© WWF-US / Jeff Muller
LÖWE
Die prächtige Löwenmähne ist schön und sehr nützlich. Sie schützt den Kopf des Löwen bei Kämpfen vor Verletzungen. Wie ein Helm federt sie die Schläge des Gegners ab. Scharfe Zähne und Krallen tun der Großkatze nicht so weh. Übrigens: Löwinnen finden lange, dunkle Mähnen bei Löwen besonders toll.
Steckbrief
Familie
Katzen
Ernährung
Zebras, Antilopen, Gnus, Büffel, Giraffen, Elefanten
Größe
90 bis 120 Zentimeter Schulterhöhe / 1,7 bis 2,5 Meter Körperlänge ohne Schwanz
Lebensraum
Afrika, Asien
Alter
Bis 18 Jahre
Superkraft
Er brüllt besonders laut!
Gewicht
110 bis 250 Kilogramm
Bedrohungen
Lebensraumverlust, Nahrungsmangel, Jagd
Weibliches Tier
Löwin
Männliches Tier
Löwe
Wie sieht der Löwe aus?
Löwenmännchen und Löwenweibchen sind leicht zu unterscheiden. Der männliche Löwe hat eine auffällige Mähne. Das dichte Fell wächst um den Kopf, die Brust und die Schultern. Die Haare der Löwenmähne werden bis zu 30 Zentimeter lang – so lang wie ein Schullineal. Die Mähne kann blond, rotbraun oder schwarz sein. Je älter der Löwe, umso dunkler wird seine Mähne. Mit seiner „Frisur“ beeindruckt der Löwe die Löwin. Die dichte Mähne hat noch einen Vorteil: Kämpfen Löwen miteinander, verletzen sie sich nicht so leicht.
Der Schwanz des Löwen hat an der Spitze ein dunkles Haarbüschel und sieht aus wie ein Pinsel. Das Fell des Löwen ist sandfarben. So ist er im trockenen Grasland gut getarnt. Junge Löwen haben Ringe (auch „Rosetten“ genannt) und Flecken auf ihrem Fell. Wenn sie erwachsen werden, verschwinden diese meist.
Die Zunge des Löwen hat scharfe Raspeln, die „Papillen“ genannt werden. Damit kratzt er beim Fressen das Fleisch von den Knochen. Du kennst diese raue Zunge von Hauskatzen.
Was kann der Löwe?
Der Löwe kann ganz schön laut brüllen: bis zu 114 Dezibel. Das ist so laut wie ein Presslufthammer auf einer Baustelle. Damit sein Hals dabei nicht weh tut, haben seine Stimmbänder eine besondere Form und sind sehr dehnbar.
Oft brüllen alle Löwen einer Gruppe (auch „Rudel“) gemeinsam. Das Brüllen eines Löwenrudels ist acht Kilometer weit zu hören – so weit wie 80 Fußballfelder hintereinander. Die Tiere markieren damit das Gebiet (auch „Revier“), das ihnen gehört. So wissen andere Löwen, dass sie sich in Acht nehmen müssen. Seine Familienmitglieder erkennt der Löwe am Gebrüll und kann sie von fremden Löwen unterscheiden.
Was frisst der Löwe?
Der Löwe braucht 5 bis 10 Kilogramm Fleisch pro Tag. Er kann aber bis zu 40 Kilogramm Fleisch auf einmal fressen – das ist etwa ein Viertel seines Körpergewichts! Nach einer so großen Mahlzeit ist er mehrere Tage satt. Am liebsten frisst der Löwe Zebras, Gnus, Gazellen und Antilopen. Wenn ihm die Jagd auf solche Tiere nicht gelingt, gibt er sich mit kleineren Happen wie Hasen, Vögeln oder auch Aas, also toten Tieren, zufrieden. Das Jagen übernehmen meistens die Löwinnen. Bei besonders großen Tieren wie Elefanten oder Giraffen helfen die Männchen mit. Der Löwe jagt meistens mit anderen Löwen zusammen. Die Raubkatzen kreisen die Beute ein und versperren ihr den Fluchtweg.
Der Löwe kann kurze Strecken bis zu 60 km/h schnell laufen. Das ist schneller als ein Auto in der Stadt fahren darf! Vor dem Angriff schleicht er sich an seine Beute heran, damit er sie nicht lange jagen muss. Denn seine Beute ist oft ausdauernder. Dem Löwen geht dagegen schnell die Puste aus.
Der Löwe lebt oft in sehr trockenen Gebieten. Um nicht zu verdursten, nimmt er Flüssigkeit von seinen Beutetieren auf oder frisst saftige Pflanzen wie wilde Wassermelonen.
Wie bekommt der Löwe Babys?
Vier Monate nach der Paarung bringt die Löwin bis zu sechs Junge zur Welt. Dafür sucht sie sich ein Versteck. Die kleinen Löwen wiegen bei der Geburt nur 1,5 Kilo – so viel wie drei Packungen Spaghetti. Sechs bis acht Wochen bleiben sie in ihrem Versteck. Dann bringt sie die Löwenmutter zu den anderen Löwen ihres Rudels. Dort kümmern sich alle Löwen-Mamas gemeinsam um die Kleinen. Die Löwen-Babys bekommen von den Löwinnen sechs Monate lang Milch. Mit drei Monaten beginnen sie, Fleisch zu fressen. Wenn die Kleinen ein halbes Jahr alt sind, dürfen sie mit auf die Jagd. Da lernen sie alles, was sie zum Überleben brauchen.
Löwenmännchen verlassen ihre Familie mit zwei bis drei Jahren. Sie müssen sich ein eigenes Rudel suchen. Die Löwinnen bleiben meist in der Gruppe, in der sie geboren wurden.
Wie lebt der Löwe?
Der Löwe lebt auf zwei Kontinenten: Afrika und Asien. Seine Heimat in Afrika sind die Wüstengebiete südlich der Sahara. Früher gab es an vielen Orten in Asien Löwen. Heute lebt der Löwe nur noch an einem geschützten Ort in Indien, dem Gir-Nationalpark.
Der Löwe ist die einzige Katze, die nicht gerne alleine lebt. Eine Löwengruppe (auch „Rudel“) besteht aus einem oder mehreren männlichen Löwen, vielen Löwinnen und ihren Jungen. Bis zu 45 Tiere können in einer Gruppe zusammenleben. Das Gebiet eines Löwenrudels kann bis zu 500 Quadratkilometer groß sein – das ist größer als die Stadt Wien. Die Männchen verteidigen das Revier und ihre Familie gegen andere Löwenmännchen.
Was bedroht den Löwen?
Wo der Löwe lebt, gibt es immer mehr Menschen. Der Lebensraum des Löwen wird von ihnen zerstört und immer kleiner. Die Gebiete, in denen der Löwe sicher leben kann, sind oft weit voneinander entfernt und es gibt dort nur wenige Löwen. Deshalb bekommen sie oft Nachwuchs innerhalb der eigenen Familie. Die Löwenbabys kommen dann meist krank zur Welt.
Da Mensch und Löwe oft nahe beieinander leben, kommt es zu Problemen. Der Löwe findet immer weniger Futter. Deshalb muss er in den Dörfern nach Nahrung suchen und jagt Nutztiere wie Kühe, Ziegen und Schafe. Um sich selbst und ihre Tiere zu schützen, töten die Menschen den Löwen.
Als „König der Tiere“ steht er an der Spitze der Nahrungskette. Im Tierreich hat er keine Feinde. Gefährlich ist für ihn nur der Mensch. Manche Menschen glauben, dass die Knochen des Löwen besondere Kräfte haben und Krankheiten heilen können. Das ist zwar ein Blödsinn. Trotzdem werden Löwen deshalb gejagt, obwohl es verboten ist.
So schützt der WWF den Löwen:
- Der WWF kämpft zusammen mit anderen Organisationen gegen den Löwenhandel. Er zeigt Menschen, die Grenzen von Ländern kontrollieren, wie man Löwenhändler:innen schnappt.
- Der WWF setzt sich für das Zuhause des Löwen ein. In Nationalparks und Schutzgebieten kann der Löwe in Ruhe leben. Der WWF unterstützt diese Gebiete und klärt die Menschen dort über den Löwen auf.
- Der WWF will erreichen, dass Mensch und Löwe friedlich nebeneinander leben. Löwenwächter:innen versuchen, Konflikte zu verhindern. Wenn nötig, verjagen sie den Löwen oder bauen löwensichere Zäune. So müssen die Menschen keine Angst haben.
So kannst du den Löwen schützen:
- Halte in der Schule ein Referat über den Löwen. So erfahren deine Mitschüler:innen mehr über diese tolle und schützenswerte Tierart.
- Sammle Spenden für den Löwen, damit ihn der WWF noch besser schützen kann.
- Kaufe keine Andenken im Urlaub, die aus Tieren hergestellt wurden. Wer Löwenzähne oder Löwenkrallen kauft, unterstützt die Jagd auf bedrohte Tiere.









