Schuppentier

Laufende Tannenzapfen? Nein, Pangoline!

16. Februar 2018 | Team Panda News

Pangoline im Salonga-Nationalpark

Pangoline sehen schon etwas seltsam aus: Ihr Körper ist vom Kopf bis zur Schwanzspitze voller Schuppen. Deshalb heißen sie auch Schuppentiere. Inmitten des Kongobeckens, des zweitgrößten Regenwaldes der Erde, liegt die Heimat von drei Schuppentierarten. Auch Bonobos, Waldelefanten, Leoparden, Flusspferde, Krokodile und viele weitere Arten leben dort.

 

Salonga-Nationalpark

Salonga-Nationalpark © Thomas Nicolon / WWF DRC

Die Schuppentiere halten sich meist gut versteckt im dichten Gebüsch, im Laub der Bäume oder in einer Baumhöhle auf.

So sehen die drei Arten aus, die es in Salonga gibt:

                                                           Riesenschuppentier © WWF

Langschwanzschuppentier
Langschwanzschuppentier © M.Gawler/WWF

 Weißbauchschuppentier
Weißbauchschuppentier © J.E. Newby/WWF

 

Ein anderes Wort für Schuppentier ist Pangolin. Diese Bezeichnung stammt von dem malaiischen Wort „Pengguling“ ab und bedeutet so viel wie „jemand, der sich zusammenrollt“. So wie das Weißbauch-Pangolin auf dem Foto oben! Malaiisch wird in Malaysia gesprochen, einem Land in Asien. Dort gibt es ebenfalls Schuppentiere. In ganz Afrika und in Asien leben jeweils vier verschiedene Pangolin-Arten.

Termiten in Zentralafrika

Termiten © O.Jennersten/WWF-SE

 

Schuppentiere ernähren sich fast nur von Ameisen und Termiten. Sie suchen deren Bauten und Nester am Boden und in den Bäumen und brechen sie mit ihren harten Krallen auf. Dabei zerstören sie aber nie alles. So bleibt die Insektenkolonie erhalten und die Schuppentiere können das Nest später nochmals aufsuchen.

 

Pangolin-Kinder

 

  Ein junges Schuppentier © TRAFFIC WWF
Schuppentiere haben kurze und kräftige Beine. Die Hinterbeine sind etwas länger als die Vorderbeine. Sie können sehr gut riechen. Beim Fressen verschließen sie ihre Nase mit einer kleinen Hautfalte. Ameisen und Termiten können dann nicht hineinkriechen.

 

Kennst du schon unser Salonga-Spiel? Hier kannst du es downloaden

 

Schuppentiere in Not

Alle acht Schuppentier-Arten in Afrika und Asien sind bedroht. Selbst in geschützten Gebieten wie dem Salonga-Nationalpark ist das Überleben der Tiere nicht gesichert. Denn noch immer wird Wald um den Park herum abgeholzt. Die Regierung, die Mitarbeitenden des Parks und Naturschutzorganisationen müssen eng zusammenarbeiten. Nur so kann die Natur Salongas mit ihren wertvollen Lebensräumen für Schuppentiere und viele andere dort lebende Arten erhalten werden.

 

Wilderei

Die Schuppentiere sind die meistgeschmuggelten Säugetiere der Welt. Obwohl sie nicht gejagt werden dürfen, haben es Wilderer auf sie abgesehen. Das Fleisch und die Schuppen sind vor allem in Afrika, China und Südostasien beliebt.

Leider sind Schuppentiere leichte Beute. Bedrohte Tiere rollen sich zu einer Kugel zusammen und bleiben ruhig liegen. Was gegen Raubtiere gut hilft, schützt leider nicht vor dem Menschen. Die Wilderer können die Schuppentiere einfach einsammeln. Die Rote Liste der Gefährdeten Arten sagt daher, dass es den Schuppentieren schlecht geht.

Schuppen © A. Isaacson / WWF USA

Viele Menschen in Afrika, China und Südostasien glauben, die Schuppen der Schuppentiere könnten Krankheiten heilen und böse Geister vertreiben. Dabei bestehen die Schuppen nur aus dem Stoff Keratin, aus dem auch unsere Fuß- und Fingernägel sind.

Der WWF-Plan

Der WWF will die Schuppentiere im Salonga-Nationalpark vor der Wilderei schützen. Das geht am besten, wenn Wildhüterinnen und Wildhüter sich oft in der Nähe der Tiere aufhalten. Dafür müssen sie allerdings wissen, wo genau diese leben. Um das herauszufinden, starten wir ein Monitoring-Projekt.

Das Wort „Monitoring“ ist Englisch und bedeutet übersetzt so viel wie Überwachung. Meist überwachen Biolog*innen ein bestimmtes Gebiet um herauszufinden, welche Tierarten sich dort aufhalten, wie sie leben und wohin sie sich bewegen. Manchmal durchkämmen Menschen hierfür in einem bestimmten Abstand zueinander ein Gebiet und notieren, wenn sie auf Tiere stoßen oder Kot und Spuren finden.

Auch Wildtierkameras kommen zum Einsatz. Sie werden an Bäumen angebracht und machen Foto- oder Video-Aufnahmen, sobald sich ein Tier vor der Kamera bewegt. Dadurch kann eine Menge über die Tierarten die in dem beobachteten Gebiet leben, herausgefunden werden.

Was kannst du für den Schutz der Schuppentiere tun?

Du kannst anderen Kindern und Erwachsenen von Schuppentieren erzählen, um diese tollen Tiere bekannter zu machen! Halte zum Beispiel in der Schule ein Referat über Pangoline. Außerdem kannst du dich gegen die Abholzung der tropischen Regenwälder Afrikas einsetzen, wo viele Schuppentiere zu Hause sind. Zum Beispiel kannst du darauf achten, nur Schokolade zu essen, durch deren Anbau der Regenwald möglichst nicht zerstört wird.

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