Wenige Fortschritte beim Management geschützter Tierarten – Rechtsbrüche in mehreren Bundesländern – Strafzahlungen in Millionenhöhe drohen – WWF fordert Fünf-Punkte-Plan für besseren Artenschutz
© 2020 WWF Finnland

Artenlexikon:





Verbreitung
Name:
Kaukasusleopard
Wissenschaftlicher Name:
Panthera pardus saxicolor
Lebensraum:
Unterschiedlichste Lebensräume: Von subalpinen Wiesen, Laub- und Laubmischwäldern bis hin zu ariden Gebieten mit spärlichem Wacholderbewuchs.
Geografische Verbreitung: Talysh-Gebirge (Aserbaidschan und Iran), Zangezur und Meghri-Gebirge (Armenien und Aserbaidschan), Iori-Mingechaur Gebiet (Georgien-Aserbaidschan), Nordwesten des Iran sowie an verschiedenen Stellen im Großen Kaukasus (in den Russischen Republiken Dagestan, Ingushetien, Nordossetien und wahrscheinlich Tschetschenien).
Gefährdungsstatus:
- IUCN: „Stark gefährdet“
- CITES: Anhang I
Bestandsgröße: Etwa 40 bis 65 Individuen in der Wildnis, (Schätzungen nach Feldforschungen, 2001-2006)
Die letzten Leoparden Europas
Der Kaukasus-Leopard kommt neben Armenien, Aserbaidschan, Georgien und Iran auch noch in Europa vor. Da zumindest der nördliche Teil des Großen Kaukasusgebirges geographisch zu Europa gehört, sind die dort lebenden Leoparden die letzten ihrer Art auf unserem Kontinent.
Historisch war der Leopard im ganzen Kaukasus, sowie unter anderem im Nahen und Mittleren Osten verbreitet. In den 1950er Jahren ist die Verbreitung im Kaukasus auf wenige Vorkommensgebiete geschrumpft; man wähnte die Unterart kurz vor dem Aussterben.
Neuste Schätzungen zur Bestandsgröße des Kaukasus-Leoparden stützen sich auf Feldforschungen, die der WWF seit 2001 durchführt. Danach wird zurzeit von insgesamt 40 bis 65 Kaukasus-Leoparden in verschiedenen Subpopulationen ausgegangen. In der Roten Liste der Weltnaturschutzunion IUCN ist der Kaukasus-Leopard daher als „stark gefährdet“ gelistet.
Das Zusammenwirken von verschiedenen Faktoren bedroht den Kaukasus-Leoparden. Die Vernichtung seines Lebensraumes ist eine wichtige Ursache für den Rückgang der Unterart im Kaukasus. Beutetiermangel ist ein weiteres großes Problem in vielen Gebieten. Vielerorts werden die vom Leoparden als Beute bevorzugten Paarhufer zu intensiv von Menschen bejagt. Und auch die illegale Jagd auf die Leoparden selbst bedroht das Überleben des Kaukasus-Leoparden.
Seit 2001 bemüht sich der WWF intensiv um den Schutz der letzten Leoparden im Kaukasus. Nach einer ersten Bestandsaufnahme hat der WWF sofort Notmaßnahmen zur Stabilisierung der Bestände ergriffen. Seit dem wurden neue Schutzgebiete eingerichtet und bestehende unterstützt. In Armenien und Aserbaidschan wurden Maßnahmen zur Eindämmung der Wilderei getroffen sowie ein Umweltbildungsprogramm für die lokale Bevölkerung durchgeführt. Darüber hinaus wurde in den wichtigsten Gebieten ein Monitoringsystem zur Überwachung der Bestände aufgebaut.
2007 wird in einer internationalen Konferenz eine ökoregionale Strategie zum Schutz des Leoparden zusammen mit Repräsentanten aus allen Kaukasus-Ländern entwickelt. Darüber hinaus ist ein Programm zur Wiederansiedlung des Leoparden im Nordwest-Kaukasus in Vorbereitung.






News
Aktuelle Beiträge zum Thema
Umweltprojekte im Hort: In der Donaucity ist was los!
Die Kinder des KIWI-Hort Donaucity im 22. Bezirk in Wien sind sehr aktiv! Sie haben bereits mehrmals Umweltprojekte durchgeführt. Und sie haben dem TEAM PANDA versprochen, dass...
WWF warnt vor massiver Kraftwerks-Verbauung des Tiroler Oberlandes
Kraftwerk Imst-Haiming Teil gewaltiger Ausbaupläne der TIWAG im Oberland – WWF fordert naturverträgliche Energiewende und umfassende Sanierung der Schwallbelastung am Inn
WWF zum EU-Naturschutzpaket: „Riesige Chance zur Bekämpfung der Biodiversitäts- und Klimakrise“
EU-Kommission legt Gesetzesvorschlag für verbindliche Ziele zur Wiederherstellung der Natur vor – Umweltschutzorganisation sieht großes Potential, um geschädigte Ökosysteme zu verbessern – Schwachstellen bis zum Beschluss beheben
WWF-Umfrage: 93 Prozent für mehr Naturschutz am Inn
Hohe Wertschätzung für Inn als Natur- und Erholungsraum – Verschmutzung, Verbauung und Flächenverbrauch als größte Gefahren wahrgenommen – Bevölkerung für Schutz und Wiederherstellung natürlicher Lebensräume – Mehrheit sieht Länder und Gemeinden in der Verantwortung – Hohe Bereitschaft, persönlich am Schutz mitzuwirken
WWF und denkstatt zeigen Wege in die 1,5° Wirtschaft: „Klimaschutz und Wirtschaft brauchen gemeinsame Strategien“
Erfolgreiches Projekt des WWF Österreich und der Beratungsfirma denkstatt beweist an 14 heimischen Unternehmen, wie die Wende zu einer 1,5°Grad-Wirtschaft gelingt
Etappensieg: EU-Ausschuss gegen Atomkraft und Erdgas in Klima-Taxonomie
WWF begrüßt wichtigen Beschluss: Zuständige Ausschüsse im EU-Parlament stimmen gegen Aufnahme von Atomkraft und Erdgas in Liste der ökologisch nachhaltigen Wirtschaftstätigkeiten – Entscheidung im Juli
WWF-Rabattanalyse: Jedes dritte Grillfleisch stammt aus dem Ausland
Supermärkte locken mit Rabatten für importiertes Fleisch – WWF fordert öko-soziales Umdenken und warnt vor Folgen für Klima und Landwirtschaft – VIER PFOTEN: „Zuallererst leiden die Tiere”
WWF begrüßt geplanten Erdgas-Ausstieg bei Neubauten
Wichtiger Meilenstein der Energiewende in Begutachtung: Umweltschutzorganisation fordert konsequente Umsetzung des Erdgas-Ausstiegs und klimagerechten Tausch des Bestandes