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WISENT

Pia in blauer Sprechblase

Der Wisent wird auch Europäisches Bison genannt. Seinen amerikanischen Verwandten kennst du vielleicht aus Westernfilmen. Der Wisent ist das größte und schwerste Landsäugetier Europas. Ein erwachsenes Männchen kann bis zu einer Tonne wiegen – so schwer wie ein kleines Auto!

Steckbrief

Icon Familie

Familie

Hornträger

Icon Essen

Ernährung

Gräser, Kräuter, Blätter, Äste, Moose, Baumrinde

Icon mit Lineal

Größe

1,5 bis 1,9 Meter Schulterhöhe / 2,4 bis 3 Meter von Kopf bis Hinterteil

Icon mit Globus

Lebensraum

Asien, Europa

Icon mit Torte mit einer brennenden Kerze und zwei Luftballons

Alter

Bis 24 Jahre

Icon Zauberstab

Superkraft

Er findet seine Familie mit der Nase!

Icon Gewicht

Gewicht

650 bis 1.000 Kilogramm

Icon mit Blitz

Bedrohungen

Lebensraumverlust, Nahrungsmangel, Jagd

Icon Weiblich

Weibliches Tier

Kuh

Icon mit männlichem Gender-Symbol

Männliches Tier

Bulle

Wie sieht der Wisent aus?

Der Wisent sieht seinem amerikanischen Verwandten – dem Bison – sehr ähnlich. Er hat einen schlankeren Körper und längere Beine. Ein besonderes Merkmal des Wisents ist der Buckel auf seinem Rücken. Im Vergleich zum Körper ist sein Kopf recht klein. Auf seinem Kopf sitzen nach innen gebogene Hörner. Die Ohren sind kurz, breit und dicht behaart. Auf der Schnauze hat der Wisent keine Haare. Der Schwanz ist 50 bis 80 Zentimeter lang. An seiner Spitze befindet sich ein Büschel langer Haare. Damit vertreibt der Wisent lästige Fliegen.

Das Fell ist dunkel- bis goldbraun. An Nacken, Hals und Brust stehen die Haare wie eine Mähne oder ein Bart ab.

Was kann der Wisent?

Obwohl der Wisent sehr groß und schwer ist, kann er richtig Gas geben. Er kann bis zu 60 Kilometer in der Stunde laufen. Das ist schneller als ein Auto im Ortsgebiet! Bis zu zwei Meter hohe Hindernisse und breite Gräben überwindet er mit einem großen Sprung. An den Füßen hat der Wisent starke Hufe. Damit kann er sich bei Angriffen von Wölfen oder Braunbären verteidigen.

Der Wisent hat eine feine Nase. Dank seines guten Geruchssinns findet er den Weg zurück zu seiner Herde, sollte er sich verlaufen. Männliche Wisente (auch „Bullen“) nutzen ihre Nase, um eine Partnerin zu finden. Außerdem kann der Wisent gut hören. Wisent-Mütter und ihre Jungen erkennen sich gegenseitig an der Stimme.

Sein langes, dichtes Fell hält den Wisent im Winter schön warm. Im Frühling löst sich die warme Unterwolle des Fells ab. Um das alte Winterkleid loszuwerden, reibt sich der Wisent im Sand oder an Bäumen. Im Herbst wächst ein neues Winterfell.

Was frisst der Wisent?

Ein Wisent benötigt täglich 30 bis 60 Kilogramm Futter. Das ist so viel wie etwa 30 Wassermelonen. Auf seinem Speiseplan stehen viele verschiedene Pflanzen. Er frisst Sträucher, Gräser, Kräuter, Blätter, Äste und Moos. Lebt der Wisent in der Nähe von Menschen, verputzt er auch Pflanzen von ihren Feldern. Wenn im Winter weniger Pflanzen wachsen, frisst er gerne die Rinde von Bäumen.

Der Wisent ist ein wichtiger Helfer in der Natur. Er frisst so viel, dass im Wald Stellen frei bleiben. Dort können Pflanzen wachsen, die viel Licht benötigen. Mit seinem Kot – auch „Dung“ genannt – verteilt der Wisent die Samen der Pflanzen, die er gefressen hat. Wo der Wisent lebt, wachsen viele verschiedene Pflanzen. Die Natur bleibt gesund.

Wie bekommt der Wisent Babys?

Im Spätsommer suchen Wisent-Männchen nach Partnerinnen, um Nachwuchs zu zeugen. Wenn mehrere Bullen an einer Kuh interessiert sind, kämpfen sie gegeneinander. Neun Monate nach der Paarung verlässt die Wisent-Kuh ihre Herde. Sie bringt in einem sicheren Versteck ein Baby zu Welt. Das Junge kann bereits kurz nach der Geburt auf seinen Beinen stehen, um bei der Mutter Milch zu trinken. Nach ein paar Tagen kehren die Wisent-Mama und ihr Kalb zur Herde zurück. Mit drei Monaten frisst das Junge zum ersten Mal Gräser. Die Mutter kümmert sich ein Jahr lang um den Nachwuchs. Danach bleibt das Wisent-Junge noch in der Nähe seiner Mama. Mit ungefähr vier Jahren kann es selbst Nachwuchs bekommen.

Wisent-Kühe bleiben oft ihr ganzes Leben lang bei derselben Herde.  Erwachsene Bullen verlassen die Gruppe und gehen ihre eigenen Wege.

Wie lebt der Wisent?

Der Wisent wird auch Europäisches Bison genannt. Er ist in Europa und Asien verbreitet. Wisente leben in großen Gebieten, in denen sie nach Futter suchen. Die Größe des Gebiets (auch „Revier“) hängt davon ab, wie viel Nahrung es gibt. Es kann zwischen 44 und 200 Quadratkilometer groß sein, also etwa halb so groß wie Wien. Wisente verteidigen ihr Gebiet nicht gegen andere Artgenossen. Hin und wieder laufen sich Herden über den Weg.

Zum Leben braucht der Wisent viel Platz und ausreichend Nahrung. Er lebt in Wäldern mit offenen Stellen. Am wohlsten fühlt er sich, wenn dort viele Gräser, Sträucher und Laubbäume vorhanden sind.

Wisente leben in Gruppen, die als Herden bezeichnet werden. Erwachsene Männchen und Weibchen leben getrennt voneinander. Die Weibchen leben mit ihren Jungen zusammen. Diese Gruppen bestehen aus 8 bis 20 Tieren. Die Leitkuh ist ihre Anführerin. Bullen leben in kleinen Herden zusammen oder allein.

Was bedroht den Wisent?

Früher wurde der Wisent stark gejagt. Er diente den Menschen als Nahrung. Heute ist es verboten, Wisente zu jagen. Einige Menschen halten sich nicht an die Regeln. Manche Menschen jagen den Wisent, da sie Angst haben, er könnte ihre Felder oder Wälder zerstören.

Lange Zeit gab es in der Natur keine Wisente mehr. In Zoos haben nur wenige Tiere Nachwuchs bekommen. Da viele Wisente eng miteinander verwandt sind, werden sie leichter krank. Insekten wie Fliegen oder Mücken können Krankheiten von Hausrindern auf die Wisente übertragen und sie damit anstecken.

Dort, wo früher große Wälder waren, haben die Menschen Felder und Weiden gebaut, um das Land zu nutzen. So wurde dem Wisent sein Zuhause und seine Nahrung genommen. Viele Wisente leben in kleinen Gruppen. Durch Straßen und Häuser sind die Herden voneinander getrennt. Wisente finden nicht genug Partner:innen, um Babys zu bekommen.

Blauer Farbklecks mit dem Text Das tut der WWF!

So schützt der WWF den Wisent:

  • Damit es wieder mehr Wisente gibt, werden sie in Zoos und Wildparks aufgezogen. Der WWF hilft dann dabei, sie in ihr Zuhause zu bringen. Dort können die Tiere frei leben und sich vermehren.
  • Der WWF setzt sich für ein friedliches Miteinander von Mensch und Wisent ein. Der WWF spricht mit den Menschen, die in der Nähe von Wisenten leben. Gemeinsam suchen sie nach Lösungen für Konflikte.
  • Der WWF achtet darauf, dass der Wisent gesund bleibt. In speziellen Einrichtungen gewöhnen sich die Wisente an ein Leben in der Natur. Danach werden sie in sicheren Gebieten freigelassen. Dort stecken sie sich nicht so leicht mit Krankheiten an. Wildhüter:innen beobachten die Tiere ganz genau. Sie passen auf, dass es ihnen gut geht.
Pia Panda mit Glühbirne

So kannst du den Wisent schützen:

  • Halte in der Schule ein Referat über den Wisent. So erfahren auch deine Mitschüler:innen mehr über diese tolle und schützenswerte Tierart.
  • Sammle Spenden für den Wisent, damit ihn der WWF noch besser schützen kann.
  • Verwende Recyclingpapier, damit weniger neue Bäume gefällt werden müssen.

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