Zwei Fischer, Emine und Osman, auf ihrem Boot beim Einholen der Netze.

Gar nicht so außergewöhnlich: Die Arbeit als Fischerin im Mittelmeer

26. November 2021 | Team Panda News

Wenn wir an einen Fischer denken, denken wir meistens an einen Mann. Vielleicht sogar an einen alten Mann mit langem weißem Bart und einer blauen Kappe. Oder wir stellen uns junge Männer vor, die mit ihrem Ruderboot ins Meer hinausfahren und im Hafen sitzend, ihre Netze flicken.

Die Wirklichkeit sieht oft anders aus. In der Fischerei arbeiten Frauen genauso wie Männer! Eine Fischerin aus dem Küstenort Kaş in der Türkei stellen wir dir heute vor.

Schau dir mal unser Video (mit englischen Untertiteln) an, in dem Emine und ihr Mann Osman von ihrer Arbeit erzählen. Gemeinsam fahren sie jeden Morgen sehr zeitig aufs Meer hinaus, um ein bis zwei Stunden zu fischen.

 

Doch sie verdienen damit nicht mehr genügend Geld zum Leben, denn leider bleiben ihre Netze immer öfter leer. Der Großteil des Familieneinkommens kommt nun aus dem Tourismus. Kaş ist vor allem unter Taucherinnen und Tauchern bekannt. Sie lassen sich von Osman, Emine und anderen Fischer*innen zu ihren Tagesausflügen bringen.

Alle packen mit an

Gerade kleine Fischereien sind oft Familienbetriebe, in denen alle zusammenhelfen müssen. Die Arbeit der Frauen hier ist ganz wichtig, auch wenn man sie nicht immer draußen auf dem Wasser sieht. Insgesamt übernehmen Frauen die Hälfte aller Tätigkeiten, die mit der Fischerei zu tun haben. Zum Beispiel kümmern sie sich um die Verarbeitung, die Werbung und den Verkauf der Ware. Wie in vielen Ländern, werden sie dafür meist schlechter bezahlt als Männer und werden bei Entscheidungen nicht oft um ihre Meinung gefragt.

Simone Niedermüller, Meeresexpertin beim WWF Österreich, bedauert das: „Wir haben die Erfahrung gemacht, dass sich die Frauen meistens mehr Gedanken über Nachhaltigkeit machen. Sie sind eher bereit, schonender zu fischen, damit wieder mehr Fische im Meer nachwachsen können, als gefangen werden.“

Wir müssen das Meer schützen

Mona Niedermüller

Simone vom WWF sagt: „Ohne gesunde Meere gibt es kein Leben für die Menschen auf diesem Planeten!“

Simone und ihre Kolleg*innen vom WWF Mittelmeer-Team haben sich daher das Projekt „Raus aus dem Schatten“ ausgedacht.

Es wird von Österreich unterstützt. Mit dem Projekt soll Frauen in der Fischerei geholfen werden, stärker zu werden.

 

Sie sollen das gleiche verdienen wie Männer, wie diese zum Beispiel gegen Unfälle versichert sein, und ebenso an Kursen und Schulungen teilnehmen können. Denn wo es nicht mehr genügend Fisch gibt, müssen die Menschen dabei unterstützt werden, weniger Fische für ihren Lebensunterhalt zu fangen und trotzdem gut leben zu können.

Willst du „meer“ darüber wissen, wer sich aller im Mittelmeer tummelt? Hast du gewusst, dass Delfine und sogar große Wale dort leben? Lies mal!

Übrigens: Wir alle können mithelfen, dass sich unsere Meere und die Fischbestände erholen! Das geht ganz einfach, indem wir weniger und dafür nachhaltigen Fisch konsumieren.

Tipps dazu finden deine Eltern und du im WWF Fisch-Ratgeber.

Fischratgeber

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