WWF-Check zeigt Unterstützung für Green Deal mit „zusätzlichen und stärkeren“ Maßnahmen – Große Unterschiede bei Natur- und Klimaschutz sowie Abbau umweltschädlicher Subventionen
Artenlexikon:
Verbreitung
Schimpanse
Schimpansen sind, neben den Bonobos, unsere nächsten Verwandten. Ihr Erbgut stimmt zu 98 Prozent mit dem unsrigen überein. Sie sind intelligente und soziale Tiere. Schimpansen benutzen ein breites Spektrum von Werkzeugen, um beispielsweise Nüsse zu knacken, Termiten zu angeln, Knochenmark auszupulen oder Leoparden zu vertreiben. Zur Kommunikation untereinander nutzen sie eine Vielzahl akustischer und visueller Signale. Aber auch Männerbünde und gemeinschaftliche Angriffe gegen Nachbargruppen sind Merkmale, die Schimpansen mit uns Menschen teilen.
Zoologen untergliedern die Schimpansen in vier Unterarten, die allesamt in West-, Zentral- und Ostafrika verbreitet sind. Tags wie nachts verbringen sie sehr viel Zeit auf Bäumen. Für die Nacht bauen sie sich Schlafnester, tagsüber suchen sie nach Früchten und Nüssen, verschmähen aber auch Blätter und andere vegetarische Kost nicht und fressen gelegentlich sogar kleinere Tiere. Schimpansen leben in Gemeinschaften von bis zu 80 Tieren, die sich aus mehreren Kleingruppen zusammensetzen. Während sich die Mitglieder innerhalb einer Gruppe in der Regel freundschaftlich verhalten, kann es mit anderen Schimpansengruppen zu heftigen Auseinandersetzungen kommen. Bei Revierkämpfen kommt es mitunter zu regelrechten Verfolgungsjagden, die nicht selten zu ernsthaften Verletzungen und sogar zum Tod einzelner Tiere führen können. Solch aggressives Verhalten ist ungewöhnlich für Primaten und findet sich außer bei den Schimpansen nur noch beim Menschen.
Schimpanse und Mensch
Ihre Bestände haben dramatisch abgenommen. Die Ursachen: Abholzung der Wälder, Wilderei und illegaler Handel mit ihrem Fleisch („Bushmeat“) oder mit lebendigen Schimpansen als Kuscheltiere oder früher auch als Versuchstiere für medizinische Forschung. Selbst in Schutzgebieten und Nationalparks sind die Schimpansen in vielen Fällen nicht vor Wilderern und der Zerstörung ihres Lebensraumes geschützt. Die Weltnaturschutzunion (IUCN) schätzt den verbliebenen Gesamtbestand an Schimpansen auf etwa 172.000 bis 300.000 Tiere. Dabei variieren die Bestandszahlen der einzelnen Unterarten stark. Der Westafrikanische Schimpanse sowie der Nigeria-Schimpanse gelten als am stärksten gefährdet.
Projekte und Engagement des WWF
Schimpansen gehören wie alle großen Menschenaffen zu den Leitarten des WWF. Ihren weltweiten Schutz hat sich die Umweltstiftung zum Ziel gesetzt. Die Arbeit der Umweltstiftung konzentriert sich dabei auf die Entwicklung und Stärkung von Schutzgebieten in Nigeria und in der Elfenbeinküste. In Zentralafrika ist der WWF am Aufbau und Management von Waldschutzgebieten in Gabun, der Zentralafrikanischen Republik, in Kamerun und anderen Ländern beteiligt. WWF-Projekte für Schimpansen gibt es beispielsweise im Dzanga-Sangha-Gebiet im Südwesten der Zentralafrikanischen Republik und im berühmten Gombe-Nationalpark in Tansania (gemeinsam mit Jane Goodall). Neben dem Engagement in Schutzgebieten und für eine nachhaltige Forstwirtschaft setzt sich der WWF auch dafür ein, den illegalen Handel mit Buschfleisch einzudämmen.
Retten Sie bedrohte Tierarten mit einer
Wildlife-Patenschaft!
Gemeinsam können wir Wilderei, Artenhandel und Lebensraumverlust bekämpfen. Ihre Patenschaft macht den Unterschied!
News
Aktuelle Beiträge zum Thema
WWF: Dringend Alternativstandorte für Krankenhaus Gols prüfen
Negative Folgen für Wasserhaushalt und geschützte Arten – Naturverträglichere Alternativen in unmittelbarer Nähe vorhanden – WWF fordert bessere Standortprüfung
EU-Renaturierungsgesetz: WWF kritisiert fahrlässige Bundesländer-Blockade
Umweltschutzorganisation: Bundesländer blockieren europäischen Kompromiss – Angriff auf Naturschutz ist verantwortungslos
WWF Earth Hour im Zeichen von nachhaltiger Ernährung
Weltweite Umweltschutzaktion am Samstag – Wahrzeichen rund um den Globus schalten von 20:30 bis 21:30 Uhr das Licht aus – WWF Österreich fordert Klimaschutz durch Ernährungswende
WWF zum Tag des Waldes: Umsetzung der Forstgesetznovelle wichtiger denn je
Klima- und Biodiversitätskrise macht Wäldern zu schaffen – Novelle soll naturnahe Wälder künftig stärker vor Verbauung und Rodung schützen – Umweltschutzorganisation fordert rasche Adaption des nationalen Waldentwicklungsplans
WWF schlägt Alarm: Entwaldung in brasilianischer Savanne schnellt in die Höhe – Rückgang im Amazonas
Entwaldung im Cerrado dramatisch gestiegen – Weltweiter Fleischkonsum als größter Treiber – Delegation aus Indigenenen und WWF fordert Nachschärfung des EU-Waldschutzgesetzes
WWF: Zerstörung des Platzertals durch Tiwag sinnlos
Aktuelle Studie: Leistungserhöhung der bestehenden Kraftwerksgruppe Sellrain-Silz als Alternative zu Naturzerstörung im Platzertal – WWF fordert von der Landespolitik eine Alternativenprüfung und den sofortigen Stopp des Kaunertal-Monsterprojekts
WWF kritisiert starke Verwässerung des Lieferkettengesetzes
Umweltschutzorganisation sieht nur schwachen Kompromiss – Einigung der EU-Länder ist zwar ein Fortschritt, aber Umfang der Richtlinie wurde verringert und geschwächt – Deutlich weniger Unternehmen erfasst als sinnvoll.
Video: Bundesländer müssen beim Bodenschutz dringend handeln
Erst kürzlich haben die Vertreter:innen der Bundesländer bei einem Gipfel beschlossen, ihre Bodenschutz-Blockade weiterzuführen.