WWF Artikel mit bestimmten Darstellungsformen: Manuell (Sonderformate)

 

© Emmanuel Rondeau/ WWF France

Was Banken und Finanzinstitute gegen Regenwald-Zerstörung tun können

WWF-Praxisleitfaden gibt Handlungsempfehlungen

Die EU-Staaten sind für 16 % der globalen Tropenwaldabholzung und Naturzerstörung verantwortlich und überholen damit sogar Indien mit neun und die USA mit sieben Prozent. Nur China liegt mit 24 % im globalen Ranking noch vor der EU. Auch Österreich ist mit einer importierten Entwaldung von 2.800 Fußballfeldern pro Jahr keine Ausnahme.

Was hat der Finanzsektor mit Waldzerstörung zu tun?

Finanzinstitute finanzieren und versichern Unternehmen, die in Lieferketten von Agrarprodukten wie Soja, Holz, Palmöl oder Rindern involviert sind und damit die Abholzung und Flächenumwandlung vorantreiben. Die Europäische Union hat 2023 ein neues Gesetz verabschiedet, das dafür sorgt, dass eine Reihe von Waren, die mit Entwaldung und Waldschädigung in Verbindung stehen, nur dann auf den EU-Markt gelangen können, wenn sie nachweislich bestimmte Kriterien erfüllen.

Das Gesetz hat aber einen großen blinden Fleck: Es klammert den Finanzsektor aus und verpflichtet Banken und andere Investor:innen daher nicht dazu, die Finanzierung der Abholzung durch ihre Anlageportfolios und Finanzdienstleistungen einzustellen. Da der Finanzsektor aber eine wesentliche Rolle im globalen Wirtschaftssystem spielt, sind Finanzinstitute und ihre Kund:innen selbst finanziellen Risiken ausgesetzt, wenn Ökosysteme zusammenbrechen.

Sonnentau

WWF-Praxisleitfaden gibt Handlungsempfehlungen für Waldschutz

Für Banken, die nicht auf die Gesetze warten, sondern wieder den “Wald vor lauter Bäumen sehen” wollen, hat der WWF den neuen WWF-Praxisleitfaden für Finanzinstitute entwickelt. Er enthält konkrete Empfehlungen, welche Maßnahmen private Finanzinstitute setzen können, um die Abholzung, die Zerstörung von Lebensräumen und die damit verbundenen Menschenrechtsrisiken aus ihren Portfolios zu beseitigen. 

Diese 3 Dinge sind für den Erhalt unserer Wälder besonders wichtig

  • Banken und Investor:innen müssen von sich aus tätig werden. Der neue WWF-Bericht zeigt, welche Schritte es dafür braucht.
  • Eine rasche Umsetzung des Übereinkommens über die biologische Vielfalt der UN-Mitgliedsstaaten:  Weltweit sollen demnach 30% der Landesfläche unter Schutz gestellt werden.
  • Ein ambitioniertes europäisches Lieferkettengesetz, das auch den Finanzsektor in die Pflicht nimmt.

Tipp für Bankkunden/ Bankkundinnen:

Frage auch Du bei Deinem nächsten Banktermin, was Deine Hausbank gegen Entwaldung unternimmt und ob sie garantieren kann, dass in Deinem Fonds keine Entwaldung steckt!

icon Philanthropie_black

Downloads

Die gesamte Studie inkl. Handlungsempfehlungen

Titelblatt Moorstudie

Zahlen & Fakten

  • Die europäische Union ist der zweigrößte Waldzerstörer der Welt.
  • Die Staaten der EU sind für 16 % der globalen Tropenwaldabholzung und Naturzerstörung verantwortlich.
  • Banken und Finanzinstitute haben einen großen Hebel. Denn sie finanzieren und versichern Unternehmen, die in ihren Lieferketten die Abholzung von Regenwald vorantreiben.
  • Wir brauchen in der EU ein ambitioniertes europäisches Lieferkettengesetz, das auch den Finanzsektor in die Pflicht nimmt.
  • Die Studie „Den Wald vor lauter Bäumen sehen”  enthält konkrete Empfehlungen, welche Maßnahmen private Finanzinstitute setzen können, um die Abholzung, die Zerstörung von Lebensräumen und die damit verbundenen Menschenrechtsrisiken aus ihren Portfolios zu beseitigen.

Lies hier mehr

Amazonas-Report: Wieso wir die Zerstörung des Regenwalds dringend stoppen müssen
Innovativer Spin-Off wird gegründet
Die ESG Plus GmbH rund um den ehemaligen WWF-Mitarbeiter Armand Colard bietet seit kurzem Nachhaltigkeitsberatung und -research an
Nachhaltige Neujahrsvorsätze: 7 grüne Ideen für 2024
WWF-Bankenstudie 2022: Banken im Klima- & Naturschutz-Check