© Ralph Frank
Der Wolf kehrt zurück nach Österreich
Ein Zusammenleben ist möglich
Vertrieben
Ursprünglich war der Wolf in ganz Europa zu finden bis der Mensch ihn in Mitteleuropa Mitte des 19. Jahrhunderts schließlich ausrottete. Auch in Österreich galt die Art bis vor wenigen Jahren als „ausgestorben“. Doch eine andere Einstellung der Bevölkerung gegenüber dem Wolf, gesamteuropäische Schutzbemühungen und Schutzgesetze, sowie eine Zunahme an Beutetieren haben es ermöglicht, dass sich die verbliebenen Populationen erholt haben. So konnten Wölfe ihre früheren Lebensräume auf natürliche Weise wieder besiedeln.
Zurückgekehrt
Mittlerweile leben in Österreich wieder wenige Wolfsfamilien sowie umherziehende Einzelwölfe, die auf der Suche nach einem Partner und einem freien Revier sind. Für den WWF ist der Wolf als heimische Tierart ein natürlicher und damit unverzichtbarer Bestandteil unserer Natur. Mit einem großen ökologischen Nutzen: Als Gesundheitspolizei hält der Wolf Wildtiere in guter Kondition. Kranke oder schwache Tiere bemerkt und erbeutet er früher als jeder Jäger. Doch seine Rückkehr stellt uns auch vor Herausforderungen. Denn neben Rehen, Hirschen und Wildschweinen können Wölfe auch Nutztiere wie z.B. Schafe oder Ziegen erbeuten. Damit sind Konflikte vorprogrammiert.
Wird der Wolf wieder heimisch?
Um ein dauerhaftes Überleben des Wolfes zu ermöglichen, setzt sich der WWF darum für ein gutes Management ein. Es schafft die Voraussetzungen für ein konfliktarmes Zusammenleben zwischen Mensch und Wolf. Wichtig ist etwa, die Menschen genau über das Verhalten des Wolfs zu informieren und damit ein realistisches Bild des Wolfs zu zeichnen. Denn Wölfe sind weder wilde Bestien noch Kuscheltiere. Vor allem Landwirte und Landwirtinnen, die Nutztiere halten wollen, müssen dabei unterstützt werden, ihre Tiere mit modernen Methoden fachgerecht zu schützen.

Wissenschaftlicher Name
Canis lupus

Unterarten
32 Unterarten
z.B. Europäischer Wolf (Canis lupus lupus)
Gefährdungsstatus
IUCN (2008): Weltweit nicht gefährdet
Österreich (1994): Offiziell gilt der Wolf noch als ausgestorben

Lebensraum
Nadelwälder, Steppen, Wüsten, Hochgebirge

Bestandszahl
- 45 Wölfe in Österreich (2022)
- 15.000 – 18.000 in Europa
- 170.000 weltweit
Artenlexikon
Bedrohungen
Das bedroht den Wolf
Bedrohung 1: Fehlende Akzeptanz
Der Schlüsselfaktor für eine erfolgreiche Rückkehr des Wolfs nach Österreich ist die Toleranz der Bevölkerung. Ob die Menschen den Wolf akzeptieren können, hängt davon ab, ob die Sorgen vieler Menschen überwunden werden können. Da der Wolf als Fleischfresser neben Wildtieren auch ungeschützte Nutztiere erbeutet, ist es nicht verwunderlich, dass insbesondere die Landwirtschaft dem Wolf derzeit kritisch oder sogar ablehnend gegenübersteht. Auch andere Landnutzer, wie etwa Jägerschaften, stellen sich die Frage, welchen Einfluss der Wolf auf die Wildbestände und damit auf die Jagd haben wird.

Bedrohung 2: Illegale Tötungen
Das Thema Wilderei betrifft nicht nur ferne Länder und exotische Tierarten, sondern ist auch in Österreich eine große Bedrohung für gefährdete Arten wie Luchs, Fischotter und viele Greifvögel-Arten. Als streng geschütztes Tier darf der Wolf nicht getötet werden. Dennoch stellt illegale Verfolgung eine der größten Gefahren für den Wolf dar. Zwar wurde in Österreich erst ein Fall nachgewiesen, doch ist anzunehmen, dass die Dunkelziffer hoch ist. Wilderei ist jedenfalls eine Straftat und kein Kavaliersdelikt.
ILLEGALE WOLFS-TÖTUNG WURDE NACHGEWIESEN. DIE DUNKELZIFFER IST HÖHER.
Bedrohung 3: Mangelhaftes Management
Durch ihr natürliches Verhalten geraten Wölfe immer wieder in Konkurrenz zu menschlichen Landnutzungsinteressen. Ein gutes Wolfsmanagement kann die drohenden Konflikte durch entsprechende Empfehlungen und Handlungsanweisungen aber minimieren. In Österreich ist dies die Aufgabe der Bundesländer. Für ein effektives Management braucht es aber entsprechende Strukturen, ausreichend finanzielle Mittel und Fachpersonal. Allesamt Faktoren, die in Österreich noch nicht ausreichend vorhanden sind. Mangelhaftes Management kann dazu führen, dass falsche Schwerpunkte gesetzt werden, zum Beispiel Konflikte einzig durch die Entnahme, also die Tötung, von Wölfen zu lösen. Wölfe sind jedoch streng geschützt und ihre Tötung nur in seltenen Ausnahmefällen erlaubt.

Lösungen
So können wir den Wolf schützen
Lösung 1: Herdenschutz und Koexistenz fördern
Landwirte müssen dabei unterstützt werden ihre Nutztiere vor Übergriffen durch Wölfe fachgerecht zu schützen. Dafür braucht es die technologische Unterstützung von Tierhaltern, klare Regelungen und kompetente Ansprechpartner. Der WWF setzt sich weiters dafür ein, dass ausreichend dotierte Fördertöpfe für Zäune, Hirten und Herdenschutzhunde zur Verfügung stehen. Zudem unterstützt der WWF im Rahmen von Projekten die Umsetzung von Herdenschutzmaßnahmen. Außerdem versucht der WWF die Akzeptanz gegenüber dem Wolf durch Aufklärung, Wissensaustausch und Einbindung verschiedener Interessensgruppen zu verbessern.
Lösung 2: Einsatz gegen Wildtierkriminalität
Wölfe stehen unter strengem Schutz. Dennoch kommt es immer wieder zu Fällen illegaler Verfolgung. Wilderei darf nicht länger als Kavaliersdelikt gelten. Der WWF arbeitet gemeinsam mit Partnern daran, dass die illegale Verfolgung von streng geschützten Arten als gravierendes Problem erkannt und entsprechend bekämpft wird. Dafür braucht es die Aufklärung der Bevölkerung, die Fachkenntnis bei den Behörden, mehr Kontrollen und eine konsequente Strafverfolgung. Damit das passiert müssen vor allem die ermittelnden Behörden mehr Ressourcen bekommen. Der WWF setzt auch Anreize, damit Umweltdelikte gemeldet werden. Außerdem arbeiten wir daran, dass die rechtlichen Rahmenbedingungen zur Verurteilung von Straftätern ausgeschöpft werden. Aus Sicht des WWF ist es zudem wichtig, die Zusammenarbeit zwischen Exekutive, Justiz und Wissenschaft bzw. Experten und Expertinnen auszubauen.

Lösung 3: Rechtskonformes Management
Das Wolfsmanagement in Österreich muss den EU-rechtlich verankerten Schutz des Wolfes gewährleisten sowie ein möglichst konfliktfreies Miteinander unterstützen. Der WWF setzt sich deshalb für die Verbesserung des Wolfsmanagements in Österreich ein. Dazu braucht es intensivere Datenerhebung, eine wissenschaftliche Dokumentation der Wolfsvorkommen sowie die einheitliche Aufbereitung der Daten österreichweit. Die Kommunikation und Information über aktuelle Nachweise von Wölfen in Österreich und über ihr Verhalten muss sachlich erfolgen. Angstmache und die Verbreitung von Falschmeldungen hingegen verhindern ein konfliktarmes Miteinander. Die Abstimmungsarbeit zwischen den Bundesländern und auch mit den Nachbarstaaten, die bereits jahrzehntelange Erfahrung mit dem Thema Wolf haben, muss verstärkt werden.

Der Wolf ist heimgekehrt. Platz in unserer Natur findet er genügend, doch um langfristig zu überleben, braucht er auch Platz in unseren Köpfen.
Projekte
So schützt der WWF den Wolf – eine Auswahl an Projekten
LIFE EuroLargeCarnivores
Ziel des LIFE-Projektes EuroLargeCarnivores ist es das Zusammenleben mit großen Beutegreifern in Europa zu verbessern. Dafür haben sich 16 WWF-Organisationen in Europa sowie vier Partnerorganisationen zusammengeschlossen. Zusammen arbeiten wir daran eine europäische Plattform zu schaffen, auf der sich Praktiker und Experten aus unterschiedlichen Branchen über Grenzen hinweg austauschen können. Das Projekt fördert den Dialog zu Praxisbeispielen und möglichen Lösungsansätzen für die gesellschaftlichen, politischen und wirtschaftlichen Herausforderungen, die Wolf, Luchs, Bär und Vielfraß mit sich bringen. Dabei stehen die Vermeidung und der Umgang mit Konflikten zwischen Menschen und den Wildtieren im Mittelpunkt. Ein Schwerpunkt liegt auch der Förderung von Herdenschutzmaßnahmen durch Erfahrungsaustausch.
Einsatz gegen Wildtierkriminalität
Der WWF arbeitet daran, dass das Problem von Wildtierkriminalität sichtbar gemacht und gemeinsam mit strategischen Partnern bekämpft wird. So haben wir in den letzten Jahren mit der Auslobung von Prämien versucht die Aufklärungsarbeit der Polizei zu unterstützen. Denn Erfahrungswerte zeigen, dass dieser Anreiz zusätzliche Hinweise und neue Ermittlungsstränge für die Polizei liefern kann. Im Jahr 2015 etwa führte die ausgesetzte Prämie nach einem Luchs-Fund zur Ergreifung eines Ehepaars. Beide wurden zu einer Geldstrafe und Schadensersatzzahlung verurteilt, der Jagdschein wurde ihnen für mehrere Jahre entzogen. Auf einen ähnlichen Fahndungserfolg hofften wir im Zuge der Ermittlungen zu einem gewilderten Wolf in Tirol. Der WWF hat außerdem gemeinsam mit dem Tiroler Jägerverband und Naturschutzbund eine Allianz gegen Wildtierkriminalität in Tirol gegründet. Gemeinsame Aktivitäten innerhalb der Allianz sollen dazu beitragen Fälle von Wildtierkriminalität zur Anzeige zu bringen, Täter strafrechtlich zu verfolgen und ein Bewusstsein für das Problem der illegalen Verfolgung schaffen. Mit anderen Landesjagdverbänden arbeitet der WWF ebenfalls am Thema Wildtierkriminalität. Weiters arbeiten wir am Aufbau und der Verbesserung der Zusammenarbeit zwischen den Ermittlungsbehörden und der Justiz. Denn das erhöht die Chancen für Verurteilungen von Wilderern.
Umsetzung eines rechtskonformen Managements
Wir setzen uns für ein seriöses Wolfsmanagement in Österreich ein. Das umfasst nicht nur eine sachliche Information der Öffentlichkeit, sondern auch den konkreten Einsatz für mehr Herdenschutz und höhere Entschädigungen bei der Politik. Die Basis für ein Management bilden sogenannte Managementpläne, in denen festgelegt wird, wie die Behörden mit einer bestimmten Tierart umgehen sollen. Bei der Erstellung solcher Managementpläne werden meist Interessensgruppen eingebunden. Der WWF Österreich ist bei der Entstehung verschiedener Leitfäden für den Wolf beteiligt.
Wir zeigen Wege auf, wie das Ziel der Integration einer überlebensfähigen Wolfspopulation in Österreich erreicht werden kann und sorgen dafür, dass Maßnahmen zur Erreichung dieses Zieles umgesetzt werden. Teilweise ist der WWF auch in die Umsetzung von Managementmaßnahmen involviert. So hat der WWF Österreich nicht nur Öffentlichkeitsarbeit und Bewusstseinsbildung durchgeführt, sondern auch Herdenschutzmaßnahmen initiiert und finanziert. Wir sorgen dafür, dass Artenschutzbemühungen um den Wolf nicht durch rechtswidriges Management konterkariert werden. Deswegen zeigt der WWF Mängel beim Management auf und beschreitet, wenn nötig, auch den Rechtsweg, um ein rechtskonformes Management in Österreich durchzusetzen.
Weiterführende Informationen zum Wolf
Schützen Sie den Wolf
mit einer
Patenschaft!
Gemeinsam können wir uns dafür einsetzen Ängste abzubauen und für mehr Akzeptanz für die Rückkehr des Wolfes zu sorgen. Ihre Patenschaft macht den Unterschied!
Häufig gestellte Fragen zum Wolf
Woher weiß man, wie viele Wölfe in Österreich leben?
Aus den Spuren, die der Wolf hinterlässt. So kann etwa aus Speichelresten an gerissenen Beutetieren, Kot oder Haaren, dessen Erbsubstanz (DNA) herausgelesen werden. Vorausgesetzt die Probe ist frisch genug, lässt sich beispielsweise feststellen, ob es sich um einen Wolf handelt oder um einen Hund. Auch das Geschlecht des Tieres kann so ermittelt werden. Manchmal gelingt es auch, Wölfe auf einem Foto nachzuweisen. Foto-Nachweise sind aber nicht zur individuellen Unterscheidung von einzelnen Tieren geeignet. Dennoch können aus all diesen Daten Informationen zur Anzahl der Wölfe in Österreich gewonnen werden. Dabei handelt es sich immer um Richtwerte. In Österreich liegt die Zuständigkeit für Wildtiere bei den Behörden der jeweiligen Bundesländer. Die genetischen Analysen und andere Forschungsarbeiten werden am Forschungsinstitut für Wildtierkunde und Ökologie (FIWI) gemacht. Die Arbeit des FIWI wird vom WWF finanziell unterstützt.
Wie viele Wölfe leben in Österreich?
In den letzten Jahren hat die Zahl der Wolfshinweise in Österreich stetig zugenommen. Ab dem Jahr 2009 wurden jährlich mehrere einzelne Wölfe bei uns genetisch bestätigt. Der Nachweis des ersten Rudels gelang 2016 am Truppenübungsplatz Allentsteig (Niederösterreich). Zwischen 2018 und 2020 gab es andernorts im Norden von Niederösterreich jeweils zwei weitere Reproduktionen. 2020 wurden laut den Daten des Österreichzentrums Bär Wolf Luchs bis zu 40 verschiedene Wölfe, inklusive Welpen und Jungwölfe nachgewiesen. Österreich spielt eine wichtige Rolle als Schnittstelle für die Vernetzung der europäischen Wolfspopulationen. Wölfe sind kommen aus (fast) allen Himmelsrichtungen zu uns: aus dem Westen (Westalpen), Süden (Dinariden) und Osten (Karpaten bzw. Baltikum), aber auch aus Deutschland. Manchmal ziehen sie nur durch, manchmal bleiben sie. Mit der Bildung weiterer Wolfsfamilien in Österreich ist daher zu rechnen. Mehr Infos und eine Verbreitungskarte findest du hier.
Hat der Wolf heutzutage überhaupt Platz in Europa?
Wie gefährlich ist der Wolf für den Menschen?
Die Gefahr, von einem Wolf angegriffen zu werden liegt nahezu bei Null. Die Wahrscheinlichkeit, dass einem beim Spaziergang im Wald ein Ast auf den Kopf fällt ist dagegen weitaus höher. Natürlich hat der Wolf das Potenzial Menschen zu verletzen, doch ihre Gefährlichkeit wird oft weit überschätzt. Deshalb sollte man Wölfen – genauso wie anderen Wildtieren auch – mit Respekt begegnen und ihnen nicht nachlaufen und sie keinesfalls füttern. Im Vergleich zu anderen wehrhaften Tieren wie Kühen oder Gefahren, die z.B. durch Zecken ausgehen ist in den letzten Jahrzehnten bei einer Anwesenheit von ca. 15.000 Wölfen in Europa äußerst wenig passiert. Dahingegen gab es 2016 alleine in Österreich rund 3.100 spitalsbehandelte Verletzungen durch Hundebisse. Auch sterben pro Jahr zwei Personen in Österreich bei Wildunfällen und ca. 260 werden jährlich durch Wild verletzt.
Mehr Infos wie man sich bei einer Wolfsbegegnung verhalten sollte, gibt es hier: https://www.wwf.at/de/wolf_praxistipps/ -> VERLINKUNG anpassen
Warum kann man Wölfe nicht einfach bejagen?
Andererseits gibt es derzeit auch keine Nachweise, dass Vieherden durch eine gezielte Bejagung geschützt werden können. Solche Maßnahmen haben sich im Gegenteil als kontraproduktiv herausgestellt. Das zeigt eine im Jahr 2016 erschienene Studie im US-amerikanischen Fachjournal ‘Frontiers in Ecology and the Environment’. Getötete Wölfe führten in fast einem Drittel der untersuchten Fälle zu mehr Nutztier-Schäden. Herdenschutzmaßnahmen und visuelle Abschreckungen wie Flatterbänder hingegen erfreuten sich großer Wirksamkeit. In 80 Prozent der untersuchten Fälle nahmen die Risse deutlich ab. Der Abschuss einzelner Wölfe zum Schutz von Schafherden greift deshalb zu kurz oder ist sogar kontraproduktiv. Warum? Solche Eingriffe bringen die soziale Struktur in Wolfsfamilien durcheinander. Der Abschuss eines Elterntieres kann beispielsweise dazu führen, dass Wölfe ihr Jagdverhalten ändern, einzeln auf die Jagd gehen und wegen der fehlenden Erfahrung auf leichter zu erbeutende Tiere wie ungeschützte Schafe ausweichen müssen anstatt Wildtiere zu fressen.
Gefährden Wölfe den Wildbestand in unseren Wäldern?
Mit der Anwesenheit des Wolfes verändert sich also nicht so stark die Anzahl, jedoch das Verhalten des Wildes, seine Einstände und seine Rückzugsflächen. Es ist aber schwer allgemeine Aussagen darüber zu treffen, da jedes Gebiet ganz verschieden ist. Der Wolf kann insgesamt die Biodiversität einer Region sogar erhöhen. Wenn Wölfe etwa mehr Säugetiere wie Füchse oder Goldschakale und große Pflanzenfresser jagen, profitieren davon die Beutetiere der Räuber bzw. die Futterpflanzen. Denn sie haben dadurch weniger Fressfeinde.
Wie viele Schafe frisst der Wolf?
Wölfe sind überwiegend Fleischfresser und fressen grundsätzlich das, was sie leicht erbeuten können. Das heißt die Hauptbeute des Wölfe ist die jeweils häufigste Schalenwildart eines Gebietes. In Mitteleuropa sind das meist Rotwild, Rehe, Wildschweine oder Gamswild. Aber auch kleinere Wildtierarten wie Biber, Dachs, Hase, Waschbär bis hin zur Maus sowie kleinere Beutegreifer wie Füchse oder Marderhunde zählen zu den Beutetieren. Falls Nutztiere (insbesondere Schafe und Ziegen) allerdings nicht ausreichend geschützt sind kann der Wolf auch sie als „leichte Beute“ annehmen. Einer Untersuchung aus Deutschland zufolge, ernährt sich der Wolf zu über 96 Prozent von Wild. Das sind die Ergebnisse einer Analyse von über 2.000 Kotproben des Wolfes. Nutztiere wie zum Beispiel Schafe machen dagegen weniger als ein Prozent aus.
Wie funktioniert der Herdenschutz genau?
Es gibt verschiedene Möglichkeiten, Weidetiere zu schützen. Je nach Art, Haltungsbedingungen, Gelände und anderen Faktoren unterscheiden sich die Methoden. Einerseits gibt es Anpassungen, die im Betriebvorgenommen werden können wie z.B. Einstallen oder die Anpassung des Weidemanagements. Darüber hinaus kann man Herden auch mit Herdenschutzhunden und elektrifizierten Zäunen (z.B. 90 cm hohe Netzzäune) gut schützen. Wie viele Herdenschutzhunde benötigt werden kommt es auf die Größe der zu schützenden Herde und das Gelände an. Oft ist es notwendig, dass zusätzlich Hirten und deren Hütehunde in Kombination mit Herdenschutzhunden die Herde betreuen. Denn die mit Hunden zu schützenden Nutztierherden sollten möglichst kompakt und homogen sein. Anpassungen in der Bewirtschaftungsweise oder Herdenzusammenlegungen sind daher manchmal unumgänglich.
Eine Grundvoraussetzung für erfolgreichen Herdenschutz sind sind zudem Motivation und Engagement der Nutztierhalter und/oder Alpbewirtschafter. Der Einsatz von fachkundigen Hirten hat auch über Herdenschutz hinaus eine Reihe von Vorteilen: Die Herde wird bestens versorgt, weil der Hirte sie zu jeweils passenden Weiden führen kann. Die Weideflächen werden optimal abgegrast, Über- und Unterbeweidung vermieden. Das nützt auch der Artenvielfalt auf den Almen. Außerdem kann sich der stets anwesende Hirte bestmöglich um setzende Schafe, junge Lämmer, sowie kranke und verletzte Tiere kümmern.
Genauere Informationen darüber wie Herdenschutz gelingen kann, finden Sie in unserer Broschüre Herdenschutz – Basisinformation für Tierhalter und Interessierte. (Download) NOCH VERLINKEN
Aktuelles zu bedrohten Arten
WWF-Erfolg: Neue Hoffnung für Nashörner in Kenia
Großartige Neuigkeiten aus Afrika: Im Jahr 2022 wurde in Kenia kein einziger Vorfall von Nashornwilderei gemeldet. Außerdem gab es seltenen Nachwuchs.
WWF-Bilanz nach “Jahr des Tigers”: Lichtblicke im Artenschutz
Asiatisches Mondjahr im Zeichen des Tigers geht zu Ende: Zahl der Tiger durch Schutzmaßnahmen gestiegen – Umweltschutzorganisation im Einsatz gegen illegale Wilderei bestärkt
Luchs Norik und sein Weg in die Freiheit
Großes Abenteuer für den jungen Luchs: Er wurde im Nationalpark Kalkalpen ausgewildert.
WWF-Bilanz: Diese Tiere sind die Gewinner und Verlierer des Jahres 2022
Rote Liste gefährdeter Arten so lang wie noch nie – Rentiere, Breitmaulnashörner und Störe als Verlierer – Gewinner: Seeadler in Österreich, Buckelwale und Haie – WWF fordert ambitionierte Umsetzung des neuen globalen Artenschutz-Abkommens
Neues Weltnaturabkommen zum Ende der COP15
Die Weltnaturkonferenz (COP15) hat sich auf ein Abkommen für die biologische Vielfalt geeinigt. Das Ergebnis ist ein Erfolg – mit ein paar Schwächen.
WWF zum Weltnaturabkommen: Ein Erfolg mit Schwächen
Zumindest 30 Prozent der Land- und Meeresfläche sollen bis 2030 unter Schutz stehen – Rechte indigener Gruppen festgeschrieben – Schwächen bei geplanter Umsetzung
WWF warnt vor drohendem Scheitern der Weltnaturkonferenz
Verhandlungen zeigen teils Rückschritte gegenüber bisherigen Verträgen – Verhärtete Fronten und festgefahrene Positionen – Finanzierung als Schlüsselfrage
WWF kritisiert grausame Jagd auf Fischotter in Kärnten
Tötung von hunderten Fischottern im Land ist Frontalangriff auf streng geschützte Art – Einsatz von Totschlagfallen führt zu qualvollem Tod – WWF fordert mehr Gewässerschutz statt Sündenbock-Politik
Auf dünnem Eis: Klimakrise und Lebensraum-Verlust bedrohen die Könige der Arktis
Eisbären “gefährdet” laut Roter Liste, weiterer Rückgang der Bestände befürchtet – WWF fordert von Weltnaturkonferenz Schutz von 30 Prozent der Landes- und Meeresfläche bis 2030