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Living Planet Report 2016: Es steht schlecht um unsere Erde

Große WWF-Studie zum Zustand des Planeten: Immense Zerstörung, aber Chance auf nachhaltige Zukunft

3. November 2021

Die Dimensionen menschlichen Handelns sprengen seit Mitte des 20. Jahrhunderts alle Grenzen. Das hat Folgen, insbesondere für die Natur und deren Leistungen, die sie der Menschheit bereitstellt. Immer mehr Wissenschaftler sind daher der Auffassung, dass von einem neuen erdgeschichtlichen Zeitalter gesprochen werden müsse, vom Anthropozän, dem Zeitalter der Menschen.

Gesundheitscheck: Der Living Planet Report

Alle zwei Jahre unterzieht der WWF die Erde einem umfassenden „Gesundheitscheck“ und fasst die Ergebnisse im sogenannten Living Planet Report zusammen. Der nun veröffentlichte Bericht zeichnet ein klares Bild: Es steht schlecht um die Gesundheit unseres Planeten.

Die Populationen zahlreicher Wildtierarten haben sich zwischen 1970 und 2012 mehr als halbiert. Lebensräume sind ganz verschwunden oder haben an Qualität verloren. 2012 brauchte die Menschheit Ressourcen und Leistungen von 1,6 Erden auf. Doch die Überbeanspruchung der Biokapazität in solch einem Ausmaß kann nicht von Dauer sein. Nur über eine begrenzte Zeit können wir mehr Bäume fällen, können wir größere Fischbestände aus den Weltmeeren ziehen als nachwachsen, können wir mehr Kohlenstoff in die Atmosphäre freisetzen als von Wäldern und Meeren absorbiert werden.

Die Folgen dieser Überbeanspruchung – des sogenannten Overshoots – sind bereits offensichtlich: Fischbestände kollabieren, Lebensräume und Artenbestände schrumpfen und Kohlenstoff reichert sich in der Atmosphäre an. Nicht selten fallen wir Menschen der Naturzerstörung auch selbst zum Opfer.

Kleiner Hoffnungsschimmer

Doch unsere zentrale Rolle im Anthropozän gibt auch Anlass zur Hoffnung. Denn als treibende Kraft hinter der Entwicklung registrieren wir nicht nur die Veränderungen in der Natur und die damit verbunden Risiken. Wir verstehen auch immer besser ihre Ursachen. Das sind die Voraussetzungen, um Lösungen zur Wiederherstellung der Ökosysteme zu finden, von denen wir abhängen. Mit diesem Wissen kann es uns gelingen, ökologisch intakte und lebenswerte Landschaften für Tiere, Pflanzen und Menschen zu schaffen, um souverän durchs Anthropozän zu steuern. Denn wir haben nur diese eine Erde. Und ihr Naturkapital ist nun mal begrenzt.

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