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SEEADLER

Pia in blauer Sprechblase

Der Seeadler ist der größte Greifvogel Österreichs. Der Abstand von einer Flügelspitze zur anderen kann mehr als zwei Meter lang sein. Wenn ein großer Vogel durch die Luft segelt, ist das sehr beeindruckend. Deshalb steht der Adler für Stärke, Mut und Kraft. Diese Eigenschaften wünschen sich viele Menschen. Sie verwenden den Adler deshalb oft auf Wappen. Das sind Zeichen für Familien, Städte oder Länder. In Österreich ist der Seeadler das Wappentier.

Steckbrief

Icon Familie

Familie

Habichtartige

Icon Essen

Ernährung

Fische, Wasservögel, Aas

Icon mit Lineal

Größe

77 bis 90 Zentimeter von Schnabel bis Schwanzspitze / bis 2,4 Meter Flügelspannweite

Icon mit Globus

Lebensraum

Asien, Europa

Icon mit Torte mit einer brennenden Kerze und zwei Luftballons

Alter

Bis 40 Jahre

Icon Zauberstab

Superkraft

Er erkennt kleine Tiere aus großer Entfernung – ganz ohne Fernglas!

Icon Gewicht

Gewicht

4 bis 6 Kilogramm

Icon mit Blitz

Bedrohungen

Windräder, Stromleitungen, Jagd

Wie sieht der Seeadler aus?

Der Seeadler hat einen kräftigen Körperbau. Seine Flügel sind besonders breit. An ihren Spitzen befinden sich lange Federn. Die Flügel des Seeadlers sehen aus wie breite Bretter, an denen Fingernägel befestigt sind. Sein Schnabel ist leuchtend gelb und wie ein Haken nach unten gebogen.

Das Gefieder des Seeadlers ist braun. Nur die Schwanzfedern sind weiß.

Was kann der Seeadler?

Wer sehr gut sieht, hat sogenannte „Adleraugen“. Der Seeadler hat nämlich besonders scharfe Augen! Er kann eine kleine Maus aus einer Höhe von 50 Metern entdecken. Das ist so hoch wie ein Hochhaus mit 15 Stockwerken.

Der Seeadler kann weite Strecken fliegen – manchmal Hunderte von Kilometer an einem Tag. Er legt Entfernungen zurück, für die ein Flugzeug zwei Stunden brauchen würde, etwa von Wien nach Paris. Beim Fliegen ist er besonders geschickt. Er nutzt die warme Luft, die vom Boden aufsteigt. Die Luft trägt ihn nach oben, ohne dass er mit den Flügeln schlagen muss. Dann gleitet er lange Strecken ganz ruhig durch die Luft. So spart er viel Kraft und kann lange unterwegs sein, ohne müde zu werden.

Was frisst der Seeadler?

Der Seeadler ist ein Fleischfresser. Auf seinem Speiseplan stehen vor allem Fische und Wasservögel, beispielsweise Enten oder Gänse. Der Seeadler ist ein geduldiger Jäger. Oft sitzt er an einem hohen Ort in der Nähe eines Gewässers und hält Ausschau. Oder er kreist über der Wasseroberfläche. Wenn er ein Beutetier entdeckt, stürzt er sich darauf und packt es mit seinen Füßen (oder auch „Fängen“). Da er seine Beute mit den Fängen greift, gehört der Seeadler zu den sogenannten „Greifvögeln“. Wenn im Winter die Wasseroberfläche zugefroren ist, kann der Seeadler keine Fische fangen. Damit er nicht hungern muss, frisst er Aas, also schon tote Tiere.

Wie bekommt der Seeadler Babys?

Ein Seeadlerpaar bleibt ein Leben lang zusammen. Die Zeit, in der Seeadler Junge bekommen, wird Brutzeit genannt. In Österreich beginnt die Brutzeit meistens im Februar und dauert bis April. Das Weibchen legt bis zu drei Eier. Die Seeadler-Eltern brüten die Eier abwechselnd aus. Nach 38 bis 40 Tagen schlüpfen die kleinen Seeadler. Seeadler-Papa und Seeadler-Mama kümmern sich gemeinsam um die Jungen. Die Seeadler-Babys bleiben 80 bis 90 Tage lang im Nest. Sie werden in dieser Zeit von den Eltern gefüttert. Erst nach drei Monaten können sie fliegen. Im Herbst fliegen die Jungen dann ihre eigenen Wege. Sie verlassen das Gebiet ihrer Eltern und machen sich auf Futtersuche. Wenn es an einem Ort viel Nahrung gibt, leben dort bis zu 20 Jungadler zusammen.

Mit vier Jahren kann der Seeadler eine Familie gründen. Er sucht sich ein Gebiet. Am liebsten in der Nähe des Ortes, an dem er aufgewachsen ist. Dort bekommt das Seeadler-Paar Nachwuchs.

Wie lebt der Seeadler?

Der Seeadler lebt in Asien und Europa – am liebsten dort, wo es große Flüsse, Seen oder das Meer gibt. Zum Leben braucht der Seeadler ausreichend Nahrung und einen ruhigen Platz, um seine Jungen großzuziehen. Sein Nest („Horst“ genannt), baut er am liebsten hoch oben in alten Bäumen. An der Meeresküste nutzt er auch Felsspalten als Nistplatz.

Ein Seeadlerpaar polstert sein Nest jedes Jahr mit frischen Ästen, Zweigen und Gras aus. Deshalb kann ein Horst bis zu zwei Meter breit und 600 Kilogramm schwer sein. Das ist so viel wie ein ausgewachsenes Pferd!

Was bedroht den Seeadler?

Früher wurde der Seeadler stark gejagt. Die Menschen hatten Angst, er würde ihnen das Essen wegnehmen. Heute muss in Österreich niemand mehr hungern. Der Seeadler kann in Ruhe Fische fangen. Er ist streng geschützt. Ihn zu jagen ist verboten! Leider halten sich manche Menschen nicht daran: Sie schießen Adler, oder legen Fallen mit Gift aus. Gift ist für Seeadler und viele andere Tiere sehr gefährlich.

Seeadler sind sehr scheue Tiere. Das liegt daran, dass sie lange Zeit von Menschen verfolgt wurden. Seeadler haben gelernt, bei Gefahr zu flüchten. Wenn sie Menschen in ihrer Nähe entdecken, machen sie sich schnell aus dem Staub. So kommt es, dass Seeadler-Eltern manchmal ihre Eier zurücklassen. Dann gibt es leider auch keine Seeadler-Babys.

Um das Klima zu schützen, wird Strom durch Windräder erzeugt. Für das Klima ist das gut. Für den Seeadler können Windräder aber gefährlich sein. Manchmal fliegt er gegen ein Windrad oder eine Stromleitung. Dabei kann er sich schwer verletzen oder sogar sterben.

Blauer Farbklecks mit dem Text Das tut der WWF!

So schützt der WWF den Seeadler:

  • Der Seeadler ist streng geschützt und darf nicht verfolgt oder getötet werden. Der WWF setzt sich dafür ein, dass diese Regeln befolgt werden und dass Menschen, die den Seeadler töten, eine Strafe bekommen. Der WWF hilft der Polizei dabei, diese Menschen zu schnappen.
  • Damit Seeadler nicht gegen Windräder fliegen, dürfen diese nicht in ihrer Nähe gebaut werden. Der WWF findet heraus, wo der Adler lebt und sein Nestt baut. An diesen Orten sollen dann keine Windräder gebaut werden. Stromleitungen werden mit kleinen Fähnchen markiert. So kann der Seeadler sie besser sehen und daran vorbeifliegen.
  • Zum Brüten braucht der Seeadler viel Ruhe. Der WWF erklärt deshalb den Menschen, wie sie am besten auf den Adler Rücksicht nehmen können. Während der Brutzeit sorgt er für besondere Schutzzonen für den Seeadler. In diesen Gebieten darf nicht gejagt, gewandert oder im Wald gearbeitet werden.
  • Um dem Seeadler zu helfen, beobachtet der WWF ihn ganz genau. Junge Adler bekommen eine Art Rucksack mit einem Sender umgeschnallt. Die Forscher:innen erfahren genau, wo der Seeadler gerade ist und welche Gefahren dort lauern.
Pia Panda mit Glühbirne

So kannst du den Seeadler schützen:

  • Halte in der Schule ein Referat über den Seeadler. So erfahren auch deine Mitschüler:innen mehr über diese tolle und schützenswerte Tierart.
  • Sammle Spenden für den Seeadler, damit ihn der WWF noch besser schützen kann.
  • Achte beim Schwimmen am Meer oder in Seen auf die Natur. Entsorge Müll zuhause oder in Mistkübeln.

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