Wenige Fortschritte beim Management geschützter Tierarten – Rechtsbrüche in mehreren Bundesländern – Strafzahlungen in Millionenhöhe drohen – WWF fordert Fünf-Punkte-Plan für besseren Artenschutz

Artenlexikon:





Verbreitung
Der „Himmelsschlüssel“ wird in zahlreichen Gedichten und Liedern besungen, ist aber auch als Heilpflanze beliebt. Doch auch im Tierreich ist die Schlüsselblume wichtiger Nahrungslieferant. Wird sie also seltener, gilt das auch für ihre Nutznießer.
Merkmale
Die Echte Schlüsselblume, im Volksmund auch Wiesen-Schlüsselblume oder Himmelsschlüssel genannt, ist eine ausdauernde, krautige Pflanze. Von dem langen und behaarten Stiel gehen fünf bis 20 kurze Stiele weg, die die Blüten tragen. Die Schlüsselblume ist eine sogenannte Stieltellerblume – das bedeutet, die Kelchblätter bilden eine bauchige Röhre, ähnlich einer Glocke, aus der die gelben Kronblätter herausragen.
Blüte und Fortpflanzung
Die Schlüsselblume hat einen Mechanismus entwickelt, um Selbstbestäubung zu verhindern: Sie hat nämlich zwei verschiedene Griffelformen entwickelt. Eine Pflanze besitzt entweder die langgriffelige Form mit den Staubbeuteln in der Kronröhrenmitte oder die kurzgriffelige Form mit Staubbeuteln am Kronröhreneingang. Zur erfolgreichen Bestäubung benötigt die Pflanze stets den Pollen der jeweils anderen Form.
Die Früchte der Blume sind längliche Kapseln mit bis zu einem Zentimeter Länge, die im Juli reif sind und dann durch den Wind verbreitet werden. Den Winter überdauert sie mithilfe ihres kurzen, dicken Rhizoms.
Vorkommen
Bevorzugt wächst die Pflanze auf kalkreichen, lockeren Lehmböden, die wenig Stickstoff aber reichlich Humusbeimischung haben. Man findet sie meist in lichten Laubwäldern, am Waldrand oder auf trockenen Wiesen.






Echte Schlüsselblume und Mensch
Die dunkelgelbe Blume ist vor allem eine beliebte Heilpflanze, verwendet wird sie vor allem bei Erkältungen. Ihre Rhizome wurden früher zum Teil als Niespulver verwendet. Zum Färben von Ostereiern kommen mitunter die Blüten zum Einsatz.
Problematisch ist eine zu häufige Verwendung deshalb, weil der Bedarf ausschließlich aus Wildsammlungen gedeckt wird. Eine unkontrollierte Nutzung der Bestände ist also eine wachsende Gefahr.
Auch von Lebensraumverlust ist die Schlüsselblume betroffen: die Umwandlung zu landwirtschaftlichen Flächen oder Weideland beraubt die Blume vieler ihrer Standorte. Das betrifft natürlich auch jene Tierarten, für die die Schlüsselblume eine wichtige Nahrungsquelle darstellt: beispielsweise die Raupen der Schmetterlingsarten Silbergraue Bandeule und des Schlüsselblumen-Würfelfalters. Beide sind mittlerweile gefährdet.
Die Schlüsselblume in der Kulturgeschichte
Im Volksglauben wurde der Schlüsselblume sowohl eine schützende, als auch eine fruchtbarkeitsfördernde Wirkung zugeschrieben. Die Elfen und Nixen der germanischen Mythologie lieben die Schlüsselblume besonders und schützen sie. Auch könne die Pflanze verborgene Schätze aufspüren – eine Gabe, die ihr von der sagenhaften „Schlüsseljungfrau“ verliehen wird. Als „Himmelsschlüssel“ wird die Blume unter anderem von Johann Sebastian Bach in seiner Johannes Passion besungen.
Projekte und Engagement des WWF
Der WWF setzt sich für den Erhalt von natürlichen Lebensräumen ein, z.B. durch Naturschutzgebiete wie in den Hundsheimer Bergen. Dort werden durch Managementmaßnahmen unter anderem auch Trockenrasen bewahrt, die für die Schlüsselblume wertvollen Lebensraum darstellt.-> mehr lesen: https://www.wwf.at/de/die-hundsheimer-berge/
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