© Patrick Endres
EISBÄR
Das Fell des Eisbären sieht weiß aus. In Wirklichkeit ist es aber durchsichtig. So kommen Sonnenstrahlen durch die Haare auf die Haut des Eisbären. Die ist schwarz und speichert die Wärme der Sonne. Das kennst du vom dunklen Asphalt auf der Straße, der im Sommer ganz schön heiß wird.
Steckbrief
Familie
Bären
Ernährung
Robben, junge Walrosse, Belugas, Narwale, Fische, Seevögel
Größe
1,6 Meter Schulterhöhe / 2,4 bis 3,4 Meter von Kopf bis Hinterteil
Lebensraum
Arktis, Asien, Europa, Nordamerika
Alter
Bis 30 Jahre
Superkraft
Er friert auch bei extremer Kälte nicht!
Gewicht
200 bis 600 Kilogramm
Bedrohungen
Lebensraumverlust, Klimakrise, Nahrungsmangel, Menschen
Weibliches Tier
Bärin
Männliches Tier
Bär
Wie sieht der Eisbär aus?
Der Körper des Eisbären ist perfekt an das Leben in Eis und Schnee angepasst. Seine Pfoten funktionieren wie Schneeschuhe. Sie sind besonders breit, damit der Eisbär sein Gewicht gut verteilen kann und auf dünnem Eis nicht so leicht einbricht. Kleine Noppen unter den Tatzen sorgen dafür, dass er auf dem Eis nicht ausrutscht. Dabei helfen ihm auch seine langen, scharf gekrümmten Krallen. Dicke Polster unter den Fußsohlen halten die Pfoten schön warm.
Die Ohren des Eisbären sind sehr klein, damit nicht viel Körperwärme verloren geht. Der Eisbär hat eine schwarze Nase, mit der er sehr gut riechen kann. Seine feine Nase kann Robben mehrere Kilometer weit entfernt erschnuppern – sogar unter einer meterdicken Schneeschicht.
Das Fell des Eisbären sieht weiß oder gelblich aus. Tatsächlich sind die Haare aber durchsichtig.
Was kann der Eisbär?
Extreme Kälte ist für den Eisbären kein Problem. Dabei hilft ihm sein einzigartiges Fell. Die einzelnen Haare sind innen hohl wie Strohhalme. Auch die dicke, bis zu zehn Zentimeter starke Fettschicht unter seinem dichten Pelz speichert Körperwärme und schützt vor Kälte. Wie eine Winterjacke. So friert er auch beim Schwimmen im Eiswasser nicht.
Der Eisbär ist ein toller Schwimmer und Taucher. Er kann zwei Minuten lang unter Wasser bleiben. An einem Tag schwimmt er bis zu 50 Kilometer weit, ohne Pausen zu machen. Seine Vorderpfoten benutzt er dabei als Paddel. Um sich noch besser im Wasser fortbewegen zu können, hat er sogar Schwimmhäute zwischen den Zehen.
Was frisst der Eisbär?
Der Eisbär muss bis zu 2 Kilogramm Fett pro Tag fressen, um seine schützende Speckschicht zu bekommen – so viel wie etwa 8 Butterwürfel. Ringelrobben und Sattelrobben sind die Lieblingsspeise des Eisbären. Aber auch Walrosse, Belugawale, Narwale, Fische und Seevögel stehen auf dem Speiseplan. Um an Futter zu kommen, ist der Eisbär sehr geduldig. Oft wartet er stundenlang an einem Eisloch, bis eine Robbe ihren Kopf aus dem Wasser streckt, um Luft zu holen. Durch sein helles Fell ist der Eisbär zwischen Schnee und Eis perfekt getarnt und wird von seiner Beute unter Wasser nicht erkannt.
Wenn das Eis im Sommer schmilzt, kann der Eisbär an der Küste (auch „Festland“) stranden. Dort fällt ihm das Jagen schwer. Deshalb muss er oft auf Nahrung verzichten. In Zeiten mit wenig Futter lebt der Eisbär von seinen Fettreserven. Bekommt er Hunger, ernährt er sich von kleinen Säugetieren, Vögeln und auch von Gräsern, Moosen und Beeren.
Wie bekommt der Eisbär Babys?
Eisbären sind gerne allein. Doch wenn sie Babys bekommen wollen, kommen Eisbärweibchen und Eisbärmännchen zusammen. Zwischen 195 und 265 Tagen nach der Paarung kommen meistens zwei Eisbärbabys zur Welt. Eisbärinnen sind also etwa 1 bis 2 Monate kürzer schwanger als Menschen. Ihre Jungen bringen sie in einer Schneehöhle zur Welt. Dort sind die Mutter und ihre Jungen vor Kälte und Wind geschützt. Eisbärenbabys sind bei der Geburt so klein wie ein Eichhörnchen. Nach drei Monaten sind sie schon so groß wie ein mittelgroßer Hund. Sie können die sichere Höhle verlassen. Die Eisbärenmama kümmert sich ganz allein um ihre Babys. Etwa drei Jahre lang bleiben die Kleinen bei ihr. In dieser Zeit lernen sie Schwimmen und Jagen. Dann sind sie stark genug, um ohne ihre Hilfe zu überleben.
Wie lebt der Eisbär?
Der Eisbär lebt rund um den Nordpol auf mehreren Kontinenten: der Arktis, Asien, Europa und Nordamerika. Das Meer der Arktis ist im Winter von einer dicken Eisschicht, dem Packeis, bedeckt. Auf dem Eis fühlt sich der Eisbär besonders wohl. Die nördlichen Küsten von Grönland, Kanada, Norwegen, Russland und den USA gehören ebenfalls zu seinem Lebensraum.
Eigentlich ist der Eisbär ein Einzelgänger. Wenn es aber an einem Ort viel Nahrung gibt, kann er auch mit anderen Eisbären friedlich zusammenleben. Um im Winter vor besonders kaltem Wetter geschützt zu sein, baut der Eisbär eine Schneehöhle. Darin verbringt er seine Winterruhe. Der Eisbär hält keinen Winterschlaf. Er schläft also nicht den ganzen Winter über, sondern ruht sich in seinem sicheren Unterschlupf aus.
Was bedroht den Eisbären?
Die größte Bedrohung für den Eisbären ist die Klimaerhitzung. Die Luft und das Meer werden immer wärmer. Dadurch schmilzt das Eis schneller. Doch Eisbären brauchen das Eis, um Robben zu jagen. Der Eisbär verliert seinen Lebensraum. Bleibt das Meer länger eisfrei, muss der Eisbär lange ohne Nahrung auskommen.
Ein hungriger Eisbär sucht auch in den Abfällen der Menschen nach Nahrung. Dadurch entstehen Konflikte. Aus Angst verteidigen sich die Menschen und bringen den Eisbären in Gefahr. Auch in seinem eigenen Zuhause ist der Eisbär nicht mehr sicher. Auf dem eisfreien Meer können Schiffe leichter und weiter fahren. Immer mehr Menschen kommen in die Arktis. Sie zerstören und verschmutzen den Lebensraum des Eisbären.
So schützt der WWF den Eisbären:
- Der WWF kämpft gegen den Klimawandel. Er informiert die Menschen darüber, wie die Erderwärmung das Zuhause des Eisbären zerstört. Gemeinsam mit Forscher:innen, Politiker:innen und anderen Leuten arbeitet der WWF an Projekten, um das Klima zu schützen.
- Der WWF setzt sich für ein friedliches Miteinander von Mensch und Eisbär ein. Er hilft Menschen, sich vor Eisbären zu schützen, ohne ihnen weh zu tun. Am besten lassen sich Konflikte verhindern, wenn Mensch und Tier einander nicht stören. Dafür sorgen zum Beispiel Eisbär-Patrouillen. Sie vertreiben Eisbären, bevor sie in Siedlungen kommen, anstatt sie zu erschießen.
- Um dem Eisbären noch besser helfen zu können, wird viel geforscht. Der WWF arbeitet gemeinsam mit Expert:innen daran, mehr über den Eisbären herauszufinden. Wenn sie den Eisbären und seinen Lebensraum genau kennen, können sie ihn gezielt schützen.
So kannst du den Eisbären schützen:
- Halte in der Schule ein Referat über den Eisbären. So erfahren deine Mitschüler:innen mehr über diese tolle und schützenswerte Tierart.
- Sammle Spenden für den Eisbären, damit ihn der WWF noch besser schützen kann.
- Schütze das Klima, indem du so oft wie möglich öffentliche Verkehrsmittel benutzt. Kurze Strecken kannst du zu Fuß, mit dem Roller oder dem Fahrrad zurücklegen.
- Spare Energie, wo es geht. Statt einem Bad reicht die Dusche und beim WC die kleine Taste.









