Die Tricks der Pinguine: so trotzen sie der Kälte!

An eisigen Küsten

Das Meer schäumt und braust, und Wellen schlagen gegen die Eiskante. Auf dem Meereis tobt ein heftiger Schneesturm. Im Windschatten eines Eisberges wimmelt es von schwarz-weißen Wesen, die eng beieinander stehen. Dazwischen siehst du kleinere, graue „Wollknäuel“. Wir sind am kältesten und windigsten Ort der Erde: in der Antarktis, bei den Kaiserpinguin-Eltern und ihren Küken!

Wie Pinguine in der Antarktis überleben

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Ein Riesenpinguin!

Du möchtest ein Pinguin beobachten, das so groß wie ein Mensch ist und 100 Kilo wiegt? Kein Ding! Dazu müsstest du allerdings eine Zeitreise in die Vergangenheit machen, genauer gesagt 59 Millionen Jahre zurück… Aus der Urzeit stammen Fossilien einer bisher unbekannten Pinguinart, die Forscher unlängst in Neuseeland entdeckten. Warum die „Monstervögel“ wie man sie genannt hat, wieder ausgestorben sind, ist noch nicht geklärt. Vermutlich wurden sie von Robben oder Zahnwalen verdrängt.

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Tiefkühltemperaturen? Kein Problem!

Heute gibt es auf der Erde 18 Pinguinarten. Acht von ihnen leben auf dem antarktischen Kontinent und den rundum gelegenen Inselgruppen. Dazu zählen etwa Kaiser– und Königspinguin, Eselspinguin, Adeliepinguin, Zügelpinguin und Goldschopf-
pinguin.
Die Eiseskälte stört sie nicht, denn sie sind gut gepolstert! Unter der Haut befindet sich eine ein bis zwei Zentimeter dicke Fettschicht. Darüber tragen sie ein Federkleid aus mehreren Schichten, das wie eine „Thermo-Unterwäsche“ wärmt.

Adelipinguine in der Antarktis
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Wasserdichter Taucheranzug

Um ihr Gefieder wasserdicht zu halten, ölen es die Pinguine regelmäßig mit Fett aus ihrer Schwanzdrüse ein. Auch diese zusätzliche Isolierung hält sie warm. Pinguine haben sogar eine Körpertemperatur von 39 Grad Celsius – damit hättest du schon kräftiges Fieber!​ Die beiden größten Arten, die Kaiser- und die Königspinguine, leben im kältesten Lebensraum der Antarktis. Denn je größer und schwerer ein Lebewesen ist, desto mehr Wärme kann es speichern.

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Kalte Füße sind erwünscht

Pinguine können dafür sorgen, dass ihre Füße weniger durchblutet sind und nur ca. ein bis zwei Grad haben. Wären die Füße warm, würden sie das Eis unter ihnen schmelzen. Wegen der kalten Umgebung würde dann das Wasser aber sofort wieder gefrieren. Und das wäre schlimm, denn dann würden die Pinguine auf dem Eis festkleben. Wenn sie an Land stehen, berühren sie außerdem nur mit den Fersen den Boden. Die Schwanzfedern bilden eine zusätzliche Stütze.

 

WWF Österreich Geschäftsführerin Andrea Johanides bei der Montage einer Wildtierkamera

Kuscheln gegen die Kälte

Wenn es stürmt und schneit, stehen Pinguine dicht beieinander und wärmen sich so gegenseitig. Dabei wechseln sie sich ab: Die Tiere im Inneren der Gruppe kuscheln und haben es warm. Die Tiere am Rand frieren nur an der Außenseite. Nach einer Weile lösen die aufgewärmten Pinguine aus der Mitte die am Rand stehenden ab. Ihnen wird es sonst zu heiß! Danach geht es wieder von vorne los. Ohne diesen „Trick“ bräuchte ein Pinguin doppelt so viel Energie, um nicht zu erfrieren.
WWF Österreich Geschäftsführerin Andrea Johanides bei der Montage einer Wildtierkamera

Die Eier dürfen nicht einfrieren!

Um die Eier zu schützen formen die Pinguine der Antarktisregion ihre Nester aus kleinen Steinchen. In der Brutsaison sind diese hart umkämpft. Da heißt es aufpassen, dass sich der Nachbar nicht einen Stein „ausborgt“! Nur Kaiserpinguine bauen gar keine Nester. Das Männchen brütet das Ei aus, während das Weibchen etwa 60 Tage weg ist, um sich mit Fisch zu stärken. Um das Ei zu wärmen, wird die warme Bauchfalte darüber gelegt. Beim Füttern des Küken wechseln sich die Eltern dann ab.

Kaiserpinguine Ei
WWF Österreich Geschäftsführerin Andrea Johanides bei der Montage einer Wildtierkamera

Taucher mit Spezialaugen

Pinguine jagen verschiedene Arten von Fischen und Kleinkrebsen. Sie haben Spezialaugen, mit denen sie ihre Beute im Meer superscharf sehen. Sie wird noch unter Wasser verschluckt. Königspinguine können bei einem Beutezug bis zu 20 kg fressen! Sie müssen aber auch wochenlang fasten – wenn sich ihr Federkleid erneuert oder wenn sie brüten. Der beste Taucher der Vogelwelt ist der Kaiserpinguin: Er kann bis zu 18 Minuten lang die Luft anhalten und bis zu 500 Meter tief tauchen.
WWF Österreich Geschäftsführerin Andrea Johanides bei der Montage einer Wildtierkamera

Spitzenspringer

Beim ersten Sprung ins Meer sind Pinguine sehr vorsichtig. Im Wasser könnten Seeleoparden, Orcas oder Haie lauern! Um die Feinde zu verwirren, nähern sich die Pinguine der Eiskante meistens in Gruppen. Dann wird auf und ab gewatschelt und lange gezögert, bis sich endlich ein Tier vorwagt und kopfüber in die Fluten stürzt. Dann drängen alle anderen so schnell wie möglich nach und platschen fast gleichzeitig ins Wasser.

Autobahnknoten
WWF Österreich Geschäftsführerin Andrea Johanides bei der Montage einer Wildtierkamera

Schwimmen statt fliegen

Unter Wasser können Pinguine sehr schnell schwimmen. Eselspinguine sogar bis zu 40 km/h, also so schnell wie ein Moped. Das gelingt, weil der Körper der Pinguine flutschig glatt und supergerundet ist. Manchmal sausen sie zwischendurch aus dem Wasser und dann sieht es kurz so aus, als würden sie fliegen. Das konnten sie früher auch, doch im Lauf von Jahrmillionen haben sich ihre Flügel in kräftige Paddel umgewandelt. Trotzdem: Pinguine gehören zu den Vögeln!
WWF Österreich Geschäftsführerin Andrea Johanides bei der Montage einer Wildtierkamera

Hast du das gewusst? Pinguine leben nicht nur in den kalten Regionen der Erde, sondern sogar im Süden Afrikas! Dort gibt es die Brillenpinguine. Andere Arten sind in Südamerika (darunter die Magellan- und Humboldtpinguine) sowie in Südaustralien und Neuseeland (Gelbaugen- und Zwergpinguine) zu Hause. Auch auf den Galapagos-Inseln leben Pinguine. Mehr erfährst du im TEAM PANDA Wissensblatt „Die Pinguine“!

Kennst du schon unser Pinguin-Video? Hier lang!

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Wie du zum Schutz der Pinguine beitragen kannst

Pinguine sind durch die Überfischung der Meere bedroht, denn riesige Fangflotten fischen auch ihnen die Nahrung weg. Doch am meisten macht den Pinguinen die Klimakrise zu schaffen. Dadurch werden zum Beispiel die Krillkrebse weniger, sodass sie hungern müssen. Durch das Schmelzen des Meereises verändert sich außerdem ihr Brutverhalten und sie bekommen zu wenig gesunde Nachkommen. Hilfst du mit, die Erderhitzung abzubremsen? Hier sind Pia Pandas Klimaschutztipps. Danke!

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