Die Welt liegt in unserer Hand © pexels
Am Sonntag, den 31. Oktober startet die 26. Weltklimakonferenz in Glasgow/Schottland. Dort soll nachgeholt werden, worauf sich die Regierungsvertreter auf der UN-Klimakonferenz vor zwei Jahren in Spaniens Hauptstadt Madrid nicht einigen konnten. Das wichtigste Ziel ist, den Klimavertrag von Paris aus dem Jahr 2015 umzusetzen: Die Erderhitzung und ihre Folgen müssen begrenzt werden!

Die Ziele von Glasgow
Das Pariser Klimaschutz-Abkommen sieht eine Beschränkung der globalen Erwärmung auf deutlich unter zwei und möglichst auf 1,5 Grad vor. Bis zum 12. November haben die Vertragsstaaten nun Zeit zu verhandeln, wie sie dieses Ziel konkret einhalten können. Österreich hat auch heuer wieder Jugenddelegierte auf die Konferenz entsendet. Sie werden sich alles genau anschauen und euch berichten, zum Beispiel hier auf Instagram.
Was die Politiker*innen jetzt tun müssen
Der WWF und die gesamte Umweltbewegung fordern, dass die Politik auf die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler hören sollen. Sie sind sich einig: Die Treibhausgase müssen bis zum Jahr 2030 um mehr als die Hälfte runter!
Es gibt im Pariser Klimavertrag weltweite Klimaschutzziele, an die sich alle halten müssen. Dazu haben sich die Staaten geeinigt, dass sich jedes Land eigene Ziele setzt – die so genannten Klimaschutzbeiträge. Seitdem müssen alle Länder der Welt schriftlich vorlegen, was sie für den Klimaschutz tun wollen. Das klingt super – aber es reicht bis jetzt nicht aus: All diese Pläne sind nicht gut genug, um die Erderwärmung auf deutlich unter 2 Grad zu beschränken.

Im Gegenteil: Es ist bis 2030 sogar ein Anstieg der CO2-Emissionen um etwa 16 Prozent zu befürchten. Weil das relativ rasch klar war, haben alle Staaten zugesagt, ihre „Hausaufgaben“ zu verbessern und das Klima wirksamer zu schützen – auch Österreich. Daran erinnert WWF-Klimasprecherin Lisa Plattner die Politikerinnen und Politiker, bevor sie zur Konferenz nach Glasgow aufbricht: „Wenn wir die Ziele des Pariser Abkommens erreichen wollen ist es notwendig, dass weniger mit Benzin- und Dieselautos gefahren wird, dass nicht mehr mit Öl und Gas geheizt, viel weniger geflogen wird und unsere Gaskraftwerke ausgeschaltet werden. Außerdem muss die vorhandene Energie klüger genutzt, statt verschwendet werden!“
Nur wenn alle Länder ernsthaft an den Paris-Zielen festhalten, können wir es noch schaffen, den Temperaturanstieg einzudämmen und damit ein gutes Leben für alle auf diesem Planeten ermöglichen. Die reichen Industriestaaten müssen die ärmeren Ländern des globalen Südens dabei finanziell und mit Beratung unterstützen.
Klimagerechtigkeit ist ein Menschenrecht
Hauptverursacher der Klimakrise sind die Menschen in reichen Industriestaaten, die viel einkaufen, konsumieren, Auto fahren, fliegen und Energie verbrauchen. Die Auswirkungen der Erderhitzung treffen hingegen vor allem die Menschen in den Ländern des Globalen Südens, die am wenigsten zum Klimawandel beigetragen haben. Besonders leiden die Ärmsten, darunter indigene Gemeinschaften, Kleinbauern, alleinstehende Mütter sowie alte und kranke Menschen. Sie sind von Landwirtschaft, Gartenbau und Viehzucht abhängig und können sich vor Extremwetter wie Stürmen, Bränden oder Überschwemmungen kaum schützen.

Junge Menschen auf der Klimakonferenz
Eine zukunftsfähige Politik fordert auch Noomi Sollak von der Generation Earth, dem WWF-Netzwerk für junge Menschen: „Ich erwarte mir von der Klimakonferenz in Glasgow, dass die Politiker*innen endlich konkrete Maßnahmen statt leerer Versprechungen liefern und gemeinsam Verantwortung übernehmen. Nur so können wir das 1,5 Grad-Ziel noch erreichen. Außerdem müssen sie auch Mut zeigen, nachdem die Verhandlungen vorbei sind, und sofort in allen Ländern mit der Umsetzung der Pläne beginnen!“

In einer klimagerechten Welt wird das Überleben aller Staaten durch die Begrenzung der Erderwärmung gesichert und es werden die durch die Klimakrise ausgelösten Lasten, Risiken aber auch Chancen gerecht unter den Staaten der Erde verteilt.
Jugenddelegierte appellieren an die Politik
Die Vertreter*innen der Jugend appellieren an Österreich, seine Klimaschutzziele deutlich zu verbessern. „Der CO2-Preis ist zwar ein Schritt in die richtige Richtung, aber 30 Euro pro Tonne haben fast keinen Effekt. Außerdem warten wir noch immer auf ein Klimaschutzgesetz und das Energie-Effizienz-Gesetz!“
Höchste Zeit, denn mit den derzeitigen Plänen zum Abbau der Treibhausgase steuern wir auf eine Erderhitzung von 4 Grad bis zum Ende des Jahrhunderts zu. Die 25jährige Isabella Pfoser warnt vor einem solchen Alptraum: „Das bedeutet, dass meine Kinder dann in einer Welt aufwachsen, die Kriege um Trinkwasser und Nahrungsmittel austrägt, in der Milliarden Menschen auf der Flucht vor Überschwemmungen, Wirbelstürmen und Hitzewellen wären, in der ganze Städte versunken wären und Länder sich in Wüsten verwandelt hätten.“
Das wollen die jungen Menschen unbedingt verhindern! Hier kannst du den Jugenddelegierten auf Instagram folgen
Was die WWF-Klimasprecherin Lisa in Glasgow erlebt, wird sie in Berichten und Videos direkt von der Konferenz erzählen, die auf der Insta-Seite des WWF Österreich zu sehen sind – schau gerne rein!

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