Weißstorch: Einmal Afrika und zurück

Schwarz-weiße Langstreckenflieger unterwegs

Jeden Frühling, von Mitte bis Ende März, ist es so weit: Die Störche kehren ins WWF-Auenreservat Marchauen in Niederösterreich zurück!

2021 haben in den Unteren Marchauen 37 Storchenpaare 91 Junge großgezogen. Das war für den WWF ein recht gutes „Storchenjahr“.

Wenn Störche sich begrüßen, dann klappern sie mit dem Schnabel. So hört sich das Klappern im Duett – also von zwei Störchen – an:

© Guenter Tembrock / Tierstimmenarchiv des Museums für Naturkunde Berlin / CCBY-SA

Die Weitflieger sind Energiesparer

Wenn die Weißstörche aus Afrika nach Europa kommen, haben sie eine bis zu 10.000 Kilometer lange Flugreise hinter sich. Natürlich fliegen sie nicht ununterbrochen durch, sondern machen auch viele Pausen dazwischen, um zu fressen und sich auszuruhen.

Mit Hilfe der warmen, aufsteigenden Luft schrauben sie sich bis zu tausend Meter hoch. Dann lassen sie sich bis zum nächsten Aufwind treiben und segeln dahin, ohne auch nur einmal mit den Flügeln schlagen zu müssen.

Hier brüten die Störche noch auf ihren ursprünglichen Brutplätzen: alten, knorrigen Eichen, © by WWF
Die Störche brüten auf alten, knorrigen Eichen © WWF

Hoch oben auf den Horsten

Störche nisten gerne auf erhöhten Plätzen, von wo aus sie einen guten Überblick haben. Aber nicht alle Nester werden auf den Schornsteinen von Hausdächern errichtet!

Bei Marchegg in Niederösterreich gibt es ein großes Naturschutzgebiet des WWF.

 

Vielleicht habt ihr Lust, mal einen Ausflug dorthin zu machen?

 

Im Auwald stehen alte, riesige Eichen. Sie sind leicht anzufliegen und bieten eine tolle Aussicht auf die Futtergebiete. Seit mehr als 100 Jahren bauen dort die Weißstorch-Eltern ihre Nester auf den Eichen. Sie bauen ihr ganzes Leben lang daran weiter. Die Nester – man nennt sie Horste – werden immer größer und schwerer. Manche sind sogar zwei Meter hoch und 800 Kilogramm schwer! Ungefähr 35 Storchenpaare ziehen jedes Jahr in Marchegg ihre Jungen groß.

Storch beim Füttern der Jungen, © by Alfred Krappel
Ein Storch beim Füttern des Nachwuchses © Alfred Krappel

Wer als erster ankommt, kriegt den besten Platz!

Das Männchen kehrt immer zuerst aus dem Süden zurück. Es schnappt sich den höchst gelegenen Horst und wartet, bis sich ein Weibchen dazu gesellt. Das Weibchen sucht sich dann den Partner mit dem besten Horst aus. Nach der Paarung legt es zwei bis sieben Eier. Sobald im Mai die ersten Jungen schlüpfen, bleibt immer ein Elternteil im Nest, der andere muss Futter herbeischaffen. Und zwar in großen Mengen: Bis zu fünf Kilogramm pro Tag und Familie!


Mehr erfährst du im TEAMPANDA Wissensblatt Weißstorch, das dir als Grundlage für ein Referat in der Schule dienen kann.

 

Bitte zu Tisch!

Am Boden suchen die Störche nach Nahrung und sind dabei nicht sehr wählerisch: Alles, was nicht zu klein oder zu groß und leicht zu fangen ist, wird gefressen: Frösche, Heuschrecken, Mäuse und Regenwürmer. In seichten Gewässern durchschnäbelt er das Wasser nach Fischen. Sogar Schlangen werden von Störchen gefressen!

Bis zum Sommer bleibt eine Storchenfamilie mit ihren Jungen zusammen. Die Kleinen werden von den Eltern bis in den Sommer hinein großgezogen und das Fliegen wird ihnen rechtzeitig beigebracht, damit sie Mitte August Richtung Afrika ziehen können. Dort verbringen sie dann den ganzen Winter, um wieder im Frühling zu uns zurückzukommen.

 

Störche leben gefährlich

  • Störche und andere Vögel verunglücken oft, wenn sie in Stromleitungen fliegen.
  • Auch entlang der Zugrouten lauern Gefahren: In manchen Gegenden wird Jagd auf den Storch gemacht, oder er landet sogar im Kochtopf. Wenn in Afrika Dürre herrscht, findet der Storch nicht genügend Nahrung und Wasser.

  • Am schlimmsten ist jedoch die Zerstörung der Lebensräume: wenn ein Sumpf trockengelegt oder eine Wiese verbaut wird, können dort keine Frösche oder Mäuse leben. Dann kommen auch keine Störche mehr, weil sie sich von diesen Tieren ernähren.
  • Eine weitere Gefahr sind chemische Mittel in der Landwirtschaft. Die Bauern wollen damit Schädlinge wie Insekten und Pilze vernichten. Dadurch töten oder vergiften sie aber auch viele Nahrungstiere der Vögel.

 

So hilft der WWF

 

  • Der WWF hat bei der Marchegger Storchenkolonie für eine Rinder- und eine Pferdeherde gesorgt. Die Tiere grasen die Wiesen ab und machen dem Storch die Jagd auf seine Beute leichter.
  • Außerdem wird die March, der Fluss, nach dem Marchegg benannt ist, an mehreren Stellen wieder „repariert“.  Jetzt kann wieder mehr Wasser in die Au gelangen. Das ist zum Beispiel super für Frösche – Leckerbissen für den Storch!

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