“Massiver Bruch europäischen Rechts” – Weiterhin keine Unterstützung der Landesregierung für Herdenschutz
Artenlexikon:





Verbreitung
Tibetbär, Mondbär, Kragenbär – seine ungewöhnliche Erscheinung und seine Heimat hat dem asiatischen Schwarzbären diverse Spitznamen eingebracht. Durch Wilderei, Aberglaube und Lebensraumverlust könnten bald alle Namen obsolet werden.
Körperliche Merkmale
Ihren Namen verdanken die Kragenbären den zottelig langen Haaren im Nackenbereich. Anders als andere Schwarzbärenarten, die meist braun gefärbtes Fell haben, sind Kragenbären tatsächlich durchgehend schwarz. Auf der Brust haben sie einen Sichelförmigen weißen Fleck, der ihnen auch den Namen Mondbären eingetragen hat.
Lebensweise und Fortpflanzung
Trotz ihres massigen Körpers sind die Bären hervorragende Kletterer und verbringen viel Zeit in den Baumkronen. Dort bauen sie Schlafnester. In den kälteren Verbreitungsgebieten halten die Tiere Winterruhe – anders als beim Winterschlaf werden Atem- und Herzfrequenz dabei kaum abgesenkt und die Bären wachen immer wieder auf, um auf Futtersuche zu gehen.
Kragenbären sind Einzelgänger. Je nach Verbreitungsgebiet variiert die Paarungszeit von Ende Mai bis September – trotzdem finden alle Geburten im Februar oder März statt. Wie bei vielen Bärenarten kann sich auch bei den Kragenbären die Eizelle stark verzögert einnisten. Ein Wurf besteht meist aus zwei Jungtieren, die zwei Sommer und einen Winter bei der Mutter bleiben, bevor sie sich ein eigenes Revier suchen. Ihre Lebenserwartung in der Wildnis liegt bei etwa 25 Jahren, in Gefangenschaft können sie mehr als 35 Jahre alt werden.
Ernährung
Wie die meisten Bären ist der Kragenbär ein Allesfresser. Überwiegend ernährt er sich von Früchten, Knollen, Sprösslingen. Er frisst aber auch Insekten, Aas, Eier, Schlangen, Frösche und besonders gerne Honig. Da die Tiere einen großen Teil ihrer Zeit in den Baumkronen verbringen, suchen sie hier auch meist ihr Futter.






Kragenbär und Mensch
Obwohl die Tiere die Nähe des Menschen nicht suchen kommt es immer wieder zu Zusammenstößen von Kragenbären und Menschen – sie werden vor allem als Nahrungskonkurrenten und Gefahr für die Viehbestände gesehen. Durch Bevölkerungswachstum und, damit einhergehend, die Ausbreitung von Siedlungsgebieten und Landwirtschaftlicher Nutzung wird der Lebensraum der Bären zunehmend kleiner.
Bärengalle und Medizin
Auch durch Jagd sind die Tiere bedroht, da ihre Gallenblase in der traditionellen Chinesischen Medizin verwendet wird. Der Wirkstoff Ursodesoxycholsäure, der in der Gallenflüssigkeit enthalten ist, wird zur Behandlung von kleinen Gallensteinen und verschiedenen´Lebererkrankungen verwendet. Allerdings ist der Wirkstoff in allen zugelassenen Medikamenten synthetisch hergestellt, Bärengalle wird hier nicht verwendet. Trotzdem gibt es vor allem in China Bärenfarmen, in denen Bären bewegungsunfähig in Käfigen gehalten werden. Über einen Katheter wird ihnen Gallenflüssigkeit entnommen, die dann auf dem Schwarzmarkt verkauft wird.
Der Kragenbär in der Kulturgeschichte
In der Japanischen Kultur ist der Mondbär traditionell mit dem Berggeist yama no kami assoziiert. Kami sind in der Shinto Religion verschiedene Arten von Gottheiten oder übernatürlicher Geister. Der Legende nach war es yama no kami, der dem Bären ein in Seide gewickeltes Amulett überreichte, das den weißen Fleck auf seiner Brust hinterließ. Als Jambavana ist der Kragenbär auch eine Figur im indischen Epos Ramayana – der König der Bären hilft dem Helden Rama dabei, seine entführte Frau Sita zu finden und zu befreien.
Projekte und Engagement des WWF
Der WWF hat drei wesentliche Anliegen, wenn es um den schutz der Kragenbären geht:
Schutz der Lebensräume:
Wo Bär und Mensch aufeinandertreffen, können Konflikte entstehen – die für beide Seiten gefährlich sein können. Deshalb muss es den Bären ermöglicht werden, sich vom Menschen fern zu halten. Ein wichtiger erster Schritt ist die Beobachtung der Tiere. Deshalb fördern wir als WWF Projekte, die die Bestandserfassung und Kartierung der Kragenbärenreviere sowie die Kooperation mit der lokalen Bevölkerung und den Behörden zum Ziel haben. Dies sind wichtige Voraussetzungen um Schutzgebiete auszuweisen und den Druck auf die verbliebenen Kragenbären-Populationen zu vermindern.
Kampf gegen den illegalen Handel:
Der WWF setzt sich dafür ein, den Handel mit Bären und deren Teilen zu unterbinden. TRAFFIC, eine Kooperation von WWF und IUCN kontrolliert zudem direkt den Handel mit den Bären und ihren Produkten.
Aufklärungsarbeit:
Der Wirkstoff in der Bärengalle kann im Labor hergestellt werden. Auch für die Verwendung von Alternativen zur Bärengalle in der asiatischen Medizin setzen wir uns ein. Bei vielen Ärzten, die die Traditionelle chinesische Medizin (TCM) anwenden, kommen bereits Rindergalle oder auch pflanzliche Mittel als Ersatz für Bärengalle zum Einsatz.
Wichtig ist außerdem, dass Bär-Mensch-Konflikte gelöst werden, ohne die Bären zu töten. Maßnahmen dabei sind zum Beispiel die Einzäunung von Feldern mit Elektrozäunen, um etwa das Eindringen von Bären in Getreidefelder zu verhindern, oder die Umsiedlung von Bären.
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