Gefährliche Goldfische

Bitte keine "Aliens" in der Natur auslassen!

Immer wieder wollen Besitzerinnen und Besitzer von Aquarien oder Gartenteichen ihre Goldfische oder Wasserschildkröten loswerden. Sie wissen nicht, wohin damit. Manche lassen die Tiere dann einfach irgendwo in Tümpeln oder Teichen aus. Eine schlechte Idee!

Die Fische selbst können vielleicht überleben, aber sie bringen die anderen Tiere in große Gefahr. Kannst du dir vorstellen, warum? Ganz klar: In in der freien Natur sind alle Lebewesen in einem bestimmten Gebiet gut aufeinander abgestimmt. Sie „kennen“ einander. Frösche zum Beispiel wissen, wer ihre Feinde sind. Sie haben Mittel, wie sie sich vor ihnen schützen können. Bei Goldfischen wissen sie das nicht. Sie sind „Aliens“. Das ganze Gleichgewicht kommt durcheinander.

Laubfrosch: Goldfische fressen seine Kaulquappen!, © by J.Stefan/4nature
Laubfrosch: Goldfische fressen seine Kaulquappen! ©J.Stefan/4nature

Das ist zum Beispiel in den Auen am Tiroler Inn ein großes Problem. Dort fressen ausgesetzte Goldfische den Laich – also die Eier – von Erdkröten, Laubfröschen und Grasfröschen. Sie fressen auch deren Kaulquappen. So heißen die Larven der Amphibien. Diese Tiere sind jetzt schon selten. Weil die Goldfische selbst keine Fressfeinde haben, vermehren sie sich rasch. Dann brauchen sie noch mehr Nahrung und fressen noch mehr bedrohte Amphibien.

Auf diese Gefahr macht der WWF aufmerksam. Er stellt Schilder an Stellen auf, an denen regelmäßig Tiere ausgesetzt werden. Er fängt ausgesetzte Fische soweit wie möglich wieder ein. Das gelingt jedoch nicht immer. Goldfische die man nicht mehr haben will, sollen in die Zoohandlung zurückgebracht werden!

WWF-Mitarbeiter Toni Vorauer fängt Goldfische mit einer Reuse, © by WWF
WWF-Mitarbeiter Toni Vorauer fängt Goldfische mit einer Reuse ©  WWF

Der WWF hat ein Projekt am Inn. Es heißt INNsieme. Damit wollen Österreich, Deutschland und die Schweiz gemeinsam diesen großen Alpenfluss schützen. An und in ihm sind eine Menge gefährdete Tier- und Pflanzenarten zu Hause. Dazu gehören zum Beispiel Fische wie Äschen, Nasen und Barben. Der Inn ist auch ein wichtiger Lebensraum für verschiedene Vogel- und Schmetterlingsarten. Auch Fledermäuse und der Biber sind am Innfluss zu Hause. Was gesunde Flüsse und Bäche alles können ist erstaunlich!

Bei INNsieme machen auch Schulklassen mit. Es gibt Flusserlebnistage und Ausstellungen. So wurde im Alpenzoo Innsbruck eine große Ausstellung gezeigt: „Aliens in der Au“. Dabei geht es um Tiere die anderen schaden können, weil sie in einem Gebiet „Aliens“, also Eindringlinge sind – und welche Lösungen der WWF dann vorschlägt. 

Ausstellungseröffnung "Aliens im Alpenzoo", © by WWF
Ausstellungseröffnung „Aliens im Alpenzoo“ © WWF

Der WWF arbeitet schon seit vielen Jahren für natürliche, lebendige Flüsse. Im Rahmen des Innsbruck Nature Festivals haben Schüler*innen aus selbst gesammeltem Abfall Rocko, den Mülldrachen gebastelt! Und im Sommer 2021 wurden Kinder eingeladen, Flüsse zu zeichnen. Viele Schulen haben mitgemacht und es konnten über 100 Bilder gesammelt werden 🙂 Schau dir die tollen Kunstwerke an!

Flussbild von Anna K (c) privat

So sieht Anna aus Haiming im Tiroler Inntal „ihren“ Fluss

Wir freuen uns wenn du mithilfst und weiter sagst, dass Goldfische keinesfalls in der Natur ausgelassen werden sollen!

Hinweis: Dieser Inhalt wurde zuletzt vor mehr als einem Jahr aktualisiert. Zahlen und Fakten könnten daher nicht mehr aktuell sein. Bitte benutzen Sie die Globale Suche um aktuellere Inhalte zum Thema auf wwf.at zu finden.

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