Wenige Fortschritte beim Management geschützter Tierarten – Rechtsbrüche in mehreren Bundesländern – Strafzahlungen in Millionenhöhe drohen – WWF fordert Fünf-Punkte-Plan für besseren Artenschutz
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Artenlexikon:





Verbreitung
Name:
Schimpanse
Wissenschaftlicher Name:
Pan troglodytes
Lebensraum:
Mosaik von Wald- und Grasflächen der Savanne bis hin zu tropischen Regenwäldern in Höhen von bis zu 3.000 Metern
Geografische Verbreitung: West-, Zentral- und Ostafrika
Gefährdungsstatus:
- IUCN: „Stark gefährdet“
- CITES: Anhang I
Bestandsgröße: Etwa 172.000 bis 300.000 Individuen
Unsere nächsten Verwandten
Schimpansen sind, neben den Bonobos, unsere nächsten Verwandten. Ihr Erbgut stimmt zu 98 Prozent mit dem unsrigen überein. Sie sind intelligente und soziale Tiere. Schimpansen benutzen ein breites Spektrum von Werkzeugen, um beispielsweise Nüsse zu knacken, Termiten zu angeln, Knochenmark auszupulen oder Leoparden zu vertreiben. Zur Kommunikation untereinander nutzen sie eine Vielzahl akustischer und visueller Signale. Aber auch Männerbünde und gemeinschaftliche Angriffe gegen Nachbargruppen sind Merkmale, die Schimpansen mit uns Menschen teilen.
Zoologen untergliedern die Schimpansen in vier Unterarten, die allesamt in West-, Zentral- und Ostafrika verbreitet sind. Tags wie nachts verbringen sie sehr viel Zeit auf Bäumen. Für die Nacht bauen sie sich Schlafnester, tagsüber suchen sie nach Früchten und Nüssen, verschmähen aber auch Blätter und andere vegetarische Kost nicht und fressen gelegentlich sogar kleinere Tiere. Schimpansen leben in Gemeinschaften von bis zu 80 Tieren, die sich aus mehreren Kleingruppen zusammensetzen. Während sich die Mitglieder innerhalb einer Gruppe in der Regel freundschaftlich verhalten, kann es mit anderen Schimpansengruppen zu heftigen Auseinandersetzungen kommen. Bei Revierkämpfen kommt es mitunter zu regelrechten Verfolgungsjagden, die nicht selten zu ernsthaften Verletzungen und sogar zum Tod einzelner Tiere führen können. Solch aggressives Verhalten ist ungewöhnlich für Primaten und findet sich außer bei den Schimpansen nur noch beim Menschen.
Ihre Bestände haben dramatisch abgenommen. Die Ursachen: Abholzung der Wälder, Wilderei und illegaler Handel mit ihrem Fleisch („Bushmeat“) oder mit lebendigen Schimpansen als Kuscheltiere oder früher auch als Versuchstiere für medizinische Forschung. Selbst in Schutzgebieten und Nationalparks sind die Schimpansen in vielen Fällen nicht vor Wilderern und der Zerstörung ihres Lebensraumes geschützt. Die Weltnaturschutzunion (IUCN) schätzt den verbliebenen Gesamtbestand an Schimpansen auf etwa 172.000 bis 300.000 Tiere. Dabei variieren die Bestandszahlen der einzelnen Unterarten stark. Der Westafrikanische Schimpanse sowie der Nigeria-Schimpanse gelten als am stärksten gefährdet.
Schimpansen gehören wie alle großen Menschenaffen zu den Leitarten des WWF. Ihren weltweiten Schutz hat sich die Umweltstiftung zum Ziel gesetzt. Die Arbeit der Umweltstiftung konzentriert sich dabei auf die Entwicklung und Stärkung von Schutzgebieten in Nigeria und in der Elfenbeinküste. In Zentralafrika ist der WWF am Aufbau und Management von Waldschutzgebieten in Gabun, der Zentralafrikanischen Republik, in Kamerun und anderen Ländern beteiligt. WWF-Projekte für Schimpansen gibt es beispielsweise im Dzanga-Sangha-Gebiet im Südwesten der Zentralafrikanischen Republik und im berühmten Gombe-Nationalpark in Tansania (gemeinsam mit Jane Goodall). Neben dem Engagement in Schutzgebieten und für eine nachhaltige Forstwirtschaft setzt sich der WWF auch dafür ein, den illegalen Handel mit Buschfleisch einzudämmen.






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