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Aliens am Inn! Auf Kriegsfuß mit dem Goldfisch – Episode 6

Wenn harmlos wirkende Eindringlinge den Inn belagern.

Damit die Artenvielfalt am Inn wieder gestärkt wird, sind nicht zwangsläufig immer große Renaturierungsprojekte nötig. Um den heimischen Tieren und Pflanzen zu helfen, reicht es manchmal schon aus, ihren natürlichen Lebensraum vor Eindringlingen zu schützen. Das ist zum Beispiel dann nötig, wenn sich invasive gebietsfremde Arten ausbreiten. Diese gelangen über verschiedene Wege auf neues Territorium und verdrängen dort die heimischen Arten. Und damit werden sie zwangsläufig auch zu einem Problem für die Artenvielfalt. Zu den bekannten Beispielen für gebietsfremde Arten gehört die massive Ausbreitung von Kaninchen in Australien oder der ostasiatischen Wanderratte.

Ausgesetzte Goldfische als große Bedrohung

Auch am Inn haben die SchutzgebietsbetreuerInnen mit einem eigentlich ganz harmlos wirkenden Tier zu kämpfen – nämlich dem Goldfisch. Denn heute werden regelmäßig Goldfische in den Tümpeln der angrenzenden Auen ausgesetzt, wenn sich die HaustierbesitzerInnen nicht mehr um sie kümmern können. Doch der Goldfisch gehört zu den Fressfeinden von zahlreichen heimischen Amphibien und ihren Larven und wird damit zu einer echten Bedrohung. So ist der Grasfrosch heute kaum noch am Inn zu finden und auch einige lokale Populationen der selten gewordenen Erdkröte sind in Tirol mittlerweile komplett ausgelöscht.


Goldfische am Inn, © by WWF Österreich

Um das ökologische Gleichgewicht am Inn wiederherzustellen, gehört es deshalb zur Aufgabe der SchutzgebietsbetreuerInnen, gebietsfremde Arten wie den Goldfisch, wieder mühsam aus den Tümpeln zu fischen und anschließend in die Zoohandlungen zurückzubringen. Noch besser wäre es aber, wenn gebietsfremde Arten gar nicht erst in die freie Natur gelangen würden. Ob Goldfisch, Schildkröte oder Schlange: Wer sein Haustier in die „Freiheit“ entlässt, tut damit weder dem Tier, das nur die Lebensbedingungen in einem Aquarium kennt, noch der Natur einen Gefallen. Wer keine Zeit mehr für sein Aquarien- oder Terrarientier hat, sollte sich daher zu aller erst bei seiner Zoohandlung informieren, ob die Tiere auch wieder zurückgenommen werden.

Gebietsfremde Pflanzen verdrängen heimische

Das Problem mit den invasiven Arten betrifft aber nicht nur die Tier- sondern auch die Pflanzenwelt. So werden die Innufer geradezu überwuchert vom Indischen Springkraut, der Kanadischen Goldrute oder dem Japanischen Staudenknöterich, die hier natürlicherweise gar nicht vorkommen würden. Obwohl diese gebietsfremden Pflanzen eigentlich sehr schön anzusehen sind, wachsen sie besonders schnell und nehmen den heimischen Arten das nötige Sonnenlicht und verdrängen sie. Deshalb versuchen die SchutzgebietsbetreuerInnen in mühsamer Arbeit, die gebietsfremden Pflanzen am Inn wieder zu entfernen und besonders wertvolle Bereiche vor ihnen zu schützen.


Indisches Springkraut, © by Lisa Reggentin / WWF Österreich

Kurzfilm-Serie – 10 spannende Folgen über den Inn

Wir zeigen Ihnen die vielschichtigen Facetten des Inns: Von seinem wilden Ursprung in der Schweiz, seinen wenig verbliebenen Naturoasen, erfolgreichen Renaturierungen bis zu den harten Verbauungen durch Verkehrsnetze, Hochwasserschutz und Wasserkraft. Mit dem Projekt INNsieme will der WWF Österreich einen Beitrag dazu leisten, dass der Inn im Jahr 2030 wieder die Lebensader des Inntals ist. Die wöchentliche Serie startete am 29. Juni 2021 auf dem Youtube-Kanal von WWF.at!

Hier können Sie die Broschüre “Aliens in der Au” gratis herunterladen.

Hier
finden Sie alle Infos zum Projekt INNBewegung

Weitere Episoden und den Video-Trailer finden Sie in der Übersicht zu unserer WWF-Kurzfilm-Serie über den Inn.

Hinweis: Dieser Inhalt wurde zuletzt vor mehr als einem Jahr aktualisiert. Zahlen und Fakten könnten daher nicht mehr aktuell sein. Bitte benutzen Sie die Globale Suche um aktuellere Inhalte zum Thema auf wwf.at zu finden.

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