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Wilde Wisente: Zurück in ihrer neuen alten Heimat!
Mächtiger Kopf, große Hörner und riesige Schultern: Wisente sind ganz schön eindrucksvoll. Die Bullen können bis zu eine Tonne – 1000 Kilogramm – wiegen! Das ist ungefähr so schwer wie ein Auto. Damit sind Wisente Europas größte und schwerste Landsäugetiere.
Es gibt nur wenige Gebiete, wo sie genug Platz zum Leben finden: in Aserbaidschan, Deutschland, Litauen, Lettland, Polen, Rumänien, Russland, der Slowakei, der Ukraine und Weißrussland. Insgesamt gibt es etwa 3.000 frei lebende Wisente.
Wisente sind Wildrinder
Durch die Abholzung von Wäldern und die Umwandlung der Flächen in Äcker und Weiden verloren sie wichtige Lebensräume. Außerdem dienten sie den Menschen als Nahrung und wurden daher gejagt. Vor etwa 100 Jahren waren sie in ganz Europa verschwunden.
Doch einige wenige Wisente überlebten in Zoos und Tierparks. Vor etwa 70 Jahren hat man begonnen, diese letzten Wisente zur Paarung zusammenbringen.
Später wurden sie in Gebieten Polens und Russlands auszuwildert, in denen sie ursprünglich ihre Heimat hatten.
Das rettete die ganze Art vor dem Aussterben.
So leben wilde Wisente
Die Tiere leben in Herden von bis zu 20 Kühen, Kälbern und älteren Jungtieren. Eine Herde wird von der Leitkuh angeführt.
Die erwachsenen Bullen leben allein und kommen nur in der Paarungszeit zur Herde. Im Spätsommer suchen sie nach Kühen, mit denen sie sich paaren können. Häufig kommt es dabei zu Kämpfen zwischen den Bullen. Dabei können sich die Tiere schwer verletzen. Der Gewinner paart sich mit mehreren Kühen aus der Herde.
Der Nachwuchs kommt
Neun Monate nach der Paarung verlässt die Wisentkuh ihre Herde, um in einem sicheren Versteck ihr Jungtier auf die Welt zu bringen. Bereits kurz nach der Geburt stellt sich das Neugeborene auf seine Beine, um bei seiner Mutter Milch zu trinken. Nach wenigen Tagen kehren die Wisentkuh und ihr Kalb gemeinsam zurück zur Herde.
Mit einem Jahr ist das Jungtier selbstständig, bleibt jedoch noch in der Nähe seiner Mutter, bis es mit etwa vier Jahren selbst Nachwuchs bekommen kann. Wisentkühe bleiben oft ihr ganzes Leben in der gleichen Herde. Bullen verlassen die Gruppe und ziehen allein weiter.
Wisente sind Pflanzenfresser
Pro Tag verputzen sie bis zu 60 Kilogramm Gräser, Kräuter, Blätter, zarte Äste, Moose und Baumrinde. Besonders beliebt sind die jungen Triebe von Laubbäumen. Vor allem im Winter schälen Wisente gerne die Rinde vom Baum. Das kann bei älteren Bäumen dazu führen, dass sie absterben.
In Wäldern halten Wisente große Flächen offen und sorgen dafür, dass dort auch Pflanzen wachsen, die viel Licht brauchen. Mit ihrem Dung verbreiten sie außerdem die Samen der Pflanzen, die sie gefressen haben.
Der Fellwechsel
Ihr dichtes, langes Fell schützt die Tiere im Winter vor eisiger Kälte und hält sie schön warm. Jedes Jahr im Frühling löst sich die Unterwolle des Fells und hängt in großen Stücken am Körper, bis es abgestreift wird.
Dafür scheuern sich die Wisente an Bäumen oder nehmen ein ausgiebiges Sandbad. Im Herbst wächst ein neues Winterfell.
Sie haben Supernasen
Wisente können sehr gut riechen. Ihre Nase hilft ihnen, den Weg zurück zu ihrer Herde zu finden, wenn sie den Anschluss verloren haben. In der Paarungszeit erschnuppern die Bullen den Weg zu einer Herde. Hören können die Wildrinder auch gut, sehen hingegen nicht so gut.
Meistens bewegen sich Wisente im Schritttempo fort. Aber sie können auch richtig Gas geben. Im Galopp erreichen sie eine Geschwindigkeit von bis zu 60 Kilometer pro Stunde. Sie können breite Gräben und bis zu zwei Meter hohe Hindernisse überspringen.
Obwohl sich die ausgewilderten Wisente in der freien Natur vermehrt haben ist es unsicher, ob sie in ihrer neuen alten Heimat dauerhaft überleben können. Woran liegt das?
Lebensräume fehlen
Vor allem in Mittel- und Westeuropa gibt es nicht mehr genügend natürliche Waldlebensräume, in denen große Wisentherden genug Platz finden würden.
Daher lebt ein Großteil der Wisente in kleineren Gruppen, die durch Straßen, Siedlungen und Äcker voneinander getrennt sind. So können Wisente sich nicht mit Tieren aus anderen Herden paaren.
Der Plan des WWF
Wir wollen, dass wieder Wisent-Herden durch die Bergwälder und über die Bergwiesen des russischen Kaukasus ziehen. Einzelne Tiere werden aus Zoos und Wildparks in Deutschland und anderen Ländern Europas in den Kaukasus gebracht. Dort sollen sie in freier Natur ungestört leben, sich paaren und vermehren. Schau dir das Video einer langen Wisent-Reise von Berlin in den Kaukasus an:
2009 startete der WWF das Projekt. Dank verschiedener Auswilderungen und Schutzmaßnahmen leben heute wieder 160 Tiere in vier verschiedenen Schutzgebieten im Kaukasus!
Hier findest du eine Vorlage zum Runterladen.
Viel Spaß!
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