© Muhammad Osama WWF-Pakistan
SCHNEELEOPARD
Der Schneeleopard wird auch „Geist der Berge“ genannt. Denn um ihm über den Weg zu laufen, muss man sehr viel Glück haben. Zum einen, weil es nicht mehr viele Schneeleoparden gibt. Zum anderen, weil er scheu ist. Er lebt hoch oben in den Bergen. Dort versteckt er sich zwischen Schnee und Felsen.
Steckbrief
Familie
Katzen
Ernährung
Steinböcke, Murmeltiere, Blauschafe, Schneehühner
Größe
50 bis 65 Zentimeter Schulterhöhe / 2 bis 2,3 Meter von Kopf bis Schwanzspitze
Lebensraum
Asien
Alter
Bis 15 Jahre
Superkraft
Er kann bis zu 15 Meter weit springen!
Gewicht
35 bis 55 Kilogramm
Bedrohungen
Lebensraumverlust, Klimawandel, Nahrungsmangel, Jagd
Wie sieht der Schneeleopard aus?
Der Körper des Schneeleoparden ist perfekt an das Leben in den Bergen angepasst. Mit seinen kurzen Vorderbeinen und dicken Pfoten klettert er hervorragend. Sein langer, dicker Schwanz hilft ihm, das Gleichgewicht zu halten. Die Ohren des Schneeleoparden sind klein, rund und schwarz umrandet.
Das Fell ist hell mit dunklen Ringen. Die Zeichnung ist bei jedem Schneeleoparden anders. Sein Fell hat aber noch eine spannende Eigenschaft: Es ändert seine Farbe je nach Jahreszeit. Im Sommer ist das gefleckte Fell gelblich-grau. Im Winter wird es weißgrau und wirkt wie ein Tarnanzug im Schnee.
Was kann der Schneeleopard?
Im Gebirge fühlt sich der geschickte Kletterer wohl. Seine Superkraft ist der Weitsprung. Bis zu 15 Meter weit kann der Schneeleopard springen! Er könnte also zum Beispiel über einen großen Schulbus springen.
Weil es in den Bergen eisig kalt sein kann, hat der Schneeleopard ein dickes Fell. Sein Fell ist besonders dicht und wird am Bauch bis zu zwölf Zentimeter lang. Sogar an den Fußsohlen hat er Haare. So bleiben seine Pfoten kuschelig warm. Die Tatzen sind besonders breit – wie Schneeschuhe – damit der Schneeleopard beim Laufen nicht im Schnee einsinkt.
Was frisst der Schneeleopard?
Der Schneeleopard benötigt 1,5 Kilogramm Fleisch pro Tag. Er kann Tiere erbeuten, die bis zu dreimal so groß sind wie er selbst. Am liebsten frisst er wilde Schafe und Ziegen. Aber er jagt auch kleinere Tiere wie Murmeltiere, Hasen oder Vögel.
Der Schneeleopard ist ein geschickter Jäger. Er versteckt sich und beobachtet seine Beute von hohen Felsen. Dort hat er einen guten Überblick. Im richtigen Moment greift er blitzschnell an. Dann bringt er seine Beute an einen sicheren Ort. Er versteckt sie, damit andere Tiere wie Krähen oder Geier sie ihm nicht wegschnappen. Der Schneeleopard kehrt immer wieder zu seinem Versteck zurück und frisst seine Beute Stück für Stück. So muss er nicht jeden Tag jagen. Große Beutetiere halten ihn eine Woche lang satt.
Wie bekommt der Schneeleopard Babys?
Weibchen und Männchen leben getrennt. Nur wenn sie Nachwuchs haben wollen, treffen sie sich. Etwa 100 Tage nach der Paarung kommen zwei bis drei Schneeleoparden-Babys zur Welt. Zu Beginn sind die Jungen noch blind und öffnen erst nach neun Tagen die Augen. Bei der Geburt wiegen sie nur 400 Gramm – so viel wie ein Laib Brot. Um nicht zu frieren, haben auch die Babys schon ein dichtes Fell. Die Schneeleoparden-Mama kümmert sich ganz allein um ihre Jungen. Mit drei Monaten sind sie alt genug, um ihre Mutter bei der Jagd zu begleiten. Mit eineinhalb bis zwei Jahren können sie auch ohne ihre Mutter überleben und eigene Wege gehen.
Wie lebt der Schneeleopard?
Der Schneeleopard lebt in Asien. Sein Zuhause liegt hoch in den Bergen zwischen 2.700 und 5.000 Metern Höhe. Das ist einzigartig! Keine andere Katze könnte dort oben überleben. So hoch oben wird es ganz schön kalt. Der Schneeleopard lebt in einem besonderen Bereich des Berges, oberhalb der sogenannten Baumgrenze, wo keine Bäume mehr wachsen. Zwischen den Felsen fühlt er sich besonders wohl.
Der Schneeleopard ist ein Einzelgänger. Jeder Schneeleopard hat sein eigenes Gebiet (auch „Revier“). Wo viele Schneeleoparden leben, ist ein Revier etwa 1.400 bis 5.600 Fußballfelder groß. Um sich wohl zu fühlen, braucht der Schneeleopard ausreichend Nahrung. Gibt es in einem Gebiet nur wenige Beutetiere, muss er weit wandern, um satt zu werden. Die Reviere sind dann deutlich größer und können 100 Quadratkilometer und mehr umfassen. Das ist ungefähr so groß wie die Stadt Paris. Sein Revier markiert der Schneeleopard mit Duft- und Kratzspuren. So wissen andere Tiere, wem es gehört.
Was bedroht den Schneeleoparden?
Im Reich der Tiere hat der Schneeleopard keine Feinde. Gefährlich ist für ihn nur der Mensch. Er jagt ihn, weil er sein schönes Fell haben will, um es teuer zu verkaufen. Manche Menschen glauben, dass die Knochen des Schneeleoparden besondere Kräfte haben und Krankheiten heilen können. Das ist Blödsinn. Trotzdem jagen sie Schneeleoparden.
Auch die Beutetiere des Schneeleoparden werden vom Menschen gejagt. Für den Schneeleoparden bleibt dann nicht mehr genug Nahrung übrig. Deshalb jagt er dann Tiere, die der Mensch hält, zum Beispiel Schafe. Um das zu verhindern, tötet der Mensch den Schneeleoparden.
So schützt der WWF den Schneeleoparden:
- Der WWF setzt sich für ein friedliches Zusammenleben von Mensch und Schneeleopard ein. Um den Schneeleoparden fernzuhalten, werden zum Beispiel Zäune gebaut. Frisst der Schneeleopard ein Tier von einem Bauernhof, bekommen die Besitzer:innen Geld. Damit können sie ein neues Tier kaufen.
- Der WWF kämpft gegen den Handel mit Schneeleoparden. Er hilft, die verbotene Jagd (auch „Wilderei“) zu verhindern. Der WWF spricht mit Menschen die Möglichkeit, Hinweise zu melden. Mithilfe dieser Informationen können die Jäger:innen geschnappt werden.
- Wo Schneeleoparden leben, geht der WWF in Dörfer und Schulen. Er erklärt den Menschen alles, was sie über den Schneeleoparden wissen müssen. Sie lernen, wie wichtig es ist, diese besondere Katze zu schützen.
- Gemeinsam mit Expert:innen arbeitet der WWF daran, den Schneeleoparden zu erforschen. Mit speziellen Halsbändern können sie beobachten, wo und wie das Tier lebt. Je besser sie den Schneeleoparden kennen, umso besser können sie ihn schützen.
So kannst du den Schneeleoparden schützen:
- Halte in der Schule ein Referat über den Schneeleoparden. So erfahren auch deine Mitschüler:innen mehr über diese tolle und schützenswerte Tierart.
- Sammle Spenden für den Schneeleoparden, damit ihn der WWF noch besser schützen kann.
- Schütze das Klima, indem du so oft wie möglich mit öffentlichen Verkehrsmitteln fährst. Kurze Strecken kannst du zu Fuß, mit dem Roller oder dem Fahrrad zurücklegen.









