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Der Inn: Wenn Wanderfische nicht mehr wandern – Episode 4

Alle 900 Meter steht heute an österreichischen Flüssen eine Barriere. Vor allem Sohlschwellen, Wildbachsperren und Wasserkraftwerke stellen unüberwindbare Hürden für die Flussbewohner dar und verändern ihre gewohnte Lebensumgebung enorm.

Doch auch ihr natürliches Verhalten wird durch menschliche Eingriffe beeinträchtigt. Das gilt ebenso für den Inn und seine Bewohner, und betrifft in erster Linie sogenannte Wanderarten.

Wenn Wanderfische nicht mehr wandern können

Zu den wandernden Fischen zählt beispielsweise die Äsche, die früher am Inn weit verbreitet war, heute aber nur noch selten vorkommt.

Diese Fische sind darauf angewiesen, den Inn auf und ab zu wandern, um zwischen verschiedenen Rast- und Brutplätzen zu wechseln. Um das zu ermöglichen, braucht es ausreichend Platz und naturnahe Gebiete, die miteinander über sogenannte Trittsteine verbunden sind.

Als Trittsteine werden Zufluchtsorte für verschiedene Arten bezeichnet, die sich zwischen unterschiedlichen Revieren und Nahrungsquellen bewegen. Diese sind davon abhängig, zwischen miteinander vernetzen Ökosystemen und Lebensräumen zu wechseln.

Äschen bewegen sich beispielsweise mal im Hauptstrom, zum Laichen und als Jungfische benötigen sie dagegen ruhigere Seitengewässer. Doch durch Barrieren und Querbauten werden die Äschen an ihrem natürlichen Wanderverhalten gehindert.

Sie finden seltener geeignete Laichplätze, wodurch ihre Population sinkt und die Bestände bedroht sind.

Äsche

Äsche © Toni Vorauer

Weniger Fischarten am Inn

Von den rund 30 Fischarten, die ursprünglich am Tiroler Inn vorkamen, können heute nur noch rund die Hälfte davon regelmäßig nachgewiesen werden.

Doch auch andere Arten des Inn, wie beispielsweise Vögel, sind auf miteinander verbundene und vernetzte Lebensräume angewiesen. Sie benötigen in regelmäßigen Abständen Kiesinseln, Sandbänke oder Auwälder, um zu brüten, rasten oder Nahrung zu suchen.

Sandbank bei Zirl als Trittstein, © by Toni Vorauer

Sandbank bei Zirl als Trittstein © by Toni Vorauer

Barrieren entfernen – neue Lebensräume schaffen

Um die Lebensbedingungen am Inn wieder zu verbessern, müssen deshalb wieder neue Zufluchtsorte entstehen und vorhandene Barrieren bestenfalls entfernt werden.

Das betrifft nicht nur den Inn selber, sondern auch seine Zuflüsse. Ein vernetzter Inn als Zielzustand würde also vielen verschiedenen Arten zugleich zu Gute kommen.

Um ihnen das Wandern trotz Barrieren und Verbauungen wieder zu ermöglichen, gibt es allerdings mittlerweile verschiedenste Möglichkeiten. Die Bandbreite reicht vom technischen Fischlift bis hin zum großzügigen Umgehungsgerinne. Und dort wo es möglich ist, sollten ungenutzte Barrieren bestenfalls wieder ganz entfernt werden.

Wie und wo das am besten gelingen kann, kann in dem Aktionsplan Artenschutz nachgelesen werden.

Kurzfilm-Serie – 10 spannende Folgen über den Inn

Wir zeigen Ihnen die vielschichtigen Facetten des Inns: Von seinem wilden Ursprung in der Schweiz, seinen wenig verbliebenen Naturoasen, erfolgreichen Renaturierungen bis zu den harten Verbauungen durch Verkehrsnetze, Hochwasserschutz und Wasserkraft.

Mit dem Projekt INNsieme will der WWF Österreich einen Beitrag dazu leisten, dass der Inn im Jahr 2030 wieder die Lebensader des Inntals ist. Die wöchentliche Serie startete am 29. Juni 2021 auf dem Youtube-Kanal von WWF.at!

Hinweis: Dieser Inhalt wurde zuletzt vor mehr als einem Jahr aktualisiert. Zahlen und Fakten könnten daher nicht mehr aktuell sein. Bitte benutzen Sie die Globale Suche um aktuellere Inhalte zum Thema auf wwf.at zu finden.

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