Lokalaugenschein zeigt enorme Plastikverschmutzung im Mittelmeer – WWF entfernt bei Taucheinsätzen in Kroatien tonnenweise alte Fischereiausrüstung – Meeresschutzgebiet gefordert
![](https://www.wwf.at/wp-content/uploads/2009/07/raupenpilz1.jpg)
Artenlexikon:
![](https://www.wwf.at/wp-content/uploads/2020/05/wwf_at_icon_inh_wissenschaftlicher_name.png)
![Icon Unterarten](https://www.wwf.at/wp-content/uploads/2020/05/wwf_at_icon_inh_unterart-1.png)
![](https://www.wwf.at/wp-content/uploads/2020/05/wwf_at_icon_inh_polulation-1.png)
![](https://www.wwf.at/wp-content/uploads/2020/05/wwf_at_icon_inh_gefaehrdungsstatus.png)
![](https://www.wwf.at/wp-content/uploads/2020/05/wwf_at_icon_inh_verortung2.png)
Verbreitung
Tibetischer Raupenkeulenpilz
Cordyceps – hinter diesem Namen verbirgt sich der parasitär lebende Tibetische Raupenkeulenpilz, der zum Überleben auf bestimmte Schmetterlingsarten als Wirt angewiesen ist. Die Wirtstiere des Tibetischen Raupenkeulenpilzes sind Arten der zu den Schmetterlingen gehörenden Wurzelbohrer-Gattungen Thitarodes und Hepialus. Die Eier des Wirtsfalters werden durch die Sporen des Tibetischen Raupenkeulenpilzes infiziert. Erste Anzeichen für den Befall treten in Form von Auswüchsen am Kopf und einer weißlichen Färbung erst bei den voll ausgebildeten Raupen auf. Zunehmend ergreift der Pilz dann Besitz von der Raupe, bevor sie stirbt. Die mumifizierte Raupe ist dann vollständig von fadenförmigen Pilzzellen ausgefüllt. Im Frühjahr bildet der Tibetische Raupenkeulenpilz überirdische Fruchtkörper aus, die eine Windverbreitung seiner Sporen sicher stellen.
![](https://www.wwf.at/wp-content/uploads/2020/04/wwf_at_icon-inh-groesse.png)
![](https://www.wwf.at/wp-content/uploads/2020/04/wwf_at_icon-inh_pflanzenwelt_03.png)
![](https://www.wwf.at/wp-content/uploads/2020/04/wwf_at-inh_facts_nahrung.png)
![](https://www.wwf.at/wp-content/uploads/2020/04/wwf_at_icon-medium_sound.png)
![](https://www.wwf.at/wp-content/uploads/2020/04/wwf_at_icon-inh_facts_besonderheiten.png)
![](https://www.wwf.at/wp-content/uploads/2020/04/wwf_at_icon-medium_video_film.png)
Schon mindestens seit den 15. Jahrhundert wird Cordyceps in der Traditionellen Tibetischen Medizin genutzt. Auch heute noch wird der Tibetische Raupenkeulenpilz als Arznei eingesetzt. Gesammelt wird dazu der gesamte Pilz (mumifizierte Raupe und Fruchtkörper). Cordyceps werden Wirkungen unter anderem gegen Asthma, Allergien, chronischer Bronchitis, Husten, Atemwegserkrankungen und -schwäche zugeschrieben. Er soll das Immunsystem stärken, Blutfettwerte senken, als Potenzmittel dienen und bei verminderter Nieren- und Lungenfunktion sowie bei vielen anderen Leiden helfen. Spätestens 1993 erlangte der Pilz auch internationalen Bekanntheitsgrad, als eine Gruppe chinesischer Athleten verschiedene Rekorde brach und als Ursache die Einnahme von Cordyceps angab.
Da kaum Informationen über die Bestände des Tibetischen Raupenkeulenpilzes vorliegen, ist auch sein Gefährdungsgrad unbekannt. Sicher ist aber, dass die internationale Nachfrage nach Cordyceps stetig steigt. Das führt zu enormen Preissteigerungen, aber auch zu immer größeren Sammelmengen in Nepal und anderen Himalaja-Regionen. In den letzten fünf Jahren verfünffachte sich der Preis von Cordyceps auf bis zu 24.000 Euro pro Kilogramm. Beim Sammeln des Pilzes wird oft ein unnötig großes Stück der Vegetationsdecke mit herausgerissen, was die in den hohen Gebirgslagen ohnehin geringe Erdschicht freilegt und der Erosion preisgibt. Damit verliert der Pilz seine Lebensgrundlage. Wird Cordyceps zudem vor der Verbreitung seiner Sporen gesammelt, besteht die Gefahr, dass die Pilzvorkommen stark zurückgehen.
So wie der Tibetische Raupenkeulenpilz werden weltweit ca. 50.000 bis 70.000 Pflanzen- und Pilzarten für medizinische bzw. aromatische Zwecke in freier Wildbahn gesammelt. Seit Anfang der 90er Jahre setzt sich der WWF für die nachhaltige Nutzung von Heilpflanzen ein. Gemeinsam mit vielen Partnern hat der WWF in den vergangenen zwei Jahren einen Internationalen Standard zur ökologisch tragbaren, sozial verträglichen und wirtschaftlich sinnvollen nachhaltigen Wildsammlung (ISSC-MAP) erarbeitet, dessen Umsetzung in die Praxis derzeit erfolgt.
Retten Sie bedrohte Tierarten mit einer
Wildlife-Patenschaft!
Gemeinsam können wir Wilderei, Artenhandel und Lebensraumverlust bekämpfen. Ihre Patenschaft macht den Unterschied!
News
Aktuelle Beiträge zum Thema
WWF schlägt Alarm: Rekordbrände bedrohen Brasiliens artenreichste Lebensräume
Erstes Halbjahr 2024: meiste Brände seit Jahrzehnten – Pantanal-Feuchtgebiet, Cerrado-Savanne und Amazonas-Regenwald stehen in Flammen – Lebensraum seltener Arten wie Jaguar, Gürteltier und Tapir bedroht
Neue Umfrage: 72 Prozent für verbindliche Obergrenze beim Bodenverbrauch
Market-Studie für den WWF: Jeweils knapp drei Viertel der Bevölkerung wollen verbindliche Limits sowie Maßnahmenpaket gegen Bodenversiegelung im neuen Regierungsprogramm
WWF: Drohende Ausbeutung der Tiefsee gefährdet Arten und Lebensräume
Umweltschutzorganisation fordert Stopp-Taste für Tiefsee-Bergbau – Internationale Meeresbodenbehörde tagt ab 15. Juli – WWF fordert Moratorium
WWF: Europäischer Gerichtshof stärkt den Artenschutz gegen österreichische Praxis
WWF und ÖKOBÜRO begrüßen wegweisendes Urteil zur Auslegung der FFH-Richtlinie bei Wolfsabschüssen – Rechtskonformes Wolfs-Management in Österreich gefordert
WWF fordert Notbremse: Tiwag-Konzern hält vor Gericht an Ötztal-Wasserableitungen fest
Naturschutzorganisation fordert Eingreifen des Landeshauptmanns – Tiwag will trotz negativer Volksbefragung langfristig weiter Wasser aus dem Ötztal ableiten
Gewinne das „Malbuch – vom Aussterben bedrohte Tiere“ (Ursula Wejwoda)
So nimmst du am Gewinnspiel teil: Zeichne dein Lieblingstier und schick uns bis 16. August 2024 ein Foto von deiner Zeichnung mit dem Betreff "Gewinnspiel Malbuch" an...
WWF-Bodenreport 2024: Wertvoller Boden verschwindet unter Beton
Der WWF hat einen neuen Bodenreport veröffentlicht! Das heißt: Er hat sich angesehen, wie es dem Boden in Österreich geht. Denn schon lange gibt es das Problem, dass natürliche...
Good News: Luchsin Talìa hat Nachwuchs bekommen
Im Mai 2023 wurde Luchsdame Talìa freigelassen. Knapp ein Jahr später hat sie nun Nachwuchs bekommen – vermutlich nach einem Rendezvous mit Männchen Miha. Eine tolle Bestätigung für das Projekt „ULyCA2“.