Wie die Tierwelt überwintert

13. Januar 2022 | Team Panda News

Brrr, kalt! Rasch, rein ins Warme! Das gilt im Winter nur für uns Menschen. Die Wildtiere leben das ganze Jahr hindurch im Freien. In der kalten Jahreszeit ist das besonders schwierig. Die Nahrung ist dann sehr knapp.

In diesem Artikel verraten wir dir, welche Strategien Tiere haben, um den Winter zu überleben. Du erfährst auch, was du selbst tun kannst, um sie zu unterstützen.

 

Die besten Wintertricks der Tiere

 

Alpenmurmeltier, © by WildWondersOfEurope/Lesniewski
Alpenmurmeltier © WildWondersOfEurope/Lesniewski

Marathonschlaf halten
Wer liebt es nicht, richtig auszuschlafen – aber gleich ein halbes Jahr? So lange hält das Murmeltier Winterschlaf! Seine Körpertemperatur fällt dabei auf fünf Grad und es macht pro Minute nur zwei Atemzüge.

Der Siebenschläfer schläft sieben Monate, der Igel sechs, die Fledermaus fünf. Um Fettreserven anzusammeln, heißt es im Sommer und Herbst: Fressen bis zum Umfallen!

Im winterlichen Wald, © by Diana Rudenko / WWF
Im winterlichen Wald © Diana Rudenko / WWF

Auf Sparflamme schalten
Pflanzenfresser wie Hirsch, Reh, Steinbock und Gams schalten in den „Energiesparmodus“:
Die Tiere fressen nur die Hälfte, das Herz schlägt nur noch halb so oft, ihre Körpertemperatur wird stark abgesenkt.

Dadurch verlieren sie allerdings die Fähigkeit zur schnellen Flucht. Werden sie aufgescheucht, schalten sie auf „Alarmbereitschaft“ um, was sehr viel Kraft kostet.

Ein Huchen, © by Clemens Ratschan
Ein Huchen © Clemens Ratschan

Abtauchen
Als wechselwarme Tiere passen Fische ihre Körpertemperatur an die Außentemperaturen an. Friert ein See oder Fluss von oben beginnend zu, sinkt das wärmere Wasser hinab. Am Boden hat es gemütlichere Temperaturen.

Dort grundeln Barsch, Zander, Hecht & Co. gemächlich umher. Ihr Herz schlägt nur ganz langsam, sie verbrauchen kaum Energie und müssen nichts fressen.

Ein Luchs im Schnee, © by naturepl.com/K&Hubert/WWF
Ein Luchs im Schnee © naturepl.com/K&Hubert/WWF

Brennstoff einlagern
Wolf, Luchs, Fuchs und Marder sind im Winter genauso viel unterwegs wie im Sommer. Ihre Beutetiere sind schließlich immer vorhanden. Zum Jagen brauchen sie jede Menge „Brennstoff“, also Energie in Form von Nahrung!

Honigbienen im Stock, © by pixabay
Honigbienen im Stock © pixabay

Drinnen zusammenkuscheln
Honigbienen überwintern im Stock, den sie selbst heizen. Sie rücken zu einem Knäuel, der „Wintertraube“, zusammen und erzeugen im Teamwork durch Flügelschlag Wärme. Die Königin sitzt im Zentrum.

Europäischer Fischotter , © by pixabay
Europäischer Fischotter © pixabay

Wintermantel dabeihaben
Eine gute Isolierung hilft allen, aber besonders Wassertieren. Den Fischotter schützt sein dichtes Fell. Auf der Fläche eines Daumennagels wachsen ihm rund 50.000 Haare! Die menschliche Kopfhaut bringt es bloß auf 120…

Marienkäfer, © by pixabay
Marienkäfer © pixabay

Frostschutzmittel herstellen
In Unterschlüpfen wie Laubhaufen oder modrigen Baumstämmen, überwintern die meisten Insekten in Kältestarre. Einige, wie der Marienkäfer, erzeugen sogar ihren eigenen Gefrierschutz aus Zuckeralkohol.

Dieser verhindert, dass sich in der Körperflüssigkeit Eis bildet – ähnlich wie Frostschutzmittel beim Auto.

Der Weißstorch , © by P. Buchner / 4nature
Der Weißstorch © P. Buchner / 4nature

Auf Weltreise gehen
Zugvögel legen auf ihrem Weg in den Süden riesige Entfernungen zurück. Um Kraft zu sparen, bewältigt der Weißstorch die Reise im Segelflug, statt aktiv mit den Flügeln zu schlagen. Dafür nutzt er warme Aufwinde.

Ein Stockentenerpel, © by pixabay
Ein Stockentenerpel © pixabay

Barfuß aufs Eis stellen
Enten haben einen „Wärmetauscher“: Ihr Blut strömt vom warmen Körper Richtung Füße und kühlt sich auf dem Weg nach unten ab. Anschließend wird das kalte Blut wieder hinauf transportiert und dabei erwärmt.

Weil die Füße so kalt sind, ist der Unterschied zur Bodentemperatur gering und die Ente kühlt selbst dann nicht aus, wenn sie stundenlang übers Eis watschelt.

Biber, © by J. Kresse/WWF-AT
Biber © J. Kresse/WWF-AT

Kühlschrank verwenden
Auch der Biber gehört zu den Tieren, die ohne Unterbrechung aktiv sind. Er fällt Bäume, um an die zarten Zweige der Kronen zu gelangen. Meist stürzen die Stämme ins eisige Wasser am Ufer.

So bleibt die Nahrung viele Wochen lang frisch und der Biber kann sich immer wieder bedienen.

Wie du helfen kannst

 

Bevor sich Winterschläfer wie Igel oder Siebenschläfer für mehrere Monate aufs Ohr hauen, müssen sie erst ein flauschig-lauschiges Plätzchen finden! Zum Beispiel in einem hohlen Baumstamm, einer Kompostkiste, unter einem Laubhaufen oder in einer Erdhöhle. Dort darf kein Frost rein!

Damit die Tiere ihr „Schlafzimmer“ mit ihrer ganz eigenen „Bettwäsche“ auspolstern können, brauchen sie Heu, Stroh, Blätter, Haare, Wolle …

  • Lasst daher im Garten heimische Pflanzen wachsen und verwendet kein Gift! Wenn einige Laubhaufen und altes Gehölz liegen bleiben, hilft das den Tieren sehr.

 

Eine verblühte Distel bietet Lebensraum!, © by pixabay
Verblühte Distel: ein toller Lebensraum! ©pixabay

Schneidet nach dem Sommer nicht alles weg, was verblüht ist!
In hohlen Pflanzenstängeln können zum Beispiel Wildbienen überwintern. Lade dir hier unsere TEAMPANDA-TIPPS: Hilf den Insekten herunter und lies nach, wie du Igeln helfen kannst.

Winterschläfer schlafen wie betäubt. Kurze Wachphasen dürfen nicht zu oft vorkommen, denn das Aufwachen strengt sie furchtbar an. Auch für Reh & Co im „Energiesparmodus“ ist jede Störung gefährlich!

  • Bleib daher beim Spazierengehen auf den beschilderten Wegen und beim Skifahren auf der Piste! Dadurch störst du Wildtiere nicht in ihrem „Wohnzimmer“.
  • Übrigens: Die allermeisten Wildtiere kommen ohne unsere Fütterung aus und sie bleiben so auf Dauer auch gesünder. Viel entscheidender ist, dass ihre Lebensräume erhalten bleiben. Wer Vögel füttern möchte, sollte dies, sobald damit begonnen wurde, täglich bis zum Ende des Winters beibehalten. Das ist sehr wichtig, da sich die Vögel auf ihre angestammten Futterplätze verlassen! Hier findest du unsere Anleitung für selbst gemachte Bio-Meisenknödel.


Kennst du schon unser Video „Die Wintertricks der Tiere?“ Schau doch mal rein!

 

 

Endlich ist der Frühling da!

 

Guten Morgen, lieber Igel!, © by pixabay
Guten Morgen, lieber Igel! © pixabay

Im Frühjahr steigt die Körpertemperatur der Winterschläfer wieder langsam an. Bei etwa 15 Grad Celsius beginnt das große Zittern: So erwärmen die Muskeln alle lebenswichtigen Organe und die Tiere wachen auf.

Rückfragen

Weitere Neuigkeiten

Pia Panda feiert ihr Geburtstagsfest

Pia Panda feiert ihr Geburtstagsfest

Hallo! Fein, dass du meinen Aufruf in der Spatzenpost gelesen und mitgemacht hast! Dort habe ich euch ja erzählt, dass ich meinen Geburtstag feiere. Ihr Kinder habt in einer großen Umfrage Vorschläge gemacht, wie ich heißen soll. Das Ergebnis: Mein Name ist Pia!...

mehr lesen
„Champions for Nature“ schützen die Umwelt

„Champions for Nature“ schützen die Umwelt

Sicher hast du sie schon mal gesehen, die Kinder und Jugendlichen, die in ihren typischen Uniformen als Pfadfinderinnen und Pfadfinder zu erkennen sind. Sie tragen das weinrote Hemd bzw. das blaue Polo und ihr Halstuch als Zeichen, Teil einer großen Bewegung zu sein,...

mehr lesen
Tiere in Not: So kannst du Igeln helfen!

Tiere in Not: So kannst du Igeln helfen!

Igel schützen - so gehts! Igel haben es nicht leicht: Sehr oft werden sie von Autos überfahren. In Wohngebieten finden sie immer seltener einen passenden Unterschlupf. Außerdem geht ihre natürliche Nahrung zurück, denn Igel sind ja Insektenfresser. Jetzt müssen sie...

mehr lesen
Aus Müll entsteht Kunst!

Aus Müll entsteht Kunst!

Im Rahmen des Innsbruck Nature Festivals und von INNsieme führten der WWF und Natopia mit der 5. Klasse der Waldorfschule Innsbruck einen ungewöhnlichen Workshop durch: Turn Trash into Art - Kunst aus Müll Vorerst sammelten die Schülerinnen und Schüler Müll, der im...

mehr lesen
Augen auf beim Andenkenkauf

Augen auf beim Andenkenkauf

Wer eine Reise macht, nimmt auch gerne Andenken mit nach Hause. Leider gibt es Urlaubsmitbringsel, die Tieren schaden oder sogar zum Aussterben bedrohter Arten beitragen. Das ist besonders dann der Fall, wenn man in exotischen Ländern gereist ist. Es trifft zum...

mehr lesen
Geheimnisvolle Fledermäuse

Geheimnisvolle Fledermäuse

Wenn du abends draußen bist und aufmerksam in den dämmrigen Himmel schaust, kannst du sie sehen: Kleine dunkle Flatterwesen, die mit großer Geschwindigkeit durch die Luft sausen, und dabei immer wieder rasant die Richtung wechseln. Es sind Fledermäuse auf der Jagd....

mehr lesen
Heute ist Welttigertag

Heute ist Welttigertag

Heute, am 29. Juli ist Welt-Tiger-Tag! An solchen Tagen schaut die ganze Welt auf eine Sache hin. In diesem Fall auf den dringend notwendigen Schutz der Tiger. Das ist 2022, im Jahr des Tigers, besonders wichtig: In den Gebieten Asiens, in denen noch wildlebende Tiger...

mehr lesen
Die Sprache der Wale

Die Sprache der Wale

Die mächtige Schwanzflosse eines Buckelwals © William W. Rossiter / WWF-Canon Wale faszinieren uns durch ihre Größe, ihre spielerische Intelligenz und ihr soziales Verhalten. Wir wissen noch nicht alles über sie. Doch das wenige das wir wissen, versetzt uns in Stauen....

mehr lesen
Sind Faultiere wirklich faul?

Sind Faultiere wirklich faul?

Wenn sich ein Faultier durch die Bäume hangelt, ist es mit einer Geschwindigkeit von acht bis zehn Metern pro Minute unterwegs. Die meiste Zeit bewegen sich Faultiere überhaupt nicht. Sie schlafen etwa 15 bis 18 Stunden am Tag! Ein Leben lang abhängen Ein...

mehr lesen
Tiere der Alpen: Welche kennst du?

Tiere der Alpen: Welche kennst du?

Viele unterschiedliche Tierarten bevölkern die Alpen. Der Gebirgszug ist der größte und höchste Europas! Manche seiner Bewohner sind winzig klein. Dazu gehört der 2,5 Millimeter lange Gletscherfloh, der Temperaturen von bis zu minus 16 Grad aushält. Andere sind sehr...

mehr lesen
Reichtum der Alpen

Reichtum der Alpen

Die Alpen sind nicht nur das höchste Gebirge, sondern zugleich die größte und artenreichste Naturregion Mitteleuropas. Sie sind: ARTEN-reich WALD-reich WASSER-reich GIPFEL-reich ERLEBNIS-reich Noch! Denn immer mehr Seilbahnen, Skipisten, Kraftwerke, Straßen und...

mehr lesen
Die Alpen: eine Schatzkammer der Natur

Die Alpen: eine Schatzkammer der Natur

Hohe Gipfel und sanfte Hügel, bunte Bergwiesen und dichte Wälder, verwunschene Moore und wilde Flüsse - die Alpen sind das größte und höchste Gebirge Europas. In einem riesigen Bogen erstrecken sie sich vom Mittelmeer bis ins mittlere Osteuropa. Vielleicht plant ihr...

mehr lesen