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Weißer Riese, wohin wanderst du?
Der WWF unterstützt die Erforschung von Lebensräumen, die wichtig für den Eisbären sind. Wenn die Forscher*nnen genau wissen, wo die Bären ihre Jungen bekommen und aufziehen, wohin sie wandern und was sie genau fressen, dann können diese auch gezielt geschützt werden.
Gemeinsam mit Partnern wurde jetzt eine neue Technik entwickelt, um die Wege der Eisbären in der verschneiten Tundra (der Kältesteppe im hohen Norden der Erde) Alaskas zu verfolgen: Ohren-Sender! Wie es dazu kam? Lies hier die Geschichte von Rémy Pieron, dem US-amerikanischen Designer und Ingenieur.

Warum Ohren-Sender anstelle der GPS-Halsbandsender?
Die GPS-Halsbänder sind nur für ausgewachsene, weibliche Eisbären geeignet. Männchen lassen sich damit nicht ausstatten, weil ihre Hälse im Verhältnis zum Kopf zu groß sind. Die Wissenschaftler*innen brauchen aber auch Daten von männlichen Eisbären und von Jungtieren. Nur so können sie das Verhalten der Bären und wie sie sich an die Klimakrise anpassen, besser verstehen.

Eine neue Art der Besenderung muss her!
Der WWF stellte ein Team aus Ingenieuren, Designern und einheimischen Inuits zusammen. Rémy war von Anfang an mit Feuereifer dabei: „Einen neuen Sender für Eisbären zu entwickeln, war ein ganz besonders spannendes Projekt für mich! Der Respekt, den sowohl die Wissenschaftler als auch die Inuit den Tieren gegenüber zeigten, hat mich tief beeindruckt“, erzählt er. „Um die Eisbären nicht zu stören haben wir uns fest vorgenommen, das Gerät so klein und leicht wie möglich zu bauen.“
Zuerst wurde das Innere des Geräts entwickelt. Ein schwieriges Unterfangen, da Batterien in der extremen Kälte der Arktis schlecht funktionieren. Satelliten wiederum benötigen sehr viel Strom und Antennen können abbrechen. Jede Menge Tests und Versuche waren nötig, bis die perfekte Lösung gefunden wurde: die Antenne verschwindet zum Großteil im Gerät selbst. So ist sie während ihres rauen und stürmischen Lebens am Bärenohr perfekt geschützt.
Der Ohren-Sender muss wieder abfallen können
Die nächste Hürde war: Wie kann der Sender zumindest ein Jahr lang im Ohr des Bären bleiben, und danach von selbst wieder abfallen? Remy bat André Labonte um Hilfe. Dieser hat sein ganzes Leben rund um den Ozean verbracht und spezielle Angelgeräte erfunden, die lange halten. André ließ sich Informationen über den Salzgehalt und die durchschnittlichen Luft- und Wassertemperaturen im Meer der Artis geben. Er wollte auch wissen, wieviel Zeit Eisbären mit Schwimmen verbringen.

Sender an Eisbär-Ohr anpassen
Dann war es soweit: der Prototyp war fertig. Aber würde er ins Eisbär-Ohr passen? Rémy erzählt. „Ich fuhr mit dem Ohr-Sender in den Zoo von Anchorage in Alaska. Dort musste ein Eisbär-Männchen für eine medizinische Untersuchung betäubt werden. Diese Gelegenheit wollte ich nutzen. Im Zoo angekommen, schlief der Eisbär bereits. Nachdem der Tierarzt seine Arbeit abgeschlossen hatte, maß ich das Ohr des Bären ganz genau aus. Ich versuchte einen Abdruck davon zu nehmen, schaffte es aber nicht. Ich fühlte, wie steif das Bärenohr ist. Schließlich prüfte ich die Passform des Senders, um zumindest zu sehen, wie nah dran wir waren.“
Suche nach dem geeigneten Material
Zurück an in seinem Labor in Nevada, arbeitete Remy weiter am Sender. „Ich erstellte ein 3D-Modell eines Bärenohrs. Das Team der Firma IDEO war großartig und half, ein Ohr aus Silikon herzustellen.“ Damit konnte die Form des Senders gestaltet werden. Aber welches Gehäuse würde die empfindlichen Teile im Inneren des Geräts sicher und trocken halten? Eisbären kämpfen, sie jagen und sie schwimmen durch Eisströme. „Es gibt nicht viele Materialien, die solche Belastungen aushalten, die unempfindlich gegen Kälte und UV-Licht und zugleich sehr leicht sind.“

Nach etlichen Versuchen landeten Rémy und sein Team bei Urethan. Dieses Material schien ideal. Doch die Freude währte nicht lange. Der Sender wurde dadurch zu schwer. Das Team musste noch einmal ein paar Schritte zurückgehen. Viele kleinere und größere Verbesserungen wurden vorgenommen und neue Materialien getestet. Bis heute wird das Gerät noch immer weiterentwickelt.

Endspurt!
„Wir stehen fast am Ende des Weges, einen funktionierenden Ohren-Sender zu entwickeln. Aber es sind immer die letzten Schritte, die einen großen Aufwand machen“, berichtet Remy. Denn sobald das Gerät mit dem Gehäuse versiegelt ist, kann die Elektronik nicht mehr bearbeitet werden. Alles muss perfekt für den Tag vorbereitet sein, an dem die Sender an den Bären angebracht werden. Mit diesem Ziel vor Augen, arbeiten Rémy und das gesamte Team mit vollem Einsatz weiter. Rémy kann es kaum erwarten: „Ich freue mich auf den Tag, an dem wir die ersten Daten von den Satelliten erhalten, die zeigen, dass sich ein Bär mit unserem Sender in Bewegung gesetzt hat!“
Willst du mehr über Eisbären wissen? Schau mal hier rein! Wie du dich für den Schutz der Eisbären einsetzen kannst? Hier findest du die Tipps vom TEAM PANDA!
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