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SEEPFERDCHEN
Das Seepferdchen sieht zwar aus wie ein kleines, schwimmendes Pferd, ist aber ein Fisch! Es schwimmt aufrecht, hat keine Schuppen und auch keinen typischen Fischschwanz. Sieht man genauer hin, entdeckt man Kiemen, Brustflossen und eine zarte Rückenflosse, wie sie auch andere Fische haben.
Steckbrief
Familie
Seenadeln
Ernährung
Schwebgarnelen, Flohkrebse, Zooplankton, Fischlarven
Größe
2 bis 35 Zentimeter
Lebensraum
Atlantischer Ozean, Indischer Ozean, Mittelmeer, Pazifischer Ozean
Alter
Bis 5 Jahre
Superkraft
Es kann seine Farbe wechseln!
Gewicht
Bis 15 Gramm
Bedrohungen
Lebensraumverlust, Fischerei
Wie sieht das Seepferdchen aus?
Das Seepferdchen verdankt seinen Namen seiner besonderen Kopfform. Sein Kopf sieht aus wie ein winziger Pferdekopf. Das Seepferdchen hat keine Zähne. Es saugt sein Futter mit seiner rüsselartigen Schnauze ein. Die Schnauze kann lang oder kurz sein. Beim Schwimmen ist der Körper aufrecht. Das Seepferdchen hat Flossen auf der Seite und am Rücken. Die sogenannten Brustflossen auf der Seite sehen ein bisschen aus wie Ohren. Mit seinem zarten Körper wirkt das Seepferdchen ziemlich zerbrechlich. Aber der Schein trügt! Der Körper ist von ringförmigen Knochenplatten umgeben. Die schützen das Seepferdchen wie ein Panzer. Außerdem hat es einen langen, beweglichen Schwanz.
Seepferdchen sehen sehr unterschiedlich aus. Einige haben lange Hautfäden, andere kleine Höcker, unregelmäßige Formen oder Muster. Seepferdchen gibt es in vielen Farben. Es gibt braune, graue, aber auch grüne, gelbe und bunte Seepferdchen.
Was kann das Seepferdchen?
Das Seepferdchen ist ein Meister der Tarnung. Ähnlich wie ein Chamäleon kann es seine Farbe ändern. Damit es nicht so leicht entdeckt wird, sieht es aus wie die Pflanzen in seiner Umgebung. Dabei helfen ihm kleine Hautstücke, die wie Fäden oder Knubbel aussehen. Seepferdchen und Chamäleons haben noch eine Gemeinsamkeit: Sie können mit jedem Auge in eine andere Richtung schauen. So können sie sehr viel um sich herum sehen, ohne sich bewegen zu müssen.
Das Seepferdchen ist der langsamste Fisch der Welt. Es ist kein schneller Schwimmer und lässt sich meist von der Strömung treiben. Mit seinen seitlichen Brustflossen steuert es und hält sich aufrecht. Die Rückenflosse dient als Antrieb. Mit seinem Schwanz hält es sich an Seegräsern oder Korallen fest.
Seepferdchen sprechen miteinander. Das tun sie nicht mit Worten, sondern mit Klicklauten. Wenn sich ein Seepferdchen bedroht fühlt, brummt und zittert es manchmal.
Was frisst das Seepferdchen?
Das Seepferdchen ist ein Fleischfresser. Am liebsten frisst es winzig kleine Tiere wie Schwebgarnelen, Flohkrebse und Ruderfußkrebse. Auf seinem Speiseplan stehen auch kleine Fische, Larven und Zooplankton. Das Seepferdchen hat keinen Magen. Die Nahrung flutscht einfach durch seinen Körper hindurch. Deshalb muss es ständig fressen.
Das Seepferdchen jagt seiner Beute nicht hinterher. Es hält sich mit seinem Schwanz an Seegräsern fest und wartet still, bis ein Tierchen vorbeischwimmt. Dann saugt es sein Futter mit der rüsselartigen Schnauze wie ein Staubsauger blitzschnell ein.
Wie bekommt das Seepferdchen Babys?
Hat das Seepferdchen eine Partnerin oder einen Partner gefunden, bleiben die beiden meist für immer zusammen. Und jetzt wird’s spannend: Bei den Seepferdchen bekommt nicht die Mama, sondern der Papa die Babys! Das Seepferdchen-Weibchen legt ihre Eier in eine kleine Tasche am Bauch des Männchens. Das Männchen befruchtet sie und trägt sie aus. Wie lange die Babys darin bleiben, hängt davon ab, wie warm das Wasser ist und um welche Seepferdchen-Art es sich handelt. Manchmal dauert es nur zehn Tage, manchmal bis zu sechs Wochen. Dann geht’s los: Das Männchen drückt zwischen 100 und 200 winzige Seepferdchen-Babys aus seiner Tasche ins Wasser. Sie sind nur ein paar Millimeter klein – kaum größer als ein Reiskorn. Die Eltern kümmern sich nach der Geburt nicht um die Jungen. Sie müssen von Anfang an allein zurechtkommen.
Wie lebt das Seepferdchen?
Seepferdchen leben in vielen Meeren auf der ganzen Welt, meistens in warmen oder tropischen Gebieten. Sie leben in Küstennähe oder an Flussmündungen. Seepferdchen mögen Salzwasser oder Brackwasser. Das ist eine Mischung aus Süßwasser von Flüssen und Salzwasser aus dem Meer.
Zum Leben braucht das Seepferdchen ausreichend Nahrung und Versteckmöglichkeiten. Am wohlsten fühlt es sich, wenn es viel Seegras, Korallen, Algen oder Wurzeln gibt. Dort kann es sich gut verstecken und findet viel Nahrung. Das Seepferdchen verbringt sein ganzes Leben in einem kleinen Gebiet und schwimmt nicht weit umher.
Was bedroht das Seepferdchen?
Eine große Gefahr für das Seepferdchen ist die Fischerei. Seepferdchen verirren sich oft in Fischernetzen, die gar nicht für sie bestimmt sind. Seepferdchen werden aber auch absichtlich gefangen. Manche Menschen glauben, dass Seepferdchen Krankheiten heilen können. Es gibt aber keinen Beweis dafür, dass Seepferdchen als Medizin hilfen. Weil das Seepferdchen so besonders aussieht, wird es auch als Urlaubsandenken oder Haustier verkauft. In einem Aquarium überlebt das Seepferdchen jedoch meist nicht lange.
Wie viele andere Tiere, verliert auch das Seepferdchen sein Zuhause. Viel Müll der Menschen landet im Meer. Das schadet der Natur und ihren Tieren. Um Fische zu fangen, werden manche Fischernetze über den Meeresboden gezogen. Dabei zerstören sie Seegraswiesen und Algenwälder. Dann findet das Seepferdchen keine Versteckmöglichkeiten mehr.
So schützt der WWF das Seepferdchen:
- Der WWF setzt sich dafür ein, dass weniger Seepferdchen gefangen werden. Er möchte, dass es strenge Regeln gibt, an die sich die Menschen halten müssen. Gefangene Seepferdchen werden gezählt. So weiß man ungefähr, wie viele aus dem Meer verschwinden. Damit sich Seepferdchen gut vermehren können, dürfen nicht zu viele Seepferdchen derselben Art gefangen werden.
- Der WWF kümmert sich um das Zuhause der Seepferdchen, zum Beispiel um Seegraswiesen im Meer. An manchen Orten ist das Seegras jedoch bereits verschwunden. Der WWF hilft, neues Seegras zu pflanzen. So hat das Seepferdchen wieder einen sicheren Platz zum Leben.
- Der WWF schützt die Meere. Es sollen keine Fischernetze mehr benutzt werden, die den Meeresboden kaputt machen. Auch der Müll im Meer soll verschwinden – das Wasser soll sauber bleiben! Der WWF setzt sich dafür ein, dass es im Meer besondere Ort gibt, wo Menschen nicht stören. Diese Orte nennt man Schutzgebiete. Dort können Tiere und Pflanzen in Ruhe leben.
So kannst du das Seepferdchen schützen:
- Halte in der Schule ein Referat über das Seepferdchen. So erfahren auch deine Mitschüler:innen mehr über diese tolle und schützenswerte Tierart.
- Sammle Spenden für das Seepferdchen, damit es der WWF noch besser schützen kann.
- Verwende weniger Plastik und entsorge es richtig, damit es nicht im Meer landet.
- Verzichte im Urlaub auf Andenken aus echten Seepferdchen.
- Wenn du Fisch isst, achte darauf, dass er umweltfreundlich gefangen wurde.









