WWF Artikel mit bestimmten Darstellungsformen: Manuell (Sonderformate)

 

Major landslide and flooding in the Blessem district of Erftstadt, Germany, during the 2021 floods. Image © Daniel Schlich

Insurance Protection Gap: WWF warnt vor wachsender Lücke beim Versicherungsschutz

Versagen bei Klima und Natur könnte Volkswirtschaften unversicherbar machen

Klima- und Biodiversitätskrise untergraben Grundlagen der
globalen Versicherungsmärkte

Überschwemmungen, Dürren, Waldbrände und Stürme: Eine neue WWF-Analyse mit Fokus auf Industrieländer zeigt, dass der Anstieg an Wetter-Extremen in Kombination mit dem Verlust natürlicher Schutzbarrieren wie Wälder und Feuchtgebiete Schäden und finanzielle Kosten exponentiell in die Höhe treiben.

Nach Angaben des UN-Büros für Katastrophenvorsorge erreichen die weltweiten Katastrophenkosten mittlerweile 2,3 Billionen US-Dollar jährlich. Allein im vergangenen Jahr gab die EU 43 Milliarden Euro wegen Hitzewellen, Dürren und Überschwemmungen aus.

Zudem werden wirtschaftliche Verluste durch Extremwetterereignisse schon in den kommenden 5 Jahren weiter deutlich ansteigen. Laut Swiss Re steigen die versicherten Schäden bei sogenannten „Naturkatastrophen“ (überwiegend durch klimabedingte Ereignisse verursacht) inflationsbereinigt bereits jetzt um 5 bis 7 % jährlich.

Risken können immer weniger abgefangen werden

Versicherer  reagieren auf diese Veränderungen. Sie ziehen sich  immer häufiger aus gefährdeten Regionen zurück und Prämien steigen. In Europa sind derzeit nur 20 % der Katastrophenschäden versichert, und die Schutzlücke wächst weiter.

Wo Versicherungen fehlen, werden Regierungen gezwungen, Schäden mit öffentlichen Geldern zu decken. Der 30-Milliarden-Euro-Wiederaufbau-Fonds nach der Ahrtal-Flut in Deutschland und Spaniens 2,2 Milliarden Euro schwere Nothilfe für Landwirte nach der Dürre 2023 verdeutlichen, wie schnell und in welchem Ausmaß unversicherte Risiken den Finanzhaushalt eines Landes belasten. So waren im Ahrtal lediglich etwa ein Fünftel der Schäden versichert.

Finanzielle Resilienz in Gefahr

Fehlendes Handeln in Sachen Klima- und Biodiversitätsschutz untergräbt rapide die Grundlagen der globalen Versicherungsmärkte. Die daraus resultierende finanzielle Belastung bedroht nicht nur Haushalte und Unternehmen, sondern in letzter Konsequenz öffentliche Haushalte und eine stabile Wirtschaft.

Grundursachen der Erderhitzung und des Naturverlusts angehen

Die Politik muss Klima und Biodiversität in Strategien zur finanziellen Resilienz integrieren. Gemeinsam mit Versicherern und Wissenschaftler:innen hat der WWF konkrete Strategien für mehr Resilienz entwickelt.

Weitere Informationen dazu inkl. unserer Handlungsempfehlungen finden Sie hier.

Insurance Protection Gap

Die Insurance Protection Gap ist die Deckungslücke zwischen den Gesamtschäden von Katastrophen-Ereignissen und versicherten Schäden. Klimaerhitzung und Biodiversitätsverlust erhöhen den Anteil unversicherter Schäden. Es wird zunehmend schwierig, steigende Risiken zu absorbieren. Die daraus resultierende finanzielle Belastung bedroht öffentliche Haushalte und eine stabile Wirtschaft.

WWF Policy Paper Cover Tackling insurance protection gap

Weitere Inhalte

Wissenswertes zum Thema

Was Banken und Finanzinstitute gegen Regenwald-Zerstörung tun können
WWF-Bankenstudie 2022: Banken im Klima- & Naturschutz-Check
Nachhaltige Fonds: Ohne Transparenz kein Investment
Gemeinsam Richtung 1,5 Grad Celsius: Green Finance Alliance

Werden Sie Teil der WWF Community mit dem

WWF Umwelt & Wirtschaft Newsletter

Wir bringen Themen wie Klimaschutz, Böden, nachhaltige Ernährung und Finanzmarkt. Wir liefern Ihnen Trends, aktuelle Infos und Anregungen.