Thunfische spielen Schlüsselrolle in Meeres-Ökosystemen – Umweltschutzorganisation WWF fordert verstärkte Kontrollen gegen illegale Fischerei
Artenlexikon:
Verbreitung
Löwe
Wo große Raubtiere verloren gehen, geraten Ökosysteme aus dem Gleichgewicht, bis hin zur Gefahr für andere Tier- und Pflanzenarten. An der Spitze der Nahrungskette sind Löwen also unverzichtbar – doch die großen Katzen kämpfen selbst ums Überleben.
Körperliche Merkmale
Löwen sind, nach den Tigern, die zweitgrößten Raubkatzen der Erde. Die Löwen in Afrika sind dabei ein wenig größer als ihre asiatischen Verwandten. Charakteristisch ist die opulente Mähne im Nacken, die die Männchen von den Weibchen unterscheidet. Im Kampf dämpft sie Prankenhiebe von Rivalen. Ihr Fell ist sand- bis ockerfarben und tarnt sie in Savannengebieten besonders gut.
Lebensweise und Fortpflanzung
Löwen leben in Rudeln, was für Katzen einzigartig ist. Die Größe der Rudel kann – je nach Nahrungsangebot – bis zu 45 Tiere betragen. Zumeist bestehen sie aber aus drei bis acht Weibchen, ihren Jungen und zwei bis drei Männchen. Während Weibchen in der Regel in dem Rudel bleiben, in den sie geboren wurden, verlassen Männchen die Gruppe mit der Geschlechtsreife, also mit zwei bis drei Jahren, und versuchen ein eigenes Rudel zu erobern. Die Reviere sind je nach Rudelgröße zwischen 20 und 500 Quadratkilometer groß. In der Wildnis haben Löwen eine Lebenserwartung von rund 18 Jahren, in Gefangenschaft können sie bis zu 25 Jahre alt werden.
Löwinnen haben eine Tragezeit von etwa vier Monaten und bringen ihre Jungen dann versteckt etwas abseits des Rudels zur Welt. Ein Wurf besteht aus ein bis sechs Jungtieren. Muttertiere mit etwa gleichaltrigen Jungen ziehen die Kleinen gemeinsam auf, das heißt sie säugen auch fremde Jungtiere. Mit etwa drei Monaten beginnen die Jungtiere Fleisch zu fressen, werden aber meist noch bis Ende ihres sechsten Lebensmonats gesäugt. Mit rund 18 Monaten werden sie selbstständig.
Ernährung
Löwen sind Hyperfleischfresser, ernähren sich also ausschließlich von Fleisch. Bevorzugte Beutetiere sind größere Huftiere, wie zum Beispiel Zebras, Büffel, Gazellen oder Springböcke. Daneben werden aber auch Nager, Vögel, Reptilien oder sogar auch mal ein Elefant erlegt.
Gejagt wird meist im Rudel – die Raubkatzen kreisen die Beute ein und versperren den Fluchtweg. Löwen sind hervorragende Sprinter, die bis zu 60 km/h schnell laufen können – in der Ausdauer können sie aber oft mit ihren Beutetieren nicht mithalten. Deshalb schleichen sie sich bis auf rund 15 Meter heran, bevor sie angreifen.
Löwe und Mensch
Durch Bevölkerungswachstum und Lebensraumverlust sind Mensch und Löwe oft gezwungen, näher zusammen zu rücken. Dadurch kommt es zu Konflikten: Durch Beutetier-mangel reißen Löwen immer wieder Nutztiere – und auch für Menschen, die sie eigentlich nicht als Beute ansehen, können sie gefährlich werden. Die Folge sind Präventions- und Rachetötungen. In Afrika haben Löwen bis heute ungefähr 78 Prozent ihres ursprünglichen Verbreitungsgebietes verloren. Außerhalb von Schutzgebieten werden die Löwenpopulationen so immer weiter verdrängt, kleiner und isolierter. Dies kann langfristig zu genetischer Verarmung, Inzucht Effekten und einer damit verbundenen größeren Anfälligkeit für Erbkrankheiten führen.
Trophäenjagt und Canned Hunting
Dass Jagd dem Tierschutz zu Gute kommen kann, wirkt widersprüchlich. Die Idee dahinter ist, dass der Erhalt der Tiere der heimischen Bevölkerung durch nachhaltige Jagd als Einnahmequelle dienen kann – nach dem Motto „Schützen durch Nutzen“. In der Realität geht das Konzept aber selten auf: Gelder kommen nicht bei den Menschen an, die Jagd ist nicht nachhaltig und Touristen werden über die Herkunft und Haltung der Tiere falsch informiert. So werden Löwenbabys für Fotos angeboten und Volontären wird erzählt, dass die Löwenbabys gefunden wurden und später wieder ausgewildert werden sollen. Dies ist jedoch eine Lüge da die Jungtiere sobald sie ausgewachsen sind zum Abschuss an Trophäenjäger verkauft werden.
Eine spezielle Art der Trophäenjagd ist das besonders in Südafrika verbreitete und so genannte „Canned Hunting“. Dabei findet die Jagd von in Gefangenschaft gezüchteten Löwen in umzäunten Gehegen statt. Diese „Gatterjagd“ wird vom Tierschutz scharf kritisiert und ist auch ein Problem für den Artenschutz, denn es werden für die Zucht immer wieder Tiere aus der Wildnis gefangen. Mehrere Versuche das Canned Hunting in Südafrika zu verbieten sind allerdings bisher gescheitert.
Die Trophäenjagd ist in folgenden Ländern erlaubt: Äthiopien, Benin, Burkina Faso, Demokratische Republik Kongo, Elfenbeinküste, Mali, Mosambik, Namibia, Sambia, Senegal, Somalia, Sudan, Südafrika, Tansania, Togo, Uganda und Zentralafrikanische Republik.
Der WWF lehnt jede Jagd ab, die Arten oder Lebensräume bedroht. Auch der Trophäenjagd steht der WWF ablehnend gegenüber. Nur in einem extrem engen Rahmen ist der WWF bereit, nach strenger Prüfung Trophäenjagd als ein Naturschutzinstrument in Kombination mit anderen Maßnahmen zu tolerieren.
Traditionelle Chinesische Medizin
Körperteilen von großen Raubkatzen, besonders Tigern, wird in der traditionellen Medizin oft eine heilende Wirkung zugeschrieben. Da die Zahl der Tiger einerseits zurückgeht und die Handelskontrollen andererseits strenger und erfolgreicher werden, sind Löwen zu einer beliebten Alternative geworden. Der internationale illegale Handel mit Löwenteilen ist bisher wenig untersucht und überhaupt nicht unter Kontrolle.
Der Löwe in der Kulturgeschichte
Die großen Katzen waren ursprünglich in weiten Teilen Asiens, fast ganz Afrika und bis nach Südeuropa verbreitet. Dementsprechend sind auch kulturelle Darstellungen und Bedeutungen von Löwen weltweit zu finden. Eines der ältesten Kunstwerke der Welt ist der „Löwenmensch“, eine Skulptur, die im deutschen Lonetal entdeckt wurde und die einen Menschen mit dem Kopf und den Gliedmaßen eines Höhlenlöwen darstellen. Das Alter der kleinen Figur wird auf mehr als 35.000 Jahre geschätzt. In Form der Sphinx bewacht ein Löwe mit Menschenkopf die Pyramiden von Gizeh, Herkules schlug in einer seiner zwölf Aufgaben den Nemeischen Löwen, der Evangelist Markus hat als sein Symbol den Markuslöwen. In so gut wie allen Zeiten Kulturen, Mythologien und Religionen finden Löwen Repräsentation. Sie stehen außerdem auf der ganzen Welt für Macht, Majestät, Stärke – dementsprechend beliebt sind sie als Herrschaftssymbol und Wappentier. Bis heute hat das Bild des Löwen unsere Sprache geprägt – wir sprechen vom Löwenanteil, vom Baulöwen und zollen jemandem Respekt, wenn er oder sie „kämpft wie ein Löwe“. Doch wenn auch zukünftige Generationen verstehen sollen, was solche Ausdrücke bedeuten, muss das Überleben der Tiere gesichert werden.
Projekte und Engagement des WWF
Der WWF setzt sich für den Erhalt der Löwen in ihrem natürlichen Lebensraum ein. Dafür unterstützt er viele Nationalparks und andere Schutzgebiete finanziell, personell, durch Equipment sowie durch die Bereitstellung seiner langjährigen Expertise im Arten- und Naturschutz. Der WWF und TRAFFIC, das gemeinsame Artenschutzprogramm von WWF und Weltnaturschutzunion IUCN, setzen sich für einen nachhaltigen Handel mit wildlebenden Arten ein und arbeiten an der Einschränkung des illegalen Handels. So werden speziell für Zoll- und Ermittlungsbehörden Trainingsveranstaltungen angeboten oder verschiedene Zielgruppen wie Regierungsstellen für Natur- und Ressourcenschutz, Unternehmen, Händler und andere beratend unterstützt. Die Aufklärung der breiten Öffentlichkeit stellt einen weiteren wichtigen Aspekt dar, der zum Beispiel durch zahlreiche nationale und globale Kampagnen umgesetzt wird.
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