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Nachhaltiger Finanzmarkt
Kapitalströme für eine lebenswerte Zukunft

Die Finanzindustrie ist ein essentieller Teil der Lösung, um eine Trendumkehr für unseren Planeten zu schaffen. Denn hier wird entschieden was finanziert wird: Unternehmen und Projekte, die der Umwelt und unserem Klima schaden oder jene, die unseren Planeten schützen. Gelingt es uns Finanzströme umzuleiten und dadurch die globale Erderwärmung auf 1,5°C Grad zu begrenzen, können drastische Auswirkungen der Klimakrise und des Artensterbens abgewendet werden. Dies ist nur durch nachhaltig ausgerichtete öffentliche und private Investitionen zu stemmen.

Die Risiken für die Weltwirtschaft sind umweltbezogen

Unser Planet verändert sich. Durch die fortschreitende Klimaerhitzung und die zunehmende Verknappung natürlicher Ressourcen geraten immer mehr Ökosysteme an ihre Belastungsgrenzen. Extreme Wetterereignisse, große Umwelt- und Naturkatastrophen, das fortschreitende Artensterben, gepaart mit einem politischen und wirtschaftlichen Versagen, haben bereits begonnen unsere Gesellschaft und unseres Wirtschaftssystems zu verändern.

Erstmals waren 2020 im Weltrisikobericht die fünf größten globalen Risiken für die Weltwirtschaft allesamt umweltbezogen. Trotzdem verbraucht die Menschheit ungebremst lt. WWF Living Planet Report die Ressourcen von 1,6 Planeten. Unsere Erde gerät an ihre Grenzen. Diese Entwicklungen stellen uns nicht nur als Gesellschaft, sondern auch als Wirtschaftstreibende vor neue Herausforderungen.

Globale Klimakrisen: 1,5° vs 2°

Ein nachhaltig ausgerichteter Finanzmarkt kann diese Risiken als Chance nutzen.

Durch die Integration von Nachhaltigkeitsaspekten im Kerngeschäft von Finanzdienstleistungsunternehmen werden Risiken besser steuerbar. Unternehmerische Anlage- und Finanzentscheidungen verfolgen dabei einen langfristigen Zeithorizont. Der Einfluss von neuen Geschäftsmodellen und innovativen Technologien auf die Wertentwicklung von Kapitalanlagen und Portfolios wird kalkulierbar. Doch damit nicht genug: Zusätzlich können Kapitalströme in nachhaltige Bereiche umgelenkt und zukunftsfähige Lösungen einer nachhaltigen Wirtschaft und Gesellschaft genutzt werden.

Kluge Lösungen aus der "One Planet" Perspektive

Es ist höchste Zeit, das Potential nachhaltiger Finanzströme zu nutzen.

Um den dringend notwendigen Richtungswechsel voranzubringen, braucht es verantwortungsbewusste Finanzinstitute. Diese müssen ihre gesellschaftliche Verantwortung wahrnehmen und sich der Herausforderung stellen, Nachhaltigkeit umfassend im Kerngeschäft zu implementieren.

WWF sieht Sustainable Finance als Kerntreiber für eine nachhaltige Transfomation

Der WWF will mit seiner Expertise als Umweltorganisation den Finanzmarkt unterstützen. Gemeinsam mit unserem internationalen Netzwerk haben wir es uns daher zur Aufgabe gemacht, den Wandel hin zu einem zukunftsfähigen Finanzsystem zu fördern. Dafür setzen wir auf verschiedenen Ebenen an.

Neben unserer politischen Arbeit, der Förderung von Transparenz in Österreich sowie der Bewusstseinsbildung bei Endverbraucher*innen, steht hier die direkte Zusammenarbeit mit Vertretern aus der Finanzbranche im Vordergrund. Risiken sollen so minimiert und Chancen besser genutzt werden. Mit effektiven, praxisnahen Ansätzen, unter Berücksichtigung regulatorischer Vorgaben und aktuellen Marktstandards, unterstützen und begleiten wir unsere Kooperationspartner bei ihrer nachhaltigen Transformation. So soll eine dauerhaft faire Balance zwischen umweltbezogenen sowie gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Interessen erzielt werden.

Denn mit einem generationenübergreifenden Zeithorizont, ökologischen und sozialen Standards im Kerngeschäft sowie praxisnaher Lösungen und Instrumente, die den Wert der Natur mitberücksichtigen, kann nicht nur ein finanzieller Wertzuwachs, sondern auch einen Mehrwert für Mensch und Natur entstehen.

Kontakt

Jakob Mayr
Programmmanager Sustainable Finance
Mobil: +43 676 83 488 217
E-Mail: jakob.mayr@wwf.at

Finanzunternehmen müssen stärker spüren, dass es den Menschen nicht egal ist, welche Folgen ihre Geldanlage hat. Sowohl die Klimakrise als auch der Raubbau an der Natur werden durch fehlgeleitete Finanzströme befeuert. Daher braucht es hier eine nachhaltige Trendwende, um deutlich mehr Gelder in klima- und umweltfreundliche Projekte zu lenken.