, Nordeuropa

Icon mit Torte mit einer brennenden Kerze und zwei Luftballons

Alter

Bis 150 Jahre

Icon Zauberstab

Superkraft

Er kann gegen den Strom schwimmen!

Icon Gewicht

Gewicht

1,5 bis 1.500 Kilogramm

Icon mit Blitz

Bedrohungen

Fischerei, Lebensraumverlust, Klimakrise

Wie sieht der Stör aus?

Der Stör hat einen langgestreckten Körper. Seine Schnauze ist spitz und sieht aus wie ein Schnabel. Das Maul befindet sich an der Unterseite des Körpers und kann nach außen gestülpt werden. Vor dem Maul hat der Stör lange Fäden, die Barteln genannt werden. Der Stör hat keine Zähne.

Im Gegensatz zu anderen Fischen hat der Stör keine Schuppen auf der Haut. Er trägt eine besondere Rüstung: Sein Körper ist mit fünf Reihen harter Knochenplatten bedeckt. Der Rücken des Störs ist olivgrün, bräunlich oder grau. Der Bauch ist weiß.

Was kann der Stör?

Der Stör ist ein wahrer Überlebenskünstler. Er lebt seit mehr als 200 Millionen Jahren auf der Erde. Das ist eine sehr lange Zeit! Den Menschen, so wie er heute aussieht, gibt es erst seit 300.000 Jahren. Der Stör ist also etwa 670-mal so alt wie der Mensch. In seinem Leben unternimmt dieser Fisch viele lange Reisen. Dafür hat er genug Zeit: Der Stör kann nämlich über hundert Jahre alt werden.

Es gibt viele verschiedene Arten von Stören. Sie sehen alle verschieden aus und sind unterschiedlich groß. Die kleinsten Störe werden gerade mal 30 Zentimeter lang. Unglaublich groß ist der Beluga-Stör, der auch Hausen genannt wird. Er kann über 7 Meter lang und 1,5 Tonnen schwer werden – größer und schwerer als ein Auto. Das ist Weltrekord für einen Fisch, der in Seen und Flüssen lebt!

Was frisst der Stör?

Der Stör ist bei seiner Nahrung nicht wählerisch. Er vertilgt Insektenlarven, Krebstiere, Muscheln, Schnecken und Würmer, aber auch andere Fische. Er frisst, was in seiner Umgebung reichlich vorhanden und leicht zu finden ist.

Der Stör sucht am Gewässerboden nach Nahrung. Bei der Nahrungssuche helfen ihm die Bartfäden an seinem Maul. Mit diesen Fäden kann er wie mit Fingern Dinge im Wasser ertasten. So kann der Stör auch dann nach Futter suchen, wenn er nichts sieht.

Wie bekommt der Stör Babys?

Männchen und Weibchen leben allein. Wenn sie Junge bekommen wollen, treffen sie sich. Sie suchen ein geeignetes Plätzchen im Fluss. Dort legt das Störweibchen zwischen 200.000 und sechs Millionen Eier (auch „Laich“ genannt). Sechs Millionen – zum Vergleich: in Wien leben „nur“ zwei Millionen Menschen. Wenige Tage nach der Befruchtung schlüpfen die Störbabys (auch „Larven“). Die Eltern kümmern sich nicht um ihre Jungen. Die kleinen Fische verstecken sich zwischen Kieselsteinen und ernähren sich vom Dotter in ihrem Ei, bis sie ihn aufgefressen haben. Dann müssen sie selbst nach Nahrung suchen. Dazu schwimmen sie flussabwärts in Richtung Meer. Das Meer ist oft ziemlich weit weg. Die Reise durch den Fluss kann bis zu zwei Jahre lang dauern!

Wie lebt der Stör?

Der Stör lebt auf drei Kontinenten: Asien, Europa und Nordamerika. Er kommt nur auf der Nordhalbkugel der Erde vor. Störe leben in Flüssen, Seen und Meeren. Die meisten Störarten verbringen den Großteil ihres Lebens im Meer, wo das Wasser salzig ist. Es gibt aber auch ein paar Störarten, die nur im Süßwasser leben. Auch in der Donau leben Störe: der Sterlet, der Beluga, der Sternhausen und der Waxdick.

Der Stör verbringt sein Leben nicht nur an einem Ort. Er bleibt so lange im Meer, bis er Nachwuchs bekommen kann. Dann schwimmt der erwachsene Stör den Fluss hinauf. Dabei kämpft er gegen die Strömung an. In vertrauten Gegenden fühlt er sich besonders wohl. Er kehrt immer wieder in die Flüsse zurück, in denen er aufgewachsen ist. Nach dem Eierlegen (auch „Ablaichen“ genannt) wandert der Stör wieder zurück ins Meer. Die Reise zwischen Fluss und Meer macht er viele Male in seinem Leben.

Was bedroht den Stör?

Der Stör ist besonders stark vom Aussterben bedroht. Der Mensch fängt ihn und stiehlt seine Eier. Aus Störeiern wird Kaviar hergestellt – ein sehr teures Luxusessen. Manchmal verfangt sich der Stör auch in Fischernetzen, die gar nicht für ihn bestimmt sind. Die Fischer:innen wollen eigentlich andere Fische fangen und der Stör schwimmt versehentlich ins Netz. Das nennt man „Beifang“. Dabei kann sich der Stör verletzen und sogar sterben.

Der Mensch zerstört den Lebensraum des Störs. Er baut Staudämme und Schleusen, um die Flüsse zu kontrollieren und Energie zu gewinnen. Diese Hindernisse kann der Stör nicht überwinden. Sein Lebensraum wird dadurch immer kleiner. Zum Leben braucht der Stör natürliche Flüsse mit kiesigem Boden. Zwischen den kleinen Steinen kann er seine Eier ablegen. Junge Störe können sich dort gut verstecken. Der Mensch nimmt oft Sand und Schotter aus den Flüssen. Wenn die Steine weg sind, gibt es keine sicheren Plätze mehr für die Jungen.

Der Stör bekommt im Vergleich zu anderen Fischarten erst spät Nachwuchs. Männchen können im Alter von zehn bis zwölf Jahren Junge zeugen. Bei den Weibchen kann es bis zu 16 Jahre dauern, bis sie zum ersten Mal Eier legen. Deshalb vermehrt sich der Stör nur langsam.

Blauer Farbklecks mit dem Text Das tut der WWF!

So schützt der WWF den Stör:

  • Der Stör ist streng geschützt. Deshalb gibt es Regeln, an die sich die Menschen halten müssen. Der WWF zeigt der Polizei und Zollbeamt:innen, wie sie verbotene Störprodukte erkennen.
  • Der WWF setzt sich dafür ein, dass die Menschen darauf achten, woher ihr Essen kommt. Deshalb müssen Lebensmittel genau beschriftet sein. Der WWF zeigt Restaurant- oder Ladenbesitzer:innen, wie sie Kaviar erkennen, der dem Stör nicht schadet. Das sieht man an einem Code aus Buchstaben und Zahlen, der auf das Glas oder die Dose aufgedruckt ist.
  • Der WWF hilft, wieder mehr Störe in ihre Heimat zu bringen. Dazu zieht er Störbabys auf und setzt sie dann in den Gewässern aus.
  • Der WWF arbeitet daran, dass der Stör seinen Lebensraum nicht verliert. Er findet heraus, wo er lebt und merkt sich diese Plätze. Der WWF setzt sich dafür ein, dass diese Orte geschützt werden. Damit der Stör Hindernisse wie Dämme überwinden kann, gibt es spezielle Wege und Fischlifte.
Pia Panda mit Glühbirne

So kannst du den Stör schützen:

  • Halte in der Schule ein Referat über den Stör. So erfahren auch deine Mitschüler:innen mehr über diese tolle und schützenswerte Tierart.
  • Sammle Spenden für den Stör, damit ihn der WWF noch besser schützen kann.
  • Achte auf Gewässer (Flüsse, Bäche, Seen usw.), indem du keine Chemikalien, Öl, Farbe oder Medikamente ins Wasser oder in die Toilette gießt.

Mehr entdecken: