© Suzi Eszterhas / Wild Wonders of China / WWF
PANGOLIN
Das Pangolin ist das einzige Säugetier, dessen gesamter Körper mit Schuppen bedeckt ist. Durch diese ähnelt es einem langen Tannenzapfen auf vier Beinen. Aufgrund seines besonderen Aussehens wird es auch Tannenzapfentier oder Schuppentier genannt!
Steckbrief
Familie
Schuppentiere
Ernährung
Ameisen, Termiten
Größe
30 bis 100 Zentimeter von Kopf bis Hinterteil
Lebensraum
Afrika, Asien
Alter
10 bis 15 Jahre
Superkraft
Es kann Insekten mit der Zunge fangen!
Gewicht
2 bis 30 Kilogramm
Bedrohungen
Lebensraumverlust, Jagd
Wie sieht das Pangolin aus?
Das Pangolin sieht zwar aus wie eine Mischung aus Ameisenbär und Gürteltier. Mit den beiden hat es aber nur wenig gemeinsam. Das Pangolin hat keine Zähne, dafür aber eine besonders lange, klebrige Zunge. Seine Ohren sind kaum sichtbar. Manche Schuppentierarten haben nur ganz kleine oder gar keine Ohrmuscheln. Die Hinterbeine des Pangolins sind besonders kräftig und etwas länger als die Vorderbeine. Deshalb kann das Schuppentier zweibeinig stehen und gehen – so wie ein Mensch. An seinen Vorderbeinen hat es große, kräftige Krallen. Bei den Arten, die auf Bäumen leben, ist der zugespitzte Schwanz länger als der restliche Körper. Mit dem Schwanz können sie sich an Ästen festhalten.
Fast der gesamte Körper des Pangolins ist mit großen, scharfen Schuppen bedeckt. Nur an Gesicht, Bauch und den Innenseiten der Beine befinden sich keine Schuppen. Das Schuppenkleid des Pangolins sieht aus wie eine schützende Rüstung. Die Schuppen sind ähnlich wie die Ziegel auf einem Hausdach angeordnet. Sie sind graubraun bis gelbbraun. Die in Asien lebenden Schuppentiere haben lange Borsten zwischen den Schuppen.
Was kann das Pangolin?
Das Pangolin ist perfekt an seine Beute, die Insekten, angepasst. Es kann seine Nasenlöcher und Ohren verschließen. So können Ameisen und Termiten nicht hineinkrabbeln. Außerdem kann das Pangolin seine Zunge bis zu 30 Zentimeter herausstrecken. Seine lange, klebrige Zunge hilft ihm, Insekten in tiefen Löchern zu fangen. Mit den großen, kräftigen Krallen an den Vorderfüßen kann das Schuppentier prima graben und die Bauten von Ameisen und Termiten aufbrechen.
Seinen Namen hat das Pangolin vom malaiischen Wort „pengguling“. Das bedeutet so viel wie „etwas, das sich aufrollt“. Wenn sich das Schuppentier bedroht fühlt oder in Gefahr ist, rollt es sich zu einer Kugel zusammen. Sein Schuppenpanzer schützt den Bauch und das Gesicht. So können andere Tiere es nicht verletzen. Die Schuppen haben aber noch eine tolle Eigenschaft: Das Pangolin kann sie bewegen! So wird es lästige Insekten los, die auf ihm herumkrabbeln.
Was frisst das Pangolin?
Das Pangolin frisst nur Insekten. Seine Lieblingsspeise sind Ameisen und Termiten. Pro Jahr frisst es mehr als 70 Millionen Insekten. Zum Vergleich: In ganz Österreich leben 9 Millionen Menschen.
Mit seiner fantastischen Nase spürt das Schuppentier seine Beute auf. Es sucht am Boden und in Bäumen nach Bauten und Nestern. Hat es ein Nest entdeckt, öffnet es dieses mit seinen kräftigen Krallen. Dabei geht das Pangolin behutsam vor: Es zerstört den Bau nicht vollständig. So findet das Schuppentier an derselben Stelle auch später wieder Nahrung.
Wie bekommt das Pangolin Babys?
Pangolinweibchen und Pangolinmännchen leben alleine. Wenn sie Babys bekommen wollen, treffen sie sich. Fünf Monate nach der Paarung kommt meist ein einziges Schuppentier zur Welt. Bereits bei der Geburt trägt das Junge ein Schuppenkleid. Am Anfang sind die Schuppen noch ganz weich. Aber schon nach ein paar Tagen sind sie hart. Das Weibchen kümmert sich ganz allein um ihr Baby. Nach einem Monat verlässt das Kleine zum ersten Mal die Höhle. Es begleitet seine Mama auf der Futtersuche. Dabei reitet es auf ihrem Schwanz. Nach drei bis sechs Monaten verlässt das Junge seine Mutter und geht seine eigenen Wege.
Wie lebt das Pangolin?
Das Pangolin lebt in Afrika und Asien. Pangoline sind Einzelgänger. Sie markieren ihr Gebiet mit ihrem persönlichen Duft. Dieser schreckt Eindringlinge ab und lockt mögliche Partner an. Zum Leben braucht das Schuppentier ausreichend Nahrung und einen Ort, an den es sich zurückziehen kann. Am wohlsten fühlt es sich dort, wo es viele Bäume, Baumhöhlen und Gebüsche gibt. Manche Pangolin-Arten verbringen die meiste Zeit auf dem Boden. Andere leben auf Bäumen.
Das Pangolin ist nachtaktiv. Wenn andere Tiere schlafen, ist es munter und sucht nach Nahrung. Tagsüber verstecken sich Schuppentiere in Bäumen oder Höhlen. Das Pangolin ist ein hervorragender Tunnelbauer. Es kann unter der Erde Höhlen graben, die bis zu fünf Meter tief reichen – das ist etwa so tief, wie zwei übereinander liegende Zimmer in einem Haus. Besonders große Pangolin-Arten, wie das Riesenschuppentier, bauen Tunnel, die bis zu 40 Meter lang sein können. Das ist ungefähr so lang wie drei große Schulbusse hintereinander.
Was bedroht das Pangolin?
Das Pangolin wird gejagt, obwohl es verboten ist. Manche Menschen fangen es, um sein Fleisch zu essen oder seine Schuppen zu verkaufen. Manche glauben, dass die Schuppen Krankheiten heilen oder Zauberkräfte haben. Das ist ein Blödsinn. Die Schuppen bestehen aus dem gleichen Stoff wie unsere Fingernägel – sie sind also gar nichts Besonderes. Gegen Raubtiere kann sich das Pangolin gut wehren, nicht aber gegen den Menschen. Hat es Angst, rollt es sich zu einer Kugel zusammen und bleibt ganz ruhig liegen. So können Menschen die Pangoline leicht einsammeln.
Das Zuhause des Pangolins wird immer kleiner. Die Menschen fällen viele Bäume, weil sie Platz zum Bauen und Holz zum Arbeiten benötigen. Dadurch wird der Wald immer kleiner. Für das Schuppentier und viele andere Waldbewohner bleibt kaum noch Platz zum Leben übrig.
So schützt der WWF das Pangolin:
- Der WWF passt auf die Schuppentiere auf. Er sorgt dafür, dass Wildhüter:innen gut trainiert und ausgerüstet sind, um die Tiere zu beschützen. Gefährliche Fallen werden aus dem Wald entfernt, damit Schuppentiere nicht mehr gefangen werden. So sind sie besser geschützt und können sicherer leben.
- Zusammen mit anderen Organisationen kämpft der WWF gegen den verbotenen Handel mit Schuppentieren. Sie setzen sich dafür ein, dass Menschen, die Pangoline jagen, eine Strafe bekommen. Außerdem erklären sie den Menschen, dass die Schuppen der Schuppentiere keine Zauberkräfte haben. Denn: Wenn niemand Schuppen kauft, jagt auch niemand die Pangoline.
- Der WWF forscht gemeinsam mit Expert:innen. Sie beobachten die Schuppentiere ganz genau, zum Beispiel mit besonderen Kameras im Wald. So finden sie heraus, wo das Pangolin lebt und wie es sich verhält. Je besser man ein Tier kennt, umso besser kann man es schützen.
So kannst du das Pangolin schützen:
- Halte in der Schule ein Referat über das Pangolin. So erfahren auch deine Mitschüler:innen mehr über diese tolle und schützenswerte Tierart.
- Sammle Spenden für das Pangolin, damit es der WWF noch besser schützen kann.
- Achte darauf, nur Schokolade zu essen, für die kein Regenwald zerstört wurde.
- Kaufe keine Urlaubsandenken, die aus Pangolin-Schuppen hergestellt wurden.









